Sonne tanken: Landkreis übernimmt Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz
Mit dem Projekt „Sonne tanken“ übernimmt der Landkreis Altenkirchen eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz. Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher ermöglicht zukünftig das Aufladen der kreiseigenen Elektrofahrzeuge über Nacht. Das Projekt, dessen Gesamtkosten sich auf etwa 24.000 Euro belaufen, wird durch den Gewinn eines Preisgeldes in Höhe von 4.000 Euro für den 2. Platz beim Klimaschutzpreis 2017 der Rhenag gefördert. Durch die Anlage werden etwa 3.500 Euro jährlich an Benzinkosten eingespart. Gleichzeitig sinkt der CO2-Ausstoß um etwa sechs Tonnen pro Jahr. Staatssekretär Dr. Thomas Griese lobte die Aktivitäten, die der Kreis Altenkirchen durch die Einführung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes bisher durchgeführt hat.
Altenkirchen. Besuch aus Mainz hatte sich angesagt, als Landrat Michael Lieber das Energiesparkonzept „Sonne Tanken“ des Landkreises Altenkirchen im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Dienstagnachmittag (9. Juli) im Kreishaus vorstellte. Neben den Vertretern der Kreisverwaltung, des Energieversorgers Rhenag und der Energieagentur Rheinland-Pfalz konnte Michael Lieber als Gäste den Staatssekretär Dr. Thomas Griese sowie die Umweltwissenschaftlerin Heike Fenn vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) aus der Landeshauptstadt begrüßen. Durch das Klimaschutzkonzept des Kreises werden mittlerweile etwa 40 Prozent des Energiebedarfs für die Kreisliegenschaften in Form von regenerativen Energien durch Holzhackschnitzelanlagen gewonnen. Dabei steht das Nahwärmenetz „Glockenspitze“ nun auch zur Nutzung für private Haushalte offen. Ein weiterer Schwerpunkt, so Landrat Lieber, ist die Stromerzeugung über Photovoltaikanlagen. So sind derzeit auf den Kreisdächern etwa 550 Kilowatt Peak an solarer Leistung installiert. Mit etwa 70 Prozent Eigenverbrauchsquote und einem Ertrag von 900 Kilowattstunden pro Kilowatt laufen die Anlagen sehr wirtschaftlich. 2017, so Michael Lieber, hat man sich mit dem Projekt „Sonne tanken“ beim Klimapreiswettbewerb der Rhenag beworben und den 2. Platz gewonnen. Dafür hat der Kreis ein Preisgeld von 4000 Euro erhalten, das für die Gesamtinvestition von 24.000 Euro verwendet wurde.
Projekt „Sonne tanken“
Bei dem Projekt „Sonne tanken“ des Kreises handelt es sich um die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf der Garage an der Kreismusikschule, deren elektrische Energie in einer Batterie gespeichert wird. Mit der so gewonnenen Energie werden die beiden kreiseigenen Elektrofahrzeuge über Nacht geladen. „Die gewonnene Energie“, so Stefan Glässner, Klimaschutzmanager des Kreises, „reicht aus, um eine ungefähre Fahrleistung von 40.000 Kilometern im Jahr zu erreichen“. Für die Stromerzeugung sind 24 Solarmodule von jeweils 320 Watt verantwortlich, die die elektrische Energie in einen Lithium-Ionen-Batteriespeicher mit einer Kapazität von 8,8 Kilowattstunden (kWh) einspeisen. Pro Jahr werden durch diese Anlage etwa vier Tonnen CO2 eingespart. Rechnet man den Einsatz der Elektrofahrzeuge, deren Bestand bis Ende des Jahres auf vier aufgestockt werden soll, hinzu, dann erhöht sich die CO2-Einsparung nochmals um zwei Tonnen jährlich. Hinzu kommt ein zusätzliches Einsparpotential von etwa 3.500 Euro an Benzinkosten pro Jahr. Die wirtschaftliche Amortisation der Anlage ist auf 14 Jahre ausgelegt.
Kreis Altenkirchen übernimmt Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutzkonzept
„Wenn man beim Klimaschutz erfolgreich sein will,“ so Staatssekretär Griese, „dann muss man die Mobilitäts-, Strom- und Wärmewende zusammen denken. Das bedeutet im Klartext, dass die Sektorenkopplung nicht nur in der Theorie, sondern konkret in der Praxis und vor Ort in den Kommunen realisiert wird.“ Mit dem Projekt „Sonne tanken“, so Griese, hat der Kreis Altenkirchen die Sektoren Strom und Verkehr im Kleinen vorbildlich umgesetzt. Der Staatssekretär lobte die Vorreiterrolle, die der Kreis Altenkirchen durch die Einführung des Klimaschutzkonzeptes eingenommen hat. „Bei dem Projekt, von dem Kreis und Klima gleichermaßen profitieren, spart die Verwaltung jährlich bares Geld durch den Wegfall von etwa 2.400 Litern Benzin, gleichzeitig wird die Umwelt wird mit sechs Tonnen weniger CO2 pro Jahr belastet“, so der Staatssekretär. Die Bilanz beim Einstieg in die kommunale Sektorenkopplung mit Sonnenstrom könne sich sehen lassen. „Alle weiteren Zahlen in Sachen Solarenergie sind beeindruckend.“ Das Land Rheinland-Pfalz habe geplant, noch in diesem Jahr eine Förderrichtlinie für Energiespeicher aufzulegen. (GRI)
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