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Nachricht vom 28.02.2019    

Damit beim Notkaiserschnitt jeder Handgriff sicher sitzt

In der Geburtshilfe des Diakonie-Klinikums Jung-Stilling in Siegen streben die medizinischen Fachkräfte stets eine natürliche Geburt an. Um jedoch auch in Notfällen routiniert zu handeln, schnell zu reagieren und die erforderlichen Handgriffe optimal durchzuführen, hat das Personal ein Notkaiserschnitt-Simulationstraining absolviert.

Eine Übung: Nachdem der Anästhesist die Narkose einleitete, bereiteten die Operateure die Geburt vor. (Foto: Diakonie in Südwestfalen gGmbH)

Siegen/Region. Er ist unvorhersehbar, kommt selten vor, doch wenn er sein muss, ist eine perfekte Zusammenarbeit wichtig: ein Notkaiserschnitt. In der Geburtshilfe des Diakonie-Klinikums Jung-Stilling in Siegen streben die medizinischen Fachkräfte stets eine natürliche Geburt an. Um jedoch auch in Notfällen routiniert zu handeln, schnell zu reagieren und die erforderlichen Handgriffe optimal durchzuführen, hat das Personal ein Notkaiserschnitt-Simulationstraining absolviert. Mit dabei waren Hebammen und Ärzte der Geburtshilfe, Anästhesisten, Anästhesiepfleger, OP-Fachkräfte sowie Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern des Perinatalzentrums Level 1. Das ist die höchste Versorgungsstufe mit der das Krankenhaus in Kooperation mit der DRK-Kinderklinik Siegen Mutter und Kind fachgerecht versorgt.

Übung ist wichtig
Im Gegensatz zu einem geplanten Kaiserschnitt kommt ein Notkaiserschnitt aus unvorhersehbaren Gründen zum Einsatz – zum Beispiel wenn starke Blutungen entstehen oder sich die Herzschläge des Kindes extrem verlangsamen. Das Fachpersonal lernt bereits während der Ausbildung, was dann zu tun ist. Doch: „Gerade weil Notkaiserschnitte nur sehr selten vorkommen, ist Übung wichtig, um Abläufe zu verinnerlichen und im Fall der Fälle schnell, genau und mit höchster Sicherheit zu agieren“, verdeutlichte Dr. Flutura Dede, Chefärztin der Geburtshilfe. Nur dann ist eine schnelle Reaktionszeit möglich.

Während des Trainings spielte eine Assistenzärztin die schwangere Frau im Kreißsaal. Das Szenario: Eine Hebamme alarmierte Ober- und Assistenzarzt, die zeitnah eintrafen. Nach einer kurzen Besprechung entschied sich das Ärzteteam für einen Notkaiserschnitt. Die nötigen weiteren Fachleute wurden benachrichtigt, in den nahe gelegenen Operationssaal zu kommen. Zeitgleich wurde die Patientin auf schnellstem Wege dorthin gefahren. Der Anästhesist leitete die Narkose ein, die Operateure bereiteten die Geburt vor. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Nach sechseinhalb Minuten war „das Baby“ da.



Zehn Minuten dürfen vergehen
Dabei konnte das Team seine benötigte Zeit auf unter fünf Minuten senken. Für die sogenannte EE-Zeit, gemessen von der Entscheidung zum Notkaiserschnitt bis zur Entbindung des Kindes, gibt es eine Definition. Chefärztin Dr. Dede: „Es dürfen maximal zehn Minuten vergehen.“

Im theoretischen Teil der Übung stand die Kommunikation innerhalb des Teams im Fokus. Dr. Jörg Conzen, Oberarzt der Anästhesie, betonte: „Es ist entscheidend, das restliche Personal kurz über die wichtigsten Aspekte zu informieren und dabei ruhig zu bleiben.“ Die Beteiligten müssen schnell erfahren, wohin sie kommen müssen und wie es der Patientin geht. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von dem Simulationstraining und waren sich einig, dass sie dadurch ein großes Stück Sicherheit gewonnen haben und die Versorgung der werdenden Mütter und ihrer Kinder damit nochmals deutlich verbessert werden konnte. Die Übung soll im Diakonie Klinikum Jung-Stilling mehrmals jährlich stattfinden. (PM)


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