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Nachricht vom 09.04.2019    

Gelungener Start für Ärztenetzwerk „ANSWER"

Rund 100 Medizinerinnen und Mediziner aus Südwestfalen und dem Kreis Altenkirchen nahmen an der Auftaktveranstaltung von „ANSWER" teil. Gemeinsames Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in der Region zu verbessern. Das Lehr- und Forschungspraxen-Netzwerk „ANSWER“ möchte unter anderem den Alltag und die Abläufe in den Praxen zielgerichtet unterstützen, damit sich Ärztinnen und Ärzte auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Zeit effektiv für die Patienten einsetzen können.

Gestalteten den Auftakt des neuen Netzwerks; (von links) Prof. Dr. Rainer Brück, Prof. Dr. Erika Baum, Anke Richter-Scheer, Dr. Dr. Charles Christian Adarkwah, Prof. Dr. Birgitta Weltermann, Prof. Dr. Christoph Strünck und Prof. Dr. Veit Braun. (Foto: Universität Siegen)

Siegen/Kreisgebiet. Zur Auftaktveranstaltung des neuen Ärztenetzwerks „ANSWER“ – „ÄrzteNetzwerk SüdWestfalen Education&Research“ – fanden sich erheblich mehr niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus Südwestfalen und dem Kreis Altenkirchen ein als ursprünglich angemeldet waren. Für Dr. Dr. Charles Christian Adarkwah, Lehrstuhl für Versorgungforschung der Universität Siegen, ein tolles Zeichen: „Es ist wichtig, dass wir vorausschauend denken und ein Setting schaffen, dass die Region interessant für den (Haus)-Ärztenachwuchs macht. Gleichzeitig müssen wir weitere Lösungen schaffen, die diesen Effekt unterstützen und zusätzliche Perspektiven für Patienten und Landärzte schaffen."

Auf Kernkompetenzen konzentrieren
Das Lehr- und Forschungspraxen-Netzwerk „ANSWER“ möchte den Alltag und die Abläufe in den Praxen zielgerichtet unterstützen, damit sich Ärztinnen und Ärzte auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Zeit effektiv für die Patienten einsetzen können. Das kann beispielsweise durch neue Berufsfelder, eine übergreifende Kommunikation unterschiedlicher Berufsbilder sowie digitale Lösungen geschehen. Es gibt bereits innovative Ansätze, die durch die neu gegründete Lebenswissenschaftliche Fakultät (LWF) der Universität Siegen und das Projekt „Medizin neu denken" für eine medizinische Hochleistungs-Versorgung in der Region umgesetzt werden sollen. Wie Versorgungslücken auf dem Land durch digitale Technologien, Delegation und neue Gesundheitsberufe geschlossen werden können, untersucht der Modellversuch „Medizin neu denken". Das Forschungspraxen-Netzwerk „ANSWER“ der LWF ist Teil dieses Modellversuchs.

Neben der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten betrachtet es die Universität Siegen als unumgänglich, zusätzliche Ansätze für die wachsenden Herausforderungen zu finden. Professor Dr. Veit Braun stellte in seinem Vortrag eindrücklich dar, dass ein wesentliches Problem in der mangelnden Zusammenarbeit der unterschiedlichen Player – Medizin, Administration, Biotechnologie, Ingenieurwesen – liegt. „Die hohe Spezialisierung führt dazu, dass jeder nur noch seinen Bereich kennt und Parallelstrukturen entstehen, die kontraproduktiv sind. ‚Medizin neu denken' steht daher für Interdisziplinarität und eine intensive Zusammenarbeit. Dafür benötigen wir engagierte Kolleginnen und Kollegen, die durch die Teilnahme am Lehr- und Forschungspraxen-Netzwerk ANSWER das Projekt ‚Medizin neu denken' mit zum Erfolg führen", so Braun, Studiendekan Gesundheitswissenschaften.

Neuer Studiengang
Ein weiterer Schritt für die Umsetzung ist die Einführung des neuen Bachelor-Studiengangs Digital Biomedical and Health Sciences an der Universität Siegen. „Im Rahmen dieses Studiengangs werden medizinnahe Berufe mit flexibel denkenden Fachkräften ausgebildet, die die Arbeitsbedingungen von Medizinerinnen und Medizinern erleichtern und effektiver machen. Ziel ist die Entwicklung digitaler, technischer, naturwissenschaftlicher und struktureller Lösungen, die effizient und bedarfsgerecht die Behandlung von Mensch zu Mensch unterstützen", erläutert Professor Dr. Rainer Brück, Studiendekan Lebenswissenschaften an der Uni Siegen.

Auch die Universität Bonn stellte ihr Konzept für Lehre und Forschung im Rahmen des Kooperationsstudiengangs „Humanmedizin Bonn-Siegen" vor. Professor Dr. Birgitta Weltermann, Leiterin des Bonner Instituts für Hausarztmedizin, betonte die Attraktivität der Allgemeinmedizin in Forschung und Lehre. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Trendwende hin zu mehr Hausärztinnen und Hausärzten bevorstehe.

Die Lücke füllen
Im Anschluss an die Vorträge folgte eine konstruktive Diskussion. Hierzu konnten die Gastreferentinnen Professorin Dr. Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) sowie die Vorsitzende des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe, Anke Richter-Scheer, Aspekte ihrer Arbeit, Erfahrungen und Zukunftsvisionen einbringen. Erste Praxen für Forschungsvorhaben mit einem Fokus auf Digitalisierung und Delegation in der Region konnten schon gewonnen werden. „Ein Lehr- und Forschungspraxen-Netzwerk, wie es an vielen Medizinischen Fakultäten mit akademischer Allgemeinmedizin Standard ist, kann uns nun auch in Südwestfalen voranbringen. Dabei füllen wir eine Lücke, die für zukunftsgerichtete Lösungen unerlässlich ist. Es ist uns wichtig mit Initiatoren bestehender Versorgungsstrukturen zu kooperieren und nicht zu konkurrieren", erklärte Dr. Dr. Charles Adarkwah.

► Medizinerinnen und Mediziner aus der Region, die Interesse daran haben, die Gesundheitsversorgung der Zukunft gemeinsam zu gestalten, können sich per E-Mail direkt an Dr. Dr. Charles Adarkwah wenden: charles.adarkwah@uni-siegen.de. (PM)


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