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Nachricht vom 29.04.2019    

Traditionsfeste: Kirchener Stadträte wollen größere Distanz

MEINUNG | Die Tatsache, dass zwischen Betzdorfer Barbarafest am 27. Oktober und dem Kirchener Stadtfest am 3. November in diesem Jahr – und in der Folge möglicherweise regelmäßig – nur eine Woche liegt, sorgt für Unmut. Beide Feste seien langfristig gefährdet, wenn es bei der engen zeitlichen Taktung bleibt, heißt es bereits. Die Fraktionen des Kirchener Stadtrates positionieren sich in einem offenen Brief.

Die Terminierung des Betzdorfer Barbarafestes, hier ein Foto aus dem Jahr 2018, sorgt in Kirchen für Unmut. (Foto: Archiv AK-Kurier/tt)

Kirchen/Betzdorf. Die einen sprechen von Kirchturmdenken, andere von Egoismus, wieder andere schlicht von schlechter Abstimmung untereinander: Die Tatsache, dass zwischen Betzdorfer Barbarafest am 27. Oktober und dem Kirchener Stadtfest am 3. November in diesem Jahr – und in der Folge möglicherweise regelmäßig – nur eine Woche liegt, sorgt für Unmut. Längst sind Befürchtungen laut geworden, wonach bei der zeitlichen Nähe beider Veranstaltungen sowohl das Fest in Betzdorf als auch das in Kirchen langfristig gefährdet sein könnten. Jetzt melden sich die Fraktionen im Kirchener Stadtrat mit einem offnen Brief zu Wort, in dem sie der Aktionsgemeinschaft Betzdorf vorwerfen, „mit dem Kopf durch die Wand“ zu wollen. Das von Birgit Ahnert (CDU), Kurt Möller (Bündnis90/Die Grünen), Axel Bittersohn (FDP) und Karlheinz Latsch (SPD) unterzeichnete Schreiben im Wortlauf:

„Wenn man das Motto des Barbarafestes für 2019 kennt, welches da lautet ‘Betzdorf steht Kopf’, fragt man sich, ob es im Hinblick auf die diesjährige und zukünftige Terminfindung für die Betzdorfer Großveranstaltung nicht besser heißen sollte ‘Betzdorf geht mit dem Kopf durch die Wand’. Wohlgemerkt bezieht sich diese Aussage allein auf die Verantwortlichen der Aktionsgemeinschaft Betzdorf. Wir zollen an dieser Stelle zunächst einmal dem Hauptorganisator des Kirchener Stadtfestes, Sven Wolff, unseren ausdrücklichen Dank und Respekt dafür, dass er sich über Wochen wirklich die Beine ausgerissen und unentwegt dafür eingesetzt hat, die vielen guten und sehr wichtigen Argumente, die für eine größtmögliche, zeitliche Distanz zwischen dem Betzdorfer Barbarafest und dem Kirchener Stadtfest sprechen, gegenüber der Aktionsgemeinschaft darzustellen. Eigentlich hätte man aber erwarten dürfen, ja sogar müssen, dass sich bereits im vergangenen Jahr im Zuge der erstmaligen Barbarafest-Terminverlegung, spätestens aber mit Blick auf die Terminplanung für 2019, Christoph Weller und Co. bei Sven Wolff gemeldet hätten, um sich mit ihm auszutauschen. Im Gegenteil, die bereits im Vorjahr bekannten Bedenken aus dem Stadtbüro Kirchen wurden nach unserer Ansicht schon mit einer gewissen Arroganz einfach und wohlwissend ignoriert, ebenso wie die vielen kritischen Töne, die es sowohl auf Kirchener als auch Betzdorfer Seite zu dem Ende-Oktober-Termin des Barbarafestes schon im Vorjahr im Zuge einer öffentlichen Facebook-Umfrage gegeben hat und heute noch gibt. Und ja, genau eine solche Haltung bezeichnet man als das bereits viel zitierte Kirchturmdenken, weil eben bis zur erstmaligen, öffentlichen Berichterstattung zu diesem Thema nur die eigenen Interessen der Aktionsgemeinschaft gesehen wurden – ein sehr, sehr trauriges und unglückliches Bild, welches aus unserer Sicht durch die Verantwortlichen der Aktionsgemeinschaft da abgegeben wurde!



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Wir sprechen über zwei Großveranstaltungen mit Tradition, das Barbarafest im 36. und das Kirchener Stadtfest im 16. Jahr. In den vergangenen 15 Jahren (mit Ausnahme im Vorjahr wegen der Brückensanierung in Betzdorf) und wahrscheinlich darüber hinaus fand das Barbarafest immer Anfang Oktober und das Kirchener Stadtfest Anfang November statt. Gesetzte Termine von Großveranstaltungen gelangen ins Bewusstsein der Besucher von nah und fern. Wo soll das hinführen, wenn es dahingehend keine Verlässlichkeit mehr gibt, jeder Veranstalter von Stadtfesten mit seinen Terminen mal gerade da hin springt, wie es ihm beliebt ohne sich mit Partnern bzw. engen Nachbarn abzustimmen? Sehr geehrter Herr Weller, glauben Sie allen Ernstes, dass mit derartigen, wahrlich sprunghaften Terminentscheidungen noch Traditionswerte erreicht oder gar eine überregionale Vermarktung unserer gesamten Region und deren Feste gelingen soll, wofür sich insbesondere auch ein Sven Wolff als neuer Touristik- und Vereinsmanager der Verbandsgemeinde Kirchen bekanntlich immer mit sehr viel Herzblut einsetzt? ‘Interkommunale Zusammenarbeit’ darf gerade für eine Aktionsgemeinschaft, die sich nach ihrer eigenen Vereinssatzung dem Zweck der Wirtschaftsförderung und der Stadt sowie Region Betzdorf als Mittelzentrum verpflichtet fühlt, kein Fremdwort sein. Werden Sie diesem Anspruch also auch gerecht!

Wir nehmen Ihre Ankündigung, ‘eine Lösung zu finden, mit der jedem gedient ist’, daher ernst und appellieren nochmals sehr eindringlich an Sie, zumindest wieder zur ursprünglichen zeitlichen Distanz zwischen den beiden Großveranstaltungen zurückzukehren, um die Wogen wieder zu glätten. Wir werden die weitere Entwicklung in dieser Angelegenheit deshalb in den nächsten Tagen sehr genau beobachten.“ (PM/red)


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