Werbung

Nachricht vom 03.04.2019    

Ärztemangel: SPD will Prämien und MVZ-Lösung prüfen lassen

Die Betzdorfer SPD und FDP-Stadtrat Udo Piske machen sich dafür stark, finanzielle Anreize für junge Mediziner zu schaffen, damit diese sich als Hausärzte in der Region niederlassen. Gemäß einem Antrag der Sozialdemokraten an den Betzdorfer Stadtrat soll eine so genannte Ansiedlungsprämie geprüft werden, ebenso die kommunale Trägerschaft eines Medizinischen Versorgungszentrums.

Betzdorf. Die zu Beginn des Jahres angekündigte Schließung der Betzdorfer Gemeinschaftspraxis Schmidt/Kerschbaum mit rund 3.000 Patientinnen und Patienten führte öffentlichkeitswirksam vor Augen, wie es um die ärztliche Versorgung in der Region bestellt ist. „Sowohl die Kassenärztliche Vereinigung als auch das Gesundheitsministerium arbeiten seit Bekanntwerden der Schließung mit Hochdruck an einer kurzfristigen Lösung zum Wohl der Patientinnen und Patienten“, teilt der SPD-Ortsverein Betzdorf in einer aktuellen Pressemeldung mit.

Anreize für junge Mediziner schaffen
Eine solche Lösung soll nun auch die Verwaltung der Stadt Betzdorf auf Antrag der SPD-Fraktion sowie des FDP-Ratsmitglieds Udo Piske im Stadtrat Betzdorf prüfen. „Kurzfristig gesehen kommen wir nicht daran vorbei, mit finanziellen Mitteln einen Anreiz insbesondere für junge Ärztinnen und Ärzte zu schaffen, um unsere Region für Allgemeinärzte attraktiver zu gestalten“, stellt Stadtbürgermeisterkandidat Benjamin Geldsetzer fest. Bei diesen Anreizen handele es sich um eine Sofortmaßnahme, die als einmalige Ansiedlungsprämie zum Beispiel Umzugs- oder Umbaukosten abdecken könne. „Insbesondere das Asbacher Pilotprojekt, das eine Prämie von 100.000 Euro für sich in der Verbandsgemeinde niederlassende Hausärztinnen und -ärzte auslobt, kann für Betzdorf ein Vorbild sein“, so FDP-Ratsmitglied Udo Piske, der den SPD-Antrag unterstützt.



MVZ in kommunaler Trägerschaft prüfen
Als ein weiteres Lösungsmodell zeichnete sich in den vergangenen Wochen ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit zwei Arztsitzen als mögliche tragfähige Lösung ab, bei der allerdings ein Arztsitz noch ausgeschrieben und anschließend besetzt werden muss. „Neben der ‚klassischen Trägerschaft‘, zum Beispiel durch Wohlfahrtsverbände, möchten wir die Überprüfung einer kommunalen Trägerschaft des zukünftigen MVZ anstoßen“, gibt SPD-Ortsvereinsvorsitzender Jan Hellinghausen zu verstehen. Hierbei könne gegebenenfalls auf Erfahrungen anderer Kommunen hinsichtlich des notwendigen eigenen Personaleinsatzes, der Kostenstruktur und des kommunalen Zuschussbedarfes zurückgegriffen werden.

Honorarkräfte aus überversorgten Regionen abwerben?
Sollte dies alles nicht wirken, müsse man über andere Maßnahmen zumindest nachdenken: „Die Verwaltung soll die Kostenstruktur und auch die kommunalrechtlichen Voraussetzungen prüfen, um eine Honorarkraft aus überversorgten Regionen abzuwerben“, so SPD-Fraktionssprecher Karl-Heinz Mohr. „Dies ist finanziell gesehen sicher die schwierigste Lösung mit Blick auf die Haushaltslage der Kommune, die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten in unserer Region sollte es uns aber wert sein, dies zumindest zu prüfen“, so die Antragssteller einhellig. (PM)


Mehr dazu:   SPD  
Lokales: Betzdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Politik


CDU zieht wegen unzureichender Antworten der Landesregierung vor Gericht

Die CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz sieht sich durch die Landesregierung im Recht auf umfassende Auskunftspflicht ...

Jusos starten Veranstaltungsreihe "Jusos vor Ort" mit Thementag zur frühkindlichen Bildung

Die Jusos im Kreis Altenkirchen haben eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, um politische ...

Pendlerpauschale steigt: Entlastung für 70.000 Berufspendler in Neuwied und Altenkirchen

Die Bundestagsabgeordnete Ellen Demuth zeigt sich erfreut über die Erhöhung der Pendlerpauschale, die ...

FDP und CDU-Spitzenkandidat Schnieder im Dialog: Neue Bündnisse möglich?

Der FDP-Kreisverband Neuwied lud den CDU-Spitzenkandidaten Gordon Schnieder zu einem Kaminabend nach ...

Politik und Gewerkschaft im Dialog im Transformationsnetzwerk in Wissen

Die DGB-Landesvorsitzende Susanne Wingertszahn und die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler ...

Landesförderung für neues Einsatzfahrzeug in Kirchen

Die Verbandsgemeinde Kirchen erhält finanzielle Unterstützung vom Land Rheinland-Pfalz für den Brand- ...

Weitere Artikel


Infos zum Stöffel-Park gibt es jetzt in fünf Sprachen

Es ist schwierig zu erklären, was der Stöffel-Park war, ist und bietet. Denn dazu gehört eine Fülle von ...

Wölfin zum zweiten Mal am Stegskopf genetisch nachgewiesen

Das Senckenberglabor für Wildtiergenetik hat durch die Analyse einer genetischen Probe erneut einen Wolfsnachweis ...

Wandern auf dem Natursteig Sieg

Am Sonntag, 31. März, fanden im Rahmen der Aktiv-Messe „Erlebnis Natur“, die zum zweiten Mal im Kulturwerk ...

Evangelische Küster tauschten sich aus

Nach einer Andacht und einer Führung durch die imposante Barockkirche in Daaden mit Blick durch die speziellen ...

Neue Leitung beim Wissener Seniorenzentrum St. Josef

Anfang April hat Sebastian Schmeier die Leitung des St.-Josef-Seniorenzentrums in Wissen übernommen. ...

Für Beruf oder Urlaub: Niederländisch für Anfänger

Ja, vieles klingt vertraut für deutsche Ohren, wenn Niederländer sich unterhalten. Und es gibt ja auch ...

Werbung