Man soll in der Stadt und auf dem Land gut leben können
Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hatte nach Brachbach eingeladen, um über die „Herausforderungen des ländlichen Raums“ zu sprechen und hatte dafür einen hochkarätigen Gast, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, mitgebracht. Dabei ging es um nahezu alle Themen des ländliche Raums: Breitband, Infrastruktur, Schulen, Kindertagesstätten, ärztliche Versorgung.
Brachbach. Stadt, Land, Fluss, das Wissensspiel, in dem das Wissen über die Städte, Länder und Flüsse getestet wird, das hatte nichts zu tun mit der Veranstaltung am Mittwochabend (13. März) in der Bärenschenke in Brachbach. Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hatte eingeladen, um über die „Herausforderungen des ländlichen Raums“ zu sprechen und hatte dafür einen hochkarätigen Gast, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, mitgebracht. Bätzing-Lichtenthäler zeigte sich begeistert, dass so viele Menschen den Weg nach Brachbach gefunden hätten, die Bärenschenke platzte buchstäblich aus allen Nähten. Sie begrüßte den gastgebenden SPD-Ortsverein Brachbach und die zahlreichen Ehrengäste, darunter den ehemaligen Landtagsabgeordneten von NRW, Hans-Dieter Moritz, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Bernd Brato, den SPD-Kreisvorsitzenden und Landratskandidaten Andreas Hundhausen sowie den Kreisvorsitzenden der Jusos im Kreis Altenkirchen, Philip Schimkat, und den Ortsbürgermeister-Kandidat Steffen Kappes. Sie bedankte sich beim Ortsverein Brachbach und dem Vorsitzenden Reinhard Zöller sowie dem „Herzstück von Brachbach“, dem Musikverein Lyra, der für die musikalische Umrahmung sorgte. Stolz zeigte sich die Ministerpräsidentin bezüglich des großen ehrenamtlichen Engagements im ländlichen Raum. Sie betonte die vielen Herausforderungen, die es zu gestalten gelte, zum Beispiel die digitale Infrastruktur, Bildung, Schule, gesundheitliche Versorgung.
Der SPD-Ortsvorsitzende Reinhard Zöller begrüßte die Anwesenden und zeigte sich erfreut darüber, dass Ministerpräsidentin Dreyer „sich getraut“ habe, in den Norden von Rheinland-Pfalz, nach Brachbach zu kommen. Er stellte Brachbach und vor allem die sportlichen Aushängeschilder des Ortes in einem Kurzporträt vor. Steffen Kappes zählte die vielen Herausforderungen, aber auch Verbesserungen auf. Die Lebenswirklichkeit der Menschen in der Region habe sich ein gutes Stück verbessert.
Ministerpräsidentin Dreyer outete sich als großer Fan von Jacqueline Lölling. Sie würde immer verfolgen, welche rheinland-pfälzischen Athleten an Meisterschaften teilnehmen. Sie habe sich gewundert darüber, dass jemand aus dem Siegerland die ungewöhnliche Sportart Skeleton gewählt habe und sich riesig darüber gefreut, dass Lölling bei der WM Silber geholt habe. Spätestens seitdem wisse sie, wo Brachbach sei. Es sei schon erstaunlich, dass in einer so kleinen Gemeinde so großartige Sportler herangewachsen seien. Sie wünschte der SPD alles Gute für die anstehenden Wahlen. Es gäbe die Verpflichtung und den Anspruch an die Sozialdemokraten, dafür zu sorgen, dass man in der Stadt und auf dem Land gut leben könne. Deshalb hätte Rheinland-Pfalz die kleinsten Grundschulen in ganz Deutschland, mit einem Klassendurchschnitt von 18 Schülern.
Das Breitbandkabel soll weiter ausgebaut werden, ein Leben ohne schnelles Internet sei nicht mehr vorstellbar. Der Landkreis habe den fünften Abschnitt fertiggestellt. Das Land habe viel Geld in die Hand genommen. Die Idee sei von Anfang an gewesen, man könne Breitband überall nur hinbekommen, wenn die Landkreise komplett ausbauen, nicht nur dort wo es wirtschaftlich interessant sei, sondern wirklich überall. Wenn Rheinland-Pfalz auch kein reiches Bundesland sei, ginge es ihm viel besser als vielen anderen. Politik würde nicht für die Partei, sondern für Bürger gemacht. So sei die Kita für Kinder ab zwei Jahren beitragsfrei, in Baden-Württemberg dagegen würden Eltern kräftig zur Kasse gebeten. Um mehr junge Leute in die Region zu bekommen, müsse das Bildungsangebot verbessert werden. Wichtig sei ihr die Grundrente, schließlich könne es nicht sein, dass ein Arbeitnehmer nach 35 Jahren weniger Rente bekomme als jemand der nicht gearbeitet habe. Seit 50 Jahre zum ersten Mal gibt es einen Haushaltsüberschuss. Als echte Herausforderung sieht Dreyer die ärztliche Versorgung auf dem Land, was sich bis Mainz bezüglich des Ärztemangelproblems in Betzdorf herumgesprochen habe. Maßnahmen sind geplant und ein entsprechendes Gesetz in Bearbeitung.
Der SPD-Bewerber für das Amt des Altenkirchener Stadtbürgermeister, Matthias Gibhardt, befragte abschließend Malu Dreyer, Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Andreas Hundhausen zu den speziellen Anforderungen. Hundhausen plädierte bezüglich der ärztlichen Versorgung dafür, den Versuch zu machen, Medizin-Studenten aus dem heimischen Raum in die Region zu bekommen. Ob die Grubenlampe, die Reinhard Zöller abschließend der Ministerpräsidentin als Erinnerung überreichte, bezüglich dieser Problematik für Erleuchtung sorgen kann, sei dahingestellt. (ma)
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