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Nachricht vom 16.01.2010    

Viele Anregungen in den Kreis mitgenommen

Eine ganze Menge an interessanten Anregungen nahm die sechsköpfige Delegation aus dem Kreis Altenkirchen von der Landessynode in Bad Neuenahr mit nach Hause. Die Synode tagte seit Sonntag und ging am Freitag, 15. Januar, zu Ende. An der Synode nahmen 223 stimmberechtigte Mitglieder aus 39 Kirchenkreisen teil.

Altenkirchen/Bad Neuenahr. "Viele Anregungen, die uns in der kommenden Zeit fordern", hat Superintendentin Andrea Aufderheide bei der 60. Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EkiR) in Bad Neuenahr erhalten. Seit vergangenem Sonntag bis einschließlich Freitag, 15. Januar, tagte die Synode mit ihren 223 stimmberechtigten Mitgliedern aus 39 Kirchenkreisen zwischen Emmerich und Saarbrücken - darunter diesmal sechs aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen - und beschäftigte sich mit theologischen, kirchenrelevanten, aber auch gesellschaftlichen Themen. Für die Altenkirchener Synodalen, die dem höchsten Leitungsgremium der zweitgrößten Landeskirche angehören, gab es zahlreiche Themen in Ausschüssen und Plenum, die nun in die kreiskirchliche und gemeindliche Arbeit eingebracht werden sollen.
Für Synodalassessor Marcus Tesch (Stellvertreter der Superintendentin und Gemeindepfarrer in Wissen) war es die erste Landessynode im Amt. Gemeinsam mit Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Superintendentin Andrea Aufderheide, die gleichzeitig Mitglied der Kirchenleitung ist, und den nichttheologischen Abgeordneten Helga Seelbach(Kirchengemeinde Hamm) und Kurt Höblich (Kirchengemeinde Wissen) sowie dem heimischen FDP-Landespolitiker Hans-Artur Bauckhage (Daaden), der als berufenes Mitglied zur Landessynode gehört, beschäftigte er sich ebenso mit Perspektiven der kirchlichen Jugendarbeit wie auch dem Anspruch "Missionarisch Volkskirche sein". Die veränderte Haushaltslage der Kirche, neue Verwaltungsstrukturen (Neues Kirchliches Finanzwesen, Rechnungsprüfungs-Verfahren) standen ebenso auf der Tagesordnung der fünftägigen Synode wie konkrete Schritte zur Umsetzung der "Globalisierungs-Synode 2008", Wahlen, aber auch die Themen "Abendmahl mit Kindern" und die Flüchtlings- und Asylpolitik.
"Der vorgetragene Jugendbericht gab uns viele Einblicke in die derzeitige gesellschaftliche Situation und bildet eine gute Arbeitsgrundlage für Entscheidungen vor Ort", betont Pfarrerin Silvia Schaake, die gleichzeitig Vorsitzende des Diakonie-Ausschuss des Kirchenkreises Altenkirchen ist. "Qualitätsstandards und -sicherung der guten Jugendarbeit in Gemeinden und Kirchenkreis wird uns ebenso fordern wie die Diskussion um die presbyterial-synodale Arbeit allgemein", sieht Superintendentin Andrea Aufderheide auf der Agenda der Vor-Ort-Arbeit und ist ausgesprochen dankbar für viele "klare Aussagen" des Kirchenleitungs-Gremiums und des Präses zu aktuellen Themen.
Kurt Höblich, Presbyter seiner Heimatgemeinde Wissen und Mitglied des Finanzausschusses der Landessynode, hat bei den beiden finanziellen Schwerpunktthemen Neues Kirchliches Finanzwesen (künftig soll durch die ‚kaufmännische Buchführung’ mehr Transparenz erzielt werden) und den Veränderungen der Rechnungsprüfung jeweils "ein bisschen Grummeln" im Bauch. Ihm gehen beide Entwicklungen zu langsam voran. Hier wünscht er sich schnellere Umsetzungen und einfachere Strukturen. "Keine einfachen Wünsche in einer presbyterial-synodalen Diskussionskultur", weiß er.
