Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft hochhalten
Zu besuch bei der IHK in Altenkirchen war jetzt der SPD-Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner. Im Gespräch mit Geschäftsstellenleiterin Dr. Sabine Dyas und Beiratsvorsitzendem Dr. Ulrich Bernhardt ging es um die Situation der heimischen Wirtschaft und deren Aussichten.
Altenkirchen. Die Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise und Planungen für das nächste Jahr standen im Mittelpunkt des Besuchs des Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner bei der Altenkirchener Geschäftsstelle der IHK Koblenz.
Geschäftsstellenleiterin Dr. Sabine Dyas und Beiratsvorsitzender Dr. Ulrich Bernhardt berichteten, dass trotz der aktuellen Krise und deren Folgen für die Wirtschaft Unternehmer im Kreis mit Zuversicht in die Zukunft blicken. So sei etwa der Konjunkturklimaindex in der IHK-Konjunkturumfrage Winter/Frühjahr 2009-2010 für den Kreis Altenkirchen im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung um 22 Punkte gestiegen.
Obwohl die Wirtschaftskrise den Kreis Altenkirchen unter anderem aufgrund dessen teilweiser wirtschaftlicher Bindung an die Automobilindustrie stark getroffen habe, seien die direkten Folgen noch vergleichsweise moderat geblieben. So sei die Arbeitslosigkeit nur gering gestiegen, da viele Unternehmen durch Mittel wie Kurzarbeit ihre Belegschaft hielten. "Die Unternehmer wissen, was sie an ihren Mitarbeitern haben", war die übereinstimmende Meinung aller. Zudem hätten die Banken im Kreis besonnen reagiert, so Bernhardt. Zwar seien die Bedingungen der Kreditvergabe strenger geworden, von einer Kreditklemme könne man im Landkreis Altenkirchen nach seiner Einschätzung aber nicht sprechen.
Eine weitere positive Entwicklung konnten die IHK-Fachleute im Bereich der Ausbildung ausmachen. So seien im letzten Jahr lediglich einige wenige ausbildungsfähige Jugendliche im gesamten Kreis ohne Ausbildungsstelle gewesen.
Von Wehner nach ihrer Planung für das neue Jahr gefragt, betonten die Gastgeber, sich auch 2010 besonders für eine verbesserte Infrastruktur im Kreis einsetzen zu wollen. Eines der Hauptthemen sei dabei weiterhin die Verbesserung der Verkehrswege, und zwar Straße wie Schiene gleichermaßen. Der Abgeordnete machte deutlich, dass man dabei an einem Strang ziehe und er auch weiter am Ball bleibe. Allerdings seien hier Fortschritte eher mittelfristig zu erzielen.
Des Weiteren stellten Dyas und Bernhardt auch die wirtschaftliche Bedeutung von Breitband-Internetverbindungen in den Fokus. Diese Technologie sei als Standortfaktor nicht nur für Unternehmen unverzichtbar, sondern auch für die Bevölkerung. Land und Kommunen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger könnten hier gemeinsam etwas auf die Beine stellen.
Allerdings herrsche bei vielen Menschen im ländlichen Raum die Vorstellung, so Dyas, schnelles Internet zu denselben günstigen Konditionen beziehen zu können wie Menschen in Ballungsräumen, was jedoch oft nicht möglich sei. Dabei werde häufig übersehen, dass die Lebenshaltungskosten in unserem Kreis in anderen Bereichen viel niedriger seien als in großen Städten, wodurch dieser Nachteil wieder aufgewogen werde, ergänzte Bernhardt. Alle Teilnehmer des Gespräches waren sich darin einig, dass sich auch die großen Anbieter und Netzbetreiber oft wenig flexibel zeigten, wenn es um die Anbindung kleinerer Ortschaften gehe.
Neben der Infrastruktur stellten Dyas und Bernhardt verschiedene IHK-Angebote für Unternehmen im Kreis vor, etwa den IHK-Weiterbildungsfonds, eine Bezuschussung der IHK für Mitgliedsunternehmen, die ihre Mitarbeiter zu Weiterbildungsmaßnahmen senden, oder die Anstellung einer Personalentwicklungsberaterin, die mittelständischen Unternehmen helfen soll, Strategien zur langfristigen Personalentwicklung aufzustellen.
Im Anschluss an den Besuch zeigte sich Wehner erfreut darüber, dass auch von Unternehmerseite im Kreis die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft hochgehalten und soziale Verantwortung als "Ehrensache" angesehen werde.
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Foto (von links): Thorsten Wehner, MdL, Dr. Sabine Dyas, Dr. Ulrich Bernhard.
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