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Ministerpräsident Beck wirbt für Fairen Handel
Als ein hervorragendes Instrument zur Bekämpfung der Armut hat Ministerpräsiden Kurt Beck den "fairen Handel" im Gepräch mit dem Vorsitzenden des Betzdorfer Weltladens, Hermann Reeh, und dem SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell bezeichnet.
Betzdorf/Mainz. "Der ‚Faire Handel’ ist ein hervorragendes Instrument, um die Milleniumsziele - Halbierung der weltweiten Armut bis 2015 - zu erreichen." Das sagte Ministerpräsident Kurt Beck bei einem Gespräch mit Hermann Reeh (Vorsitzender des Weltladens Betzdorf) und dem Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell. "Aus diesem Grund unterstütze ich gerne die Arbeit des Weltladens Betzdorf und werbe für den Kauf von fair gehandelten Produkten aus Indien."
Bei einer Reise nach Indien im letzten Jahr hatte der Regierungschef die extreme Armut in den Slums einiger Städte hautnah erlebt. Während des Gesprächs stellte Reeh dem Ministerpräsidenten die Erfolgsgeschichte der Teeplantage Samabeong in Nordindien vor, die sich vor 15 Jahren in einem völlig heruntergewirtschafteten Zustand befand. Sie wurde in eine Bio-Teeplantage umgewandelt, auf der heute hochwertige Darjeeling-Tees produziert werden. Damit wurde auch den Teearbeiterfamilien, die zu dieser Zeit in ärmlichen Verhältnissen lebten, eine neue Lebensgrundlage und eine Perpektive für die Zukunft gegeben und dadurch Landflucht verhindert. Heute befindet sich auf der Samabeong-Plantage eine Schule, die den Kindern, der Teearbeiterfamilien kostenlos zur Verfügung steht. Aber auch Kinder anderer Familien können die Schule ohne Gebühren besuchen. Begabte Schüler erhalten Stipendien für den Collegebesuch, es gibt eine Krankenstation, Versammlungshäuser, die Teearbeiterfamilien haben eigene Häuser, Solarenergie wird genutzt und ausgebaut. Weiterbildungsmöglichkeiten für alle werden angeboten, vor allem aber für die Frauen, die zudem in verantwortungsvollen Stellen mitarbeiten, eine Seltenheit im Teegeschäft. Das alles war nur möglich durch den Mehrpreis, den der faire Handel zahlt. Die gepa (Gesellschaft für entwicklungspolitische Partnerschaft) garantiert langfristig die gesamte Abnahme des Tees. "Hier entstand ein Modell für eine vorbildliche ökologische und soziale Entwicklung mit einem hervorragenden Bildungs- und Gesundheitssystem", so Hermann Reeh.
Neben Tee gibt es noch Bio-Reis, Lederwaren, Stofftaschen, Musikinstrumente und viele Handwerksprodukte aus Indien in den Weltläden. Bei der Herstellung aller Produkte werden soziale Menschenrechte, Kinderrechte sowie die arbeitsrechtlichen Forderungen der ILO eingehalten und alle Kriterien einer Nachhaltigen Entwicklung erfüllt.
Die Informationen über die Wirkungen des ‚Fairen Handels’ allgemein und speziell in Indien überzeugten Ministerpräsident Beck. Für ihn sind die Prinzipien des ‚Fairen Handels’ ein Modell und ein Vorbild für den allgemeinen Welthandel. Beck: "Zudem kann jede Verbraucherin und jeder Verbraucher durch den Kauf fair gehandelter Produkte am Aufbau einer gerechten und solidarischen Welt mitwirken und einen Beitrag leisten, damit sich etwas zum Guten verändert.“
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Foto: Ministerpräsident Kurt Beck (rechts), Landtagsabgeordneter Dr. Matthias Krell, langjähriger Kunde im Weltladen Betzdorf, sowie Hermann Reeh, Vorsitzender des Weltladens, werben für den Kauf von fair gehandelten Produkten aus Indien, um Menschen zu helfen, sich einen existenzsichernden Lebensunterhalt selbst zu verdienen und somit Erwachsene, vor allen Dingen aber Kinder, vor Ausbeutung und Elend zu bewahren.
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