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Nachricht vom 05.08.2019    

Experten diskutierten über Ethik und Rechte am Lebensende

Etwa 130 Besucher folgten der Einladung zur Fachtagung „Am Ende sind wir alle tot – aber wie sterben wir?“ durch die Kreisverwaltung Altenkirchen in Kooperation mit dem Netzwerk Demenz und dem Hospizverein Altenkirchen e.V. Lea Sürken, Psychiatriekoordinatorin der Kreisverwaltung, hatte zu den Themen Ethik und Patientenrechte am Lebensende bekannte Experten aus dem gesamten Bundesgebiet eingeladen.

v.l.n.r.: Dr. Holger Ließfeld, Gottfried Rudolph, Wolfgang Putz, Arnd T. May (Foto: KV)

Betzdorf. Dr. Arnd T. May, Medizinethiker, referierte über die Umsetzung des Patientenwillens. Oft prallen Fürsorge und Durchsetzungsbestrebungen aufeinander, deshalb sollte die Meinungsfindung viel früher ansetzen, z.B. in Form der gesundheitlichen Versorgungsplanung. Für die vielen Zuhörenden in der Stadthalle Betzdorf aus den Pflegebereichen, Sozialdiensten, Hospizdiensten und dem Ehrenamt gab es viele praktische Beispiele und Anregungen. Die Menschen besitzen die Freiheit zu unvernünftigen Entscheidungen. Dies sollte ermutigen, dass umzusetzen, was die Gesetzgebung schon bietet.

Referent Wolfgang Putz, Rechtsanwalt für Medizinrecht, griff das aktuelle Thema „Sterbefasten – ein Ausweg – ethische und rechtliche Aspekte“ auf. Er hat sich mit seiner Kanzlei auf Rechtsfragen am Lebensende spezialisiert und im ganzen Bundesgebiet das selbstbestimmte Sterben von Menschen juristisch durchgesetzt und begleitet. Anschaulich, spritzig und auch bewusst provokativ referierte er vor den vielen Zuhörern, die jeden Tag mit diesen Themen konfrontiert werden. Aus seelsorgerischer Sicht konnte Gottfried Rudolph, freiberuflicher Theologe im Bereich der Sterbe- und Trauerbegleitung die Teilnehmenden ermutigen einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Dies sei notwendig, um in einer immer heterogener werdenden Gesellschaft Sterbe- und Trauerbegleitung im Sinne des Sterbenden durchzuführen.



Nach der Mittagspause waren die Teilnehmenden zu unterschiedlichen Vorträgen der Referenten eingeladen. Zusätzlich bot Erika Gierich, Hospizkoordinatorin des Hospizvereins Altenkirchen den Workshop: „Unsicherheiten teilen“ an. In der Begleitung am Lebensende sind Unsicherheiten auszuhalten und zu gestalten. Die Gruppe diskutierte lebhaft, wie dies mit allen Beteiligten gelingen kann.Die Podiumsdiskussion am Ende des interessanten und erfolgreichen Fachtags führte Moderator Dr. Holger Ließfeld, Geschäftsführer der AWO Betreuungsvereine Altenkirchen/Betzdorf. Gekonnt griff er die Vorträge der Referenten auf und stellte einige Aussagen zur Diskussion. Fragen aus dem Publikum wurden ebenfalls gerne aufgenommen und beantwortet. Mit wertvollen Impulsen für den Umgang mit der Selbstbestimmtheit am Lebensende verabschiedeten sich die Teilnehmenden aus Nah und Fern. (PM)


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