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Nachricht vom 07.03.2010    

Es war einmal ein Gasthaus in Roth

Weit über die Region hinaus als Kommunikationsstätte bekannt war bis vor 20 Jahren das Gasthaus Pieper in Roth. Dann fiel es den Baggern zum Opfer, als der kreuzungsfreie Verkehrsknotenpunkt B 62/B 256 eingerichtet wurde.

Roth. Seit über 20 Jahren ist der kreuzungsfreie Verkehrsknotenpunkt "B 62 und B 256" in Roth zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Dass hier einmal "mittendrin" die weit über den Kreis Altenkirchen hinaus bekannte Gastwirtschaft mit Saal "Pieper" gestanden hat, ist heute sicherlich den Wenigsten noch bekannt. Ein Blick ins Heimatbuch "500 Jahre Roth" zeigt, dass bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Oberroth - Beginn der heutigen Weiherstraße - lediglich das Haus "Fenstermacher" stand. Kurz vor 1800 kamen zwei Häuser hinzu. Eines davon war der Vorläufer des weithin bekannten und markanten Hauses Pieper. Um 1830 wohnte hier der Landwirt und Posthalter Mathias Weber, der das Anwesen im Jahre 1847 erweiterte, das 1862 dann den Flammen zum Opfer fiel. Daraufhin verlegte die Postdirektion Koblenz die Poststelle nach Hamm. Der Neubau erfolgte im unmittelbaren Einmün­dungsbereich der B 62 in die B 256. Im Jahre 1880 erscheint Wilhelm Gansauer - Landwirt, Gastwirt und Händler - aus Hamm als Eigentümer. 26 Jahre später erwarb die aus Westfalen stammende Familie Pieper das Haus, um sich dann der Landwirtschaft zu widmen und eine Gastwirtschaft zu führen. Ein Saal befand sich zunächst in den oberen Räumen; in den 20er Jahren erfolgte ein Saalanbau. Piepers Gastwirtschaft blühte in den nachfolgenden Jahren richtig auf und schrieb "Geschich­ten". Vereine gründete man hier, spiel­te Theater, feierte Hoch­zeiten. In den Kriegsjahren wurden Filme gezeigt, später fanden regelmäßige Bälle statt. Die französische Kom­mandantur hatte hier ebenfalls zeitweise ihr Domizil eingerichtet. Mitte Juli 1983 musste die Gaststätte sich den eisernen Zähnen des Baggers beugen. Ein Abbruch im Kreuzungsbereich der beiden Bundesstraßen war erforderlich geworden, um den stark frequentierten und schlecht einsehbaren Verkehrsknotenpunkt kreuzungsfrei gestalten zu können. Heute ist die dortige Verkehrssituation für alle zu einer Selbstverständlichkeit geworden - die jahrzehntelange Kommunikationsstätte gerät jedoch mit zunehmender Zeit immer mehr in Vergessenheit. (Rolf-Dieter Rötzel)
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Im Juli 1983 wurde das Anwesen mit dem dazu gehörenden Saal abgerissen. Archiv-Fotos: Rolf-Dieter Rötzel


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