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Nachricht vom 27.04.2010    

Ministerin Conrad besuchte Energie-Modellprojekt

Seit 2007 funktioniert das dezentrale Heizwerk auf Holzhackschnitzelbasis in Friesenhagen störungsfrei und liefert Wärme und Warmwasser für das Altenheim, den Kindergarten, die Schule mit Turnhalle, die Kirche, ein Einfamilienhaus und das Kloster inmitten des Dorfes. Für die Anlage gab es ein großes Kompliment.

Friesenhagen. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad besuchte am Montag das dezentrale Holzheizwerk in Friesenhagen. Die Betreibergesellschaft schuf ein Modellprojekt, eines der ersten im Landkreis Altenkirchen, das auf einer privaten Basis angelegt wurde. Versorgt werden mit dem Heizwerk auf Holzschnitzelbasis mit Wärme und Warmwasser das Altenheim, die Kirche, die Grundschule mit der Turnhalle, der Kindergarten, eine Wohnung und das Klostergebäude im Ort.

Vor Ort empfingen für die Betreiber Reinhold und Tobias Kappenstein, Dipl.-Ing. Darius Nurischad, Nicolaus Graf Hatzfeldt und Dr. Franz Straubinger sowie der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Kirchen, Werner Becker, die Ministerin. Sie ließ sich informieren, denn in Friesenhagen steht die Anlage seit 2007 und funktioniert reibungslos. „Bis heute hat es noch keinen Ausfall gegeben, die Leute wissen es funktioniert“, sagte Tobias Kappenstein. Das es am Anfang zahlreiche Probleme in Sachen Überzeugungsarbeit gab, daran erinnerte Straubinger.

Conrad zeigte sich beeindruckt von der Anlage, die auf Zukunft ausgerichtet ist, denn es gibt die Möglichkeit auch auf Holzvergasung aufzustocken und dann Strom zu erzeugen. Im waldreichsten Bundesland sei diese Art der Energiegewinnung ein wichtiger Wirtschaftszweig, dabei stehe die nachhaltige Holzwirtschaft im Fokus. Die Ministerin sieht mit der Energiegewinnung aus Holz einen zentralen Baustein im Norden des Landes, dessen Wertschöpfung in der Region bleibe.

Dass es aber auch für das Modell einer privaten Betreibergesellschaft Probleme gibt, so gebe es bislang keine Möglichkeit an Wettbewerben um Ausschreibungen im Landkreis teilzunehmen. Die Förderungen komme den kommunale Gesellschaften zugute, dass müsse man kritisch sehen, meinte Kappenstein.
Angedacht ist das Modell einer privaten Partnerschaft auch mit dem Molzbergbad, um durch eine alternative Heizanlage zu Energieeinsparungen zu kommen.

Die Ministerin machte deutlich, dass die Kommunen gefördert werden dürfen und für das Molzbergbad rund 145.000 Euro Förderung zugesagt sind. Die Förderung der Privatwirtschaft unterliege EU-Richtlinien.
Mit einem dezentralen Holzheizwerk für den Molzberg haben sich die unterschiedlichen Gremien bereits beschäftigt. Becker machte die Zuständigkeiten deutlich: die VG Betzdorf und Kirchen für die Schulen, der Kreis für die BBS, und weitere Eigentümer, dies sei nicht einfach, Konsens zu erreichen.

Förderungen aus dem Konjunkturpaket II seien ein Teil, die Projekte müssten auch realisierbar sein. Hatzfeldt mahnte mit Blick auf die Energieeinsparungen ein vernetztes Denken an, mit dem Blick über den Tellerrand.
Das Holzheizwerk Friesenhagen spart jährlich 140.000 Liter Heizöl – eine beachtliche Zahl. Die Nutzer solcher Anlagen sparen die Investitions- und Wartungskosten für die eigene Heizungsanlage und heizen etwa 10 Prozent kostengünstiger. Es duftet angenehm nach Holz im rund 180 Kubikmeter fassenden Lagerraum für die Holzhackschnitzel. „Hier können alle Holzarten mit einem Anteil von rund 30 Prozent Wasser in Form von Hackschnitzeln verarbeitet werden“, erklärte Tobias Kappenstein. Eine Person arbeitet im Heizwerk.

Conrad machte deutlich, dass man im Ministerium auf die heimischen Ressourcen setze und den intelligenten Einsatz heimischer Rohstoffe favorisiere. Sie hatte ein großes Kompliment für die Anlage in Friesenhagen. Im Anschluss gab es den Besuch im Wildenburger Hof, das wiedereröffnete Landgasthaus nahe dem Schloss Crottorf gefiel Margit Conrad ebenso wie der exquisite Imbiss, zubereitet vom Gastronomenehepaar Johanna und Andreas Demmer. (hw)
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Umweltministerin Margit Conrad besuchte das Holzheizwerk in Friesenhagen. Fotos: Helga Wienand


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