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Mit der Verabschiedung Paul Seifens endete eine Ära
In einer Feierstunde hat jetzt der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen jetzt seinen langjährigen Verwaltungsamts-Leiter Paul Seifen verabschiedet. Seifen war mehr als 26 Jahre Verwaltungschef.
Kreis Altenkirchen. "Eine Ära geht zu Ende" - der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen verabschiedete in einer Feierstunde mit vielen Gästen aus Kirche und Gesellschaft seinen langjährigen Verwaltungsamts-Leiter Paul Seifen (Flammersfeld) in die "Passivphase" seiner Altersteilzeit. Mehr als 36 Jahre arbeitete der Verwaltungsfachmann für den Evangelischen Kirchenkreis, davon mehr als 26 Jahre als dessen Verwaltungschef. "Sie haben dem Kirchenkreis unendlich gut getan", unterstrich Superintendentin Andrea Aufderheide bei der Verabschiedung Paul Seifens im "Forum" der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen und freute sich gleichzeitig, dass der versierte Fachmann in zahlreichen Ehrenämtern weiter zum Wohl von Kirchenkreis, aber auch seiner Heimatgemeinde Flammersfeld, wirken möchte.
Mehr als 120 Gäste aus Kirchengemeinden, Kirchenkreis, Mitarbeiterschaft, Kreis und Kommunen, Banken und Kollegenkreis der Evangelischen Kirchen im Rheinland (EkiR) hatten den widrigen Wetterbedingungen getrotzt und sich nach Altenkirchen aufgemacht, um einen "äußerst kompetenten Mann" zu würdigen.
Dass neben der Kompetenz auch der "Teamgeist", eine ruhige und besonnene Art, stete Freundlichkeit und "Beharrlichkeit gepaart mit Flexibilität" eine entscheidende Rolle in der Amtsführung Seifens gespielt haben, unterstrichen neben der Superintendentin auch Uwe Danner als dessen Stellvertreter und Nachfolger im Amt, Wolfram Westphal für die Mitarbeiterschaft in Kirchenkreis und Region, Hans-Jürgen Volk für den Finanz-Ausschuss des Kirchenkreises und Martin Reiff für die "Verwaltungsleiter-Kollegen" aus dem rheinland-pfälzischen Bereich der Landeskirche. Sie alle lobten Seifen, der auch in immer schwierigeren Zeiten als "Fels in der Brandung" für Ruhe sorgte und Probleme stets als Herausforderung begriffen habe. "Schön, dass wir Dich nur in den „rheinischen Unruhestand" (fähige Hauptamtler werden zu engagierten Ehrenamtlern) verabschieden müssen", schmunzelte Amtskollege Martin Reiff (Koblenz) und sprach damit auch Gemeindepfarrer Thomas Roessler-Schaake (Flammersfeld) aus dem Herzen.
Superintendentin Andrea Aufderheide hatte einen Bericht eines ihrer Amtsvorgänger (Hans Nattland /1974) ausgegraben, worin sich dieser über einen "Schönheitsfleck" im Kirchenkreis mokierte. Nattland hatte damals bedauert, dass noch nicht alle Gemeinden dem Verwaltungsamt des Kirchenkreises angeschlossen seien. In weiser Voraussicht hatte Nattland wohl deshalb 1974 Paul Seifen in das neu gebildete "Rentamt", wie das Verwaltungsamt ehedem hieß, eingestellt. Das Verwaltungsamt wuchs nicht nur beträchtlich (von anfänglich sieben Mitarbeitenden auf derzeit 18), sondern seit dem 1. Januar sind wirklich alle 16 Kirchengemeinden dort verwaltungstechnisch vereint.
Mehr als 20 Auszubildende hat Paul Seifen in den vergangenen Jahrzehnten begleitet, darunter auch einen auf Bundesebene "Ausgezeichneten"; an Aufbau und Weiterentwicklung der Evangelischen Altenhilfe war Seifen maßgeblich beteiligt und hatte über viele Jahre das Amt eines Geschäftsführers dort inne.
Neben seinen Hauptaufgaben engagierte sich Seifen insbesondere auch in der kreiskirchlichen Erwachsenenbildung und im Vorstand des Erwachsenenbildungswerkes Rheinland-Süd.
Bei all seinem erfolgreichen Wirken blieb Seifen, der eigentlich keinen "großen Abschieds-Bahnhof" gewollt hatte, sich aber über die wohlmeinenden Worte und "standing ovations" dennoch sehr freute, immer bescheiden. "Und wenn keiner da war, um abends die Mülltonnen rauszustellen, packte er einfach an", beschrieb Mitarbeitervertreter Westphal den pragmatischen "Chef".
Aus dem "guten Team", "ohne das eine erfolgreiche Arbeit nicht geht" (Paul Seifen in seinen Dankesworten an die Festversammlung), sind auch die Nachfolger erwachsen. Uwe Danner (Michelbach), seit 25 Jahren als stellvertretender Verwaltungsleiter in Kirchenkreis-Diensten, wird künftig die Leitungsposition übernehmen, Elke Schüler, auch eine ehemalige Auszubildende der "Ära Seifen", seit 30 Jahren in Kirchenkreis-Diensten und seit vielen Jahren die Leiterin der Personalabteilung, wird stellvertretende Verwaltungsamts-Leiterin.
Diese Personalentscheidung gefällt dem scheidenden Chef besonders gut: "Auf diesem Wege konnten wir auch eine junge Frau, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen hat, übernehmen." (pes)
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Herzliche Dankesworte für einen versierten Verwaltungsfachmann, der nach 36 Jahren in die Passivphase der Altersteilzeit geht: Paul Seifen, mehr als 26 Jahre Leiter des Verwaltungsamtes des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, wurde von Superintendentin Andrea Aufderheide bei einer Festversammlung in Altenkirchen verabschiedet. Fotos: Petra Stroh
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