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Vorträge bewiesen: Regionalgeschichte kann fesseln
Die Vorträge zur Regionalgeschichte in Marienthal fanden großen Anklang: Über 100 Geschichtsinteressierten waren der Einladung von Landrat Michael Lieber und Pro AK gefrolgt.
Marienthal. Aus der ersten regionalgeschichtlichen Veranstaltung im November letzten Jahres war der Wunsch entstanden, der Heimat- und Regionalgeschichte einen höheren Stellenwert beizumessen und ein Verzeichnis der Heimatforscher im Kreis zu erstellen. Diesem Wunsch kamen der Kreis und Pro AK mit der Fortsetzung der Vortragsreihe und der druckfrischen Broschüre "100 Adressen für Regionalgeschichte - Netzwerk Heimatforscher", die Landrat Lieber den Anwesenden vorstellte, nach.
"Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie soll ein erster Schritt sein, die Heimatforscher von Friesenhagen bis Willroth miteinander zu vernetzen. Den Schulen vor Ort soll die Broschüre eine Hilfe sein, Ansprechpartner für die lokale Historie zu finden und in den Unterricht oder Projektarbeiten einzubinden", so der Landrat zur Zielsetzung.
Als weitere Schritte auf dem Gebiet der Regionalgeschichte soll es einen Schülerwettbewerb zu regionalgeschichtlichen Themen geben. Eine besondere Vision des Landrats für das Jahr 2016 ist eine Kreischronik, da der Landkreis Altenkirchen dann 200 Jahre alt wird. "Wenn ein solches Werk von Jung und Alt generationenübergreifend erarbeitet werden könnte, wäre das ein großer Schritt um wertvolles, historisches Wissen über die Region weiterzugeben", sagte Lieber.
Fundiertes historisches Wissen zum Thema "Wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis - ein Überblick" lieferte Dr. Thomas Bartolosch als erster Referent des Abends. Seine fachkundige Abhandlung führte vom Siegerländer Erzbergbau und der Haubergswirtschaft über die Textilindustrie bis hin zum Zeitalter der Hochindustrialisierung und somit bis ins frühe 20. Jahrhundert. Er räumte mit dem ein oder anderen historischen Missverständnis auf und ließ die Zuhörer gespannt sein auf ein mögliches Folgereferat zur Wirtschaft vom ersten Weltkrieg bis heute. Eine Fortsetzung des Vortrages befürwortete auch der Pro AK-Vorsitzende Ulrich Schmalz sehr.
Im zweiten Vortrag nahm der Referent Dr. Jens Friedhoff die Gäste mit auf "Die Spuren der Familie Hatzfeld(t) im Wildenburger Land". Er begann seine Zeitreise bei den ersten urkundlichen Erwähnungen der ursprünglich aus Oberhessen stammenden Familie Hatzfeld(t) mit ihrem gleichnamigen Stammsitz an der Eder im Jahr 1138/39.
Im Fokus seines Vortrages standen die drei Hauptlinien der Familie von Hatzfeld(t) im 16. Jahrhundert. Interessant ist dabei, dass Sie ihren Besitz durch Erbordnungen und Familienverträge sicherten und den erlangten Status nach außen durch die repräsentative Aus- und Umgestaltung von Schlössern demonstrierten.
Friedhoff beleuchtete auch, dass die Familie in der sich intensivierenden Geldwirtschaft der Neuzeit durch Pfand- und Kreditgeschäfte mit größeren Landesherren eine aktive Rolle spielte.
An die beiden sehr informativen und umfangreichen Vorträge schloss sich eine Diskussionsrunde mit den anwesenden Heimatforschern an, um noch offene Fragen zu klären und ins Gespräch mit den Referenten zu kommen.
Die beiden Referenten Dr. Thomas A. Bartolosch und Dr. Jens Friedhoff finden sich neben vielen mehr im Verzeichnis "100 Adressen für Regionalgeschichte - Netzwerk Heimatforscher".
Die Broschüre kann kostenlos bei der Kreisverwaltung Altenkirchen unter der Rufnummer 02681/81 20 15 angefordert werden, solange der Vorrat reicht.
In Kürze finden Interessierte das Verzeichnis auch zum Download im Internet unter www.kreis-altenkirchen.de.
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Foto: Die Referenten Dr. Thomas A. Bartolosch, Dr. Jens Friedhoff, Landrat Michael Lieber, Dr. Andreas Reingen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Altenkirchen und Ulrich Schmalz von Pro AK zeigen sich sichtlich erfreut über das Verzeichnis "100 Adressen zur Regionalgeschichte" und einen rundum gelungenen Vortragsabend im Waldhotel Imhäuser in Marienthal.
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