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Nachricht vom 25.07.2019    

Kurs für Omas und Opas am Klinikum Jung-Stilling in Siegen

Wenn ein Kind geboren wird, ist die Freude in der ganzen Familie groß. Allerdings prallen in Sachen Erziehung nicht selten Generationen-Konflikte aufeinander. Damit Großeltern wissen, warum manche Details in Sachen Säuglingspflege, Stillen und Co. heutzutage anders gehandhabt werden als früher, gibt es am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen im Rahmen der Elternschule das Angebot „Baby 2.0 – Das Großeltern-Update“. Die Leitung liegt in den Händen von Hebamme Pia Solbach.

Teil des Teams der Elternschule am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ist Hebamme Pia Solbach. Beim „Großeltern-Update“ gibtsie Tipps zum „Baby 2.0“ an werdende Omas und Opas weiter. (Diakonie Klinikum Jung-Stilling)

Siegen. Früher haben Sie vieles anders gemacht, aber nicht falsch. Jede Generation handelt immer nach dem besten Wissen der Zeit“, stellte Pia Solbach eingangs klar. Sie weiß, dass mit jedem neuen Erdenbürger auch Unsicherheiten Einzug ins Leben der jungen Familie einziehen. Auf der einen Seite bei den frischgebackenen Eltern, aber auch bei den Großeltern,deren Erziehungsbild anders geprägt wurde. Dies hat einen Grund, berichtete Solbach: „Der“ Ratgeber bis in die 1980er-Jahre hinein war das Buch „Die Mutter und ihr Kind“ von Johanna Haarer. Verfasst wurde es im Dritten Reich. „Nach dem Krieg wurde die Lektüre entnazifiziert, der Grundgedanke blieb indes gleich“, führte Solbach aus. Und weiter: „Es ging darum, dass Kind zu unterwerfen.“ Viele Ammenmärchen gehen auf diese Erziehungsweise zurück, „etwa, dass sich die Lungen kräftigen, wenn das Kind viel schreit“, sagte Solbach. Deshalb seien heutige Großeltern oftmals von heutigen Methoden „pikiert“, die das so genannte Bonding in den Fokus rücken. Dieses ist im Diakonie Klinikum Jung-Stilling wichtiger Teil der täglichen Arbeit im Wochenbett. „Bonding ist die Zeit des Kennenlernens der jungen Familie“, informierte Solbach. Mit gezielten Maßnahmen – wie etwa Stillförderung oder engem Hautkontakt zwischen Eltern und Kind – wird die Bindung gefestigt. „Fühlen Sie sich deshalb nicht vor den Kopf gestoßen, wenn Sie ihr Enkelkind nicht sofort beim ersten Besuch in den Arm gedrückt bekommen. Die Zeit des Verliebens
gehört allein der neuen, jungen Familie“, wandte sich die Hebamme an die Großeltern.

Interesse bekundeten die Teilnehmer des Updates an der modernen Babypflege. „Der Einsatz von Feuchttüchern ist zum Beispiel immer ein Streitpunkt zwischen mir und meiner Tochter“, so eine werdende Oma. Da diese Pflegeutensilien mit Parfum oder Seife getränkt sind, könnten sie Allergien auslösen. Pia Solbach empfahl deshalb, zuhause auf den Einsatz zu verzichten: „Für unterwegs sind Feuchttücher aber eine gute Wahl. Generell gelte bei Thema Babypflege laut der Hebamme der Grundsatz „Weniger ist oft mehr“. Ein Bad sollte nur ein- bis zweimal in der Woche eingelassen werden: „An allen anderen Tagen reicht eine Katzenwäsche aus.“



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Thematisiert wurde beim Großeltern-Seminar auch das Thema „gesunder Schlaf“. Eine Teilnehmerin hatte beobachtet, „das meine Tochter dazu neigt, das schlafende Kind immer im Wohnzimmer zu drapieren“. Die Seniorin machte sich nun Sorgen um den Nachwuchs: „Da ist es doch viel zu unruhig.“ Doch die Hebamme gab Entwarnung: „Ein Kind schläft immer da, wo es sich wohlfühlt.“ In über 30 Jahren im Berufsleben habe sie schonso manche Geschichte von ungewöhnlichen Einschlafritualen gehört. Auf manche Kinder wirke das Geräusch des Staubsaugers beruhigend. „Eine Mutter berichtete mir, dass ihr Baby nur einschläft, wenn es unter der Dunstabzugshaube in der Küche liegt“, so die Hebamme. Jeder Mensch sei eben anders: „Und egal, ob Eltern oder Großeltern, wichtig ist, dass sich alle mit einer gewissen Feinfühligkeit begegnen.“

Wann das nächste „Großeltern-Update“ stattfindet und welche Angebote die „Elternschule“ am Diakonie Klinikum Jung-Stilling noch umfasst, erfahren Interessierte unter Telefon 0271/333 4272. (PM)


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