Dass aber gerade auch diese Strukturen neue Chancen und Wege bieten, hat die Landessynodale und Hammer Presbyterin Helga Seelbach erfahren. Ihr Arbeitsschwerpunkt im Ausschuss für "Öffentliche Verantwortung" mit den praktischen Umsetzungen von "Wirtschaften für das Leben" zeigte ihr auf, dass die gesamtkirchliche Aufgabe in der Globalisierungsfrage zwar noch Lücken aufweist "im Bereich Gesundheit und Landwirtschaft gibt es noch viel zu tun auf dem Weg zu einer ‚gerechten Welt’", aber gemeinsam mit einem anderen Synoden-Schwerpunkt "Missionarisch Volkskirche sein" eine breite Schnittmengen bietet, "was Kirche derzeit tun sollte und kann".
Seelbach sieht eine zwingende Aufgabe darin, "die Gemeinden mitzureißen" und vor Ort deutlicher zu machen, "dass wir als Kirche ‚leben’, aktiv und aufmerksam sind und man uns Gehör schenkt."
Gemeindepfarrer Marcus Tesch sieht im Arbeitspapier "Missionarisch Volkskirche sein" einen wichtigen Impuls für die künftige Arbeit in den Gemeinden. Für den Theologen muss "Volkskirche auch missionarisch sein", was für ihn angesichts der ländlichen Strukturen des Kirchenkreises Altenkirchen bedeutet, dass auch innerhalb dieser stabilen Formen immer wieder Menschen in die Nachfolge Christi gerufen werden müssen. "Dieser Ruf zum Glauben und soziales Engagement schließen sich jedoch keinesfalls aus", betont der Pfarrer.
Zum ersten reinen Plenumstag der Landessynode reiste auch eine Delegation von kirchlichen Mitarbeitenden aus Altenkirchen an die Ahr. Darunter auch der designierte Verwaltungsamts-Leiter Uwe Danner, der insbesondere an den Entscheidungen rund um das Neue Kirchliche Finanzwesen interessiert war. Eigentlich sollte 2012 im Kreis Altenkirchen die Buchführung nach kaufmännischem Muster in allen Gemeinden und im Kirchenkreis umgesetzt werden, doch der schleppende Vorlauf innerhalb der landeskirchlichen Strukturen macht eine spätere Umsetzung nun "sehr wahrscheinlich". Danner hofft, dass die neuen Synodenentscheidungen nun Klarheit bringen und die benötigte Software für den Kirchenkreis ausreichend getestet werden kann. 2011, so hofft der Verwaltungsmann aus Altenkirchen, gibt es auch exakte Zahlen darüber, was eine Umstellung des Finanzwesens den Kirchenkreis tatsächlich kosten wird und wann eine Umsetzung erfolgen kann.
Stets sind Menschen aus dem Kirchenkreis Altenkirchen auch auf landeskirchlicher Ebene aktiv. Künftig wird sich auch der ehemalige Superintendent und Kirchener Gemeindepfarrer Eckhard Dierig in wichtige Vorarbeiten für Synode und Landeskirche einbringen: Er wurde bei der Landessynode mit großer Mehrheit in den Ausschuss für "Kirchenordnung und Rechtsfragen" gewählt. (pes)
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Foto: Zum ersten reinen Plenumstag der Landessynode der evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr trafen sich auch Verwaltungsmitarbeitende aus Altenkirchen mit den heimischen Synodenabgeordneten. Die Landessynodalen (von links) Helga Seelbach (Hamm), Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Kurt Höblich (Wissen), Superintendentur-Mitarbeiterin Heike Koch, Landeskirchenrätin Katja Wäller, Synodalrechnungsprüfer Helmut Jürges, der stellvertretende Verwaltungsamtsleiter Uwe Danner und Superintendentin Andrea Aufderheide nutzten die Gelegenheit zum Austausch und einem ersten Fazit der Landessynode, die auch stets die Vor-Ort-Arbeit im Kirchenkreis Altenkirchen beeinflusst.



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