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Foto-Streifzug durch Gebhardshainer Geschichte
Einnen Streifzug durch die Geschichte Gebhardshains vermittelt die Fotoausstellung der Heimatfreunde im Bürgerforum. "100 Jahre Dorfgeschichte von 1890 bis 1990" ist der Titel der Ausstellung, die um die 600 Fotodokumente beinhaltet.
Gebhardshain. Am Wochenende war es so weit - die Heimatfreunde Gebhardshain konnten endlich die lange geplante Fotoausstellung "Blick auf Gebhardshain - 100 Jahre Dorfgeschichte von 1890 bis 1990" eröffnen. In zwei Räumen des Bürgerforums sind um die 600 überwiegend alte schwarz-weiß Fotos zu sehen und geben dem Betrachter einen Einblick in die Veränderung der Westerwaldgemeinde. Max Reifenhäuser berichtete im Vorgespräch, dass die Heimatfreunde schon seit Jahren Bilder sammeln, um so ein Archiv aufzubauen, das der Gemeinde nicht mehr verloren gehen kann. Er selbst hat seit Februar sämtliche Bilder der Ausstellung eingescannt, digitalisiert und fototechnisch bearbeitet. Dabei sei er erstaunt gewesen, was mittels der Computertechnik noch aus den Bildern herauszuholen sei. Zu guter Letzt hat er alle Fotos archiviert und dann für die Ausstellung neu ausdrucken lassen.
Ein Teil der Aufnahmen stammt aus Büchern, viele wurden aber auch von Gebhardshainer Bürgern zur Verfügung gestellt. Zur Ausstellungseröffnung waren auch die Bürgermeister Konrad Schwan und Heiner Kölzer gekommen, ebenso die Vertreter der beiden Kirchen, Vertreter der Vereine und des Rates. "Bilder sind geschichtliche Dokumente. Ohne Bilder ist unser heutiges Informationssystem nicht denkbar", sagte Reifenhäuser zu den Gästen. Trotz des Aufkommens von Filmkameras, auch im privaten Bereich, habe die Fotografie bis heute Bestand, erklärte er.
Die Ausstellung ist in verschiedene Themen aufgeteilt. So sind die alten Bilder der zahlreichen Fachwerkhäuser räumlich geordnet, angefangen mit der "Alten Zollstraße", über die Dorfstraße, den Kirchplatz und so weiter. Viele der gezeigten Gebäude stehen schon lange nicht mehr, sie wurden Opfer von Bränden, von Krieg oder irgendwann abgerissen. Einige sind aber auch erhalten, sehen oftmals aber durch Renovierungen heute ganz anders aus.
Weitere Themen der Ausstellung sind Ortsansichten, einige Luftbilder, die beiden Kirchen und kirchliche Feste, die Volksschule, der Reichsarbeitsdienst, das Vinzenzhaus und das Rathaus, die örtlichen Vereine, das Jubiläumsjahr mit der 750 Jahrfeier der Pfarrei, der 100 Jahrfeier der Kirche und der 50 Jahrfeier des Kolpingvereins, außerdem aus dem Jahr 1970 die 750 Jahrfeier der Ortsgemeinde und verschiedene Kinderfotos. Reifenhäuser dankte der Ortsgemeinde für die Räumlichkeiten, der Realschule Plus für das Ausleihen der Stellwände und seinen Vereinskollegen für das aufkleben und Aufhängen der vielen Bilder. Ortsbürgermeister Kölzer hatte auf Wunsch Reifenhäusers eine Auflistung der baulichen Entwicklung Gebhardshains erstellt und trug diese in seinem Grußwort vor. Daraus hier ein Auszug: Im Jahr 1900 wurde der Turm der katholischen Kirche aufgestockt und eine Sakristei angebaut. Es dauerte noch weitere vier Jahre, bis im Ort die erste Wasserleitung verlegt wurde und ein Jahr später erfolgte der Bau der Wissener Straße. Im Jahr 1911 entstanden das Vinzenzhaus und das Hotel Kaus, in dem sich heute das Bürgerforum und das Museum befinden. 1958 begann der Bau des öffentlichen Kanalnetzes und fünf Jahre später bekam der Ort seine damals noch konfessionell getrennten Grundschulen. Im Jahr 1968 wurde der Grundstein für die Hauptschule gelegt und 1972 der erste Kindergarten gebaut. So ging es weiter bis in die heutige Zeit, in der gerade der örtliche Einkaufsmarkt einen Anbau errichten lässt. Abschließend berichtete Kölzer seinen Zuhörern noch, dass Gebhardshain schon im Jahr 1816 vom Wiener Kongress zum Verwaltungszentrum erklärt wurde, damals zählte der Ort nur 271 Einwohner. Heute wohnen 2190 Menschen in Gebhardshain und die Heimatfreunde hoffen, dass möglichst viele von ihnen zu ihrer Ausstellung kommen. Geöffnet hat diese noch am 8., 9., 13., 15. und 16. Mai immer von 14 bis 17 Uhr, oder nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei, außerdem können zu diesen Zeiten auch das Dorfmuseum, die Museumsscheune und die Puppenstube besucht werden. (anna)
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Max Reifenhäuser hat in unzähligen Stunden die hunderte von Fotos bearbeitet und archiviert. Foto: anna
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