Werbung

Nachricht vom 01.08.2019    

Reinigungsbranche: 280 Beschäftigten im Kreis drohen Einbußen

Einem Großteil der rund 280 Reinigungskräfte im Landkreis Altenkirchen drohen ab sofort massive Einbußen. Das berichtet die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG Bau – und ruft die Beschäftigten dazu auf, die Einschnitte nicht hinzunehmen. Sollten die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern, wie derzeit offensichtlich praktiziert, weiterhin neue Arbeitsverträge zu deutlich schlechteren Konditionen vorlegen und die anstehenden Tarifverhandlungen blockieren, dürfte die Branche einen „heißen Sommer“ erleben.

Einem Großteil der rund 280 Reinigungskräfte im Landkreis Altenkirchen drohen ab sofort massive Einbußen. (Foto: IG Bau)

Kreisgebiet. Weniger Urlaubstage, gestrichene Zuschläge, Arbeit auf Abruf: Einem Großteil der rund 280 Reinigungskräfte im Landkreis Altenkirchen drohen ab sofort massive Einbußen. Das berichtet die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG Bau – und ruft die Beschäftigten dazu auf, die Einschnitte nicht hinzunehmen. „Aktuell legen viele Chefs ihren Mitarbeitern neue Arbeitsverträge zu deutlich schlechteren Konditionen vor. Die sollte keiner unterschreiben“, warnt Walter Schneider von der IG Bau Koblenz-Bad Kreuznach.

Friedenspflicht ausgelaufen
Sollten die Arbeitgeber bei dieser Praxis bleiben und die anstehenden Tarifverhandlungen blockieren, dürfte die Reinigungsbranche einen „heißen Sommer“ erleben. „Auch im Kreis Altenkirchen könnten dann Schulen, Büros und Krankenhäuser schmutzig bleiben“, so Schneider. Die Friedenspflicht zwischen IG Bau und Arbeitgebern lief Ende Juli aus.

Weniger Urlaub?
Zum Hintergrund: Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hat den Rahmentarifvertrag für die Branche zum 31. Juli gekündigt. Bevor Gewerkschaft und Arbeitgeber am 15. August über einen neuen Vertrag verhandeln, sollen nach Beobachtung der IG Bau in der Zwischenzeit die Standards gedrückt werden. „Statt bisher 28 oder 30 Tagen Urlaub sollen Beschäftigte jetzt das gesetzliche Minimum von 20 Tagen hinnehmen. Zuschläge für Überstunden oder besondere Aufgaben wie etwa die OP-Reinigung werden in den neuen Arbeitsverträgen eingekürzt oder ganz gestrichen“, berichtet Schneider. Besonders brisant: Geht es nach dem Willen einiger Firmen, dann sollen Beschäftigte, die bislang feste Arbeitszeiten hatten, künftig auf Abruf arbeiten.



Viele Teilzeitstellen und Minijobs
„Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die ohnehin jeden Euro zweimal umdrehen müssen“, kritisiert die IG Bau. Gerade Frauen seien von den Kürzungen betroffen. Eine Reinigungskraft, die Vollzeit rund 1.300 Euro netto verdiene, habe schon jetzt große Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden. „Hinzu kommt: Ein Großteil der Beschäftigten hat nur einen Teilzeit- oder Minijob. Da wird es am Monatsende richtig eng.“

Gewerkschaft ruft zu Rückkehr zu tariflichen Standards auf
Die IG Bau Koblenz-Bad Kreuznach ruft jetzt die Reinigungsfirmen in der Region auf, sich in ihrem Arbeitgeberverband für die Rückkehr zu den tariflichen Standards einzusetzen. Davon profitiere am Ende die Branche selbst: Denn bleibe es bei der aktuellen Praxis, dann dürften sich nach Einschätzung der IG Bau viele Beschäftigte nun für einen Arbeitgeber entscheiden, der sich an die bisherigen, attraktiveren Bedingungen halte. Das wiederum werde auch den Wettbewerb zwischen „sauber arbeitenden“ Firmen und „Schmutzkonkurrenten“ verschärfen. „Aber auch die öffentliche Hand ist gefordert: Städte und Kommunen können die Regeln festlegen, nach denen Schulen, Rathäuser und Ämter gereinigt werden. Klar ist: Zu sauberen Gebäuden gehören auch saubere Arbeitsbedingungen“, so Schneider.

Nächste Verhandlung am 15. August
Sollte die schon seit April vergangenen Jahres andauernde Tarifrunde am 15. August erneut keinen Durchbruch bringen, müssen Firmen und Kunden mit Arbeitsniederlegungen auch im Kreis Altenkirchen rechnen. (PM)


Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Strandgespräche zur Zukunft: Unternehmensnachfolge am Koblenzer Stattstrand

Der "Nachfolge-Beach" fand bereits zum vierten Mal am Koblenzer Stattstrand statt und lockte über 200 ...

Telekom informiert in Emmerzhausen über Glasfaseranschlüsse

In Emmerzhausen schreitet der Ausbau des Glasfasernetzes durch die Telekom voran. Eine mobile Beratungsstelle ...

Sparkasse Westerwald-Sieg unterstützt DRK Selters mit 1.000 Euro

Die Sparkasse Westerwald-Sieg überreichte dem DRK-Ortsverband Selters eine Spende in Höhe von 1.000 Euro. ...

"Wie können wir als Region gemeinsam wachsen?" Erfolgreiche siebte Business Night von Wäller Helfen

Am Donnerstagabend (12. Juni) fand die siebte Wäller Helfen Business Night im Adlerland Rotenhain statt ...

Energiewende in Koblenz: Netzbetreiber und Handwerk im Dialog

In Koblenz trafen sich kürzlich Vertreter von Gas- und Wasserinstallationsunternehmen mit der Energienetze ...

70 Jahre Möbelhaus Kranz: Wohnideen aus dem Westerwald

Das Einrichtungshaus Kranz in Nauroth feiert sein 70-jähriges Bestehen. Bekannt für seine persönliche ...

Weitere Artikel


Kita „Traumland“ verabschiedet 21 angehende Schulkinder

So schnell geht die Kita-Zeit dann doch zu Ende – zumindest für 21 Kinder der Kindertagesstätte „Traumland“ ...

Ortsgemeinderat Neitersen auf den Spuren der Römer

Einen schönen Tag verbrachte der Ortsgemeinderat Neitersen mit Partnerinnen und Partnern in der alten ...

Illegal Bauschutt in Katzwinkel entsorgt

Mal wieder: Die Polizei informiert über eine illegale Bauschutt-Entsorgung, diesmal in Katzwinkel in ...

Brachbacher Luca Stolz fährt in Belgien erneut aufs Podium

Nachdem Luca Stolz bereits beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring den zweiten Platz erzielen konnte, ...

Tennis-Damen der SG Westerwald mit guter Saison

Auf eine erfolgreiche Saison blickt die Damen-Mannschaft der SG Westerwald zurück. In der A-Klasse des ...

Langdistanz-Triathlon: Malberger Jörg Schütz startete beim Ironman in Hamburg

Bei der deutschen Meisterschaft im Langdistanz-Triathlon am vergangenen Wochenende (27./28. Juli) in ...

Werbung