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Nachricht vom 27.01.2010    

Lehrer a.D. Wilhelm Dörner feierte 108. Geburtstag

Lehrer a.D. Wilhelm Dörner feierte seinen 108. Geburtstag in Marienthal, genau nach seinen Wünschen. Nun weist Dörner einige Superlative auf, die beim 108. Geburtstag zur Sprache kamen. Er ist der älteste männliche Einwohner des Landes Rheinland-Pfalz, auf Bundesebene liegt er auf Platz 3. Im Landkreis gibt es keinen Einwohner, der älter ist oder war. Auf europäischer Ebene ist er der älteste Imker und der deutsche Imkerverband hat kein Mitglied, das älter ist und eine so lange Mitgliedschaft aufweist. Auch beim Weltlehrerverband liegt Dörner an der absoluten Spitze, ebenso beim Verband Bildung und Erziehung.

Kreis Altenkirchen/Marienthal. Es ist nicht nur für die Familie Dörner, es ist eigentlich für alle Gäste immer ein Erlebnis, den 27. Januar mit Lehrer a.D. Wilhelm Dörner zu feiern. Der 108. Geburtstag begann genau nach seinem Wunsch mit einer Dankmesse in der Marienthaler Klosterkirche. Kreisdechant Pfarrer Martin Kürten hielt den Gottesdienst. Der 27. Januar ist der Todestag der Heiligen Angela Merici (sie starb am 27. Januar 1540), Gründerin der Ursulinerinnen, die sich für Bildung für Mädchen und Frauen einsetzte. Der 27. Januar ist auch der Tag der Befreiung des KZ Auschwitz. Kürten ging in der Predigt nicht nur auf die historischen Bezüge zum Datum des Tages ein, auch auf die besondere Kraft des Glaubens.
Dörner lebt seine religiöse Überzeugung und hat sich von diesem Weg niemals abbringnen lassen. 1930 kam er als junger Lehrer an die katholische Volksschule in Altenkirchen. Und hier begann auch sein Widerstand gegen die Nazis, denn das Kreuz ließ er sich im Klassenzimmer nicht verbieten.
Der Überraschungsgast zum 108. Geburtstag war eine seiner ersten Schülerinnen, Liesel Euteneuer aus Altenkirchen. Die heute 86-jährige wurde damals von Dörner eingeschult. "Wir liebten ihn, er blieb leider nur zwei Jahre", sagte die einstige Schülerin.
Frieda, die jüngste Urenkelin des Jubilars eröffnete den Glückwunschparcours auf dem Arm von Mutter Christina. Dörner sah die knapp einjährige Urenkelin zum ersten Mal, die Familie lebt in München. Frieda strahlte den Uropa begeistert an.
"Du bist aber nicht der Lieber", sagte Dörner zum Kreisbeigeordneten Konrad Schwan, als der angekündigt wurde. Schwan kam in Vertretung des Landrates, um die Glückwünsche des Kreises zu überbringen. Des Weiteren hatte er die offiziellen Glückwünsche des Ministerpräsidenten Kurt Beck mitgebracht. Der älteste männliche Einwohner des Landes und natürlich des Landkreises freute sich sichtlich, denn Konrad Schwan ist ja auch Bürgermeister der VG Gebhardshain. Dort kam Dörner am 27. Januar 1902 zur Welt.
In Wissen, im Hildegardis-Seniorenheim, fand Wilhelm Dörner inzwischen seine Heimat. Bürgermeister Michael Wagener gratulierte im Namen der Verbandsgemeinde und der Stadt.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) war mit einer Delegation des Landesverbandes Rheinland-Pfalz gekommen. Landesvorsitzender Johannes Müller, der Kreisvorsitzende Heribert Meyer, Jürgen von Randow sowie der Seniorenbeauftragte des VBE, Klaus Keiper, gratulierten. Sie würdigten Dörner nicht nur als ältestestes Mitglied auf Landes- und Bundesebene, auch der Weltlehrerverband hat kein älteres Mitglied. Vor allem die über 80-jährige Mitgliedschaft sei etwas einmaliges.
Dies würdigte auch der Deutsche Imkerverband. "Wilhelm Dörner ist der älteste Imker in Europa", sagte Konrad Schuhen, Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Wissen. Er überbrachte die Glückwünsche aus Berlin vom Deutschen Imkerbund und der Landwirtschaftskammer.
Für die Familie Dörner sprach der jüngste Sohn, Hermann-Josef Dörner. Ein Wermutstropfen fiel in diesem Jahr in die Geburtstagsfeier. Der älteste Sohn Karl-Heinz Dörner konnte aus Krankheitsgründen die Reise nach Marienthal nicht antreten, seinen Brief an den Vater und die Gäste las der Bruder vor. In der Ansprache des Sohnes gab es den humorvollen Rückblick auf die letzten Jahre, die auch für die Söhne und ihre Familien nicht immer ganz einfach waren. Drei Söhne, ihre Ehefrauen, sechs Enkel und vier Urenkel (das 5. Urenkelkind wird im März erwartet) gehören zur engsten Familie des Jubilars, der die Geburtstagsfeier mit einem kräftigen "Hui Wäller - allemol" eröffnete. Sein Dank galt allen für das Fest, da wurde niemand vergessen, die Geistlichkeit, das Team vom Seniorenheim, die Familie und Freunde sowie die langjährigen Weggefährten.
Wie es der Wunsch Dörners gewesen war, gab es ein schmackhaftes Mittagessen, natürlich mit der geliebten Fleischsuppe zum Start. Dörner genoss sichtlich die Gespräche mit den Enkelkindern, den Gästen und manchmal zeigte sich sein Markenzeichen: Der erhobene Zeigefinger. (Helga Wienand)
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Urenkelin Frieda war aus München mit Mutter Christina zum 108. Geburtstag Wilhelm Dörners angreist. Der Uropa sah seine kleine Urenkelin zum ersten Mal. Fotos: Helga Wienand



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