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Nachricht vom 15.04.2019    

„Babybedenkzeit“: Schüler werden Eltern auf Probe

Windeln wechseln, Fläschchen geben, nachts aufstehen: Schüler der Realschule Plus Altenkirchen lernten beim Projekt „Babybedenkzeit", was es bedeutet, Tag und Nacht für ein Baby verantwortlich zu sein.

(Foto: Diakonie)

Altenkirchen. Auch in diesem Jahr fand in Altenkirchen das „Babybedenkzeit-Projekt“ in den 9. Klassen der Berufsorientierung der August-Sander-Schule statt. Insgesamt nahmen circa 60 Schüler mit Freude und Engagement an dem Projekt teil, das von den beiden Sozialpädagoginnen Nicole Best und Antje Daub-König aus der Schwangeren(konflikt)beratung des Diakonischen Werks Altenkirchen geleitet und in Kooperation mit den Schulsozialarbeiterinnen Petra Eul-Orthen und Uta Löw durchgeführt wurde.

Die Teilnehmenden konnten freiwillig einen Babysimulator mit nach Hause nehmen, der durch die Programmierung wie ein echtes Baby reagiert, das heißt, er weint und die „Eltern“ müssen herausfinden, welche Unterstützung „ihr Baby“ von ihnen braucht. Als mögliche Pflegemaßnahmen stehen dann Füttern, Wiegen, Wickeln oderHilfe beim Bäuerchen machen zur Wahl. Wie bei einem echten Baby muss auch auf das richtige und sichere Halten geachtet werden, da der Simulator sonst mit heftigem Weinen reagiert, wenn zum Beispiel das unterstützende Halten des Köpfchens fehlt oder gar eine grobe Behandlung erfolgt. Manchmal ist das Baby auch einfach nörgelig und quengelt, doch dann ist von Seiten der „Eltern“ keine Pflegemaßnahme notwendig, da es das Baby dann alleine schafft, sich wieder zu beruhigen.

Alle angewendeten Pflegemaßnahmen werden mittels eines Computerchips in der Puppeaufgezeichnet und am nächsten Tag in der Gruppe ausgewertet und mit den Schülern besprochen. Die Aufgabe der „Eltern“ besteht jedoch nicht nur darin zu erkennen, was dem Baby fehlt. Da nur die „Eltern“ mit Hilfe eines Chips am Handgelenk ihr Baby versorgen können, begleitet das Baby seinen Elternteil überallhin. Essen, Schlafen, die Freizeitgestaltung sogar Duschen werden zur Herausforderung. Das konnte auch bedeuten, dass beim Zeitung austragen an einem Arm ein Maxi-Cosi und auf dem anderen Arm der Stapel Zeitungen getragen werden musste.



Sowohl die Mädchen, die sich bereiterklärten, als „Mutter“ ein Baby auch über Nacht mit nach Hause zu nehmen, als auch ein jugendlicher „Vater“ mussten feststellen, dass man mit einem Baby die eigenen Bedürfnisse stark einschränken muss. Durch die Auseinandersetzung mit den Aufgaben von Eltern sammelten die Jugendlichen grundlegende Erfahrungen für Entscheidungen über ihre Zukunft. Die Schüler und Schülerinnen erfahren, wie anstrengend und herausfordernd die Elternschaft ist. Auch wenn ihnen dies im Projekt gut gelang, war ihr Fazit, sich mit einer eigenen Schwangerschaft und einem eigenen Baby noch Zeit lassen.

Während der „Babybedenkzeit“ an der Realschule Plus Altenkirchen wurden natürlich auch Themen wie Familienplanung, Verhütung, verantwortliche Sexualität sowie der schädliche Einfluss von Alkohol, Nikotin und Drogen in der Schwangerschaft und Stillzeit behandelt. Besprochen wurde auch, dass Schwangerenberatungsstellen, wie die des Diakonischen Werkes Altenkirchen, im Falle einer Schwangerschaft unterstützen und begleiten und auch in finanziellen Fragen beraten können.

Das Projekt „Babybedenkzeit“ der Schwangeren(konflikt)beratung des Diakonischen Werks Altenkirchen wird mit Unterstützung der Kreisverwaltung Altenkirchen durchgeführt. Weitere Informationen zur Babybedenkzeit: Diakonisches Werk Altenkirchen, Schwangeren(konflikt)beratung, Stadthallenweg 12, 57610 Altenkirchen, Tel. (02681-3961), info@beratungsstelle-altenkirchen.de (PM)


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