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Nachricht vom 04.05.2010    

Geteilte Freude ist doppelte Freude

Ein großartiges integratives Kunstprojekt mit der Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen läuft zurzeit an der Hermann-Gmeiner-Schule in Daaden. Gemeinsam mit dem Künstler Dieter Horn aus Bitzen erstellen behinderte und nichtbehinderte Kinder lebensgroße Tonfiguren her.

GKreis Altenkirchen/Daaden. "Geteilte Freude ist doppelte Freude", sagt der Volksmund. Dies trifft auch darauf zu, etwas gemeinsam zu machen, was mehr Spaß bringt, als es alleine zu tun. In der Realschule Plus in Daaden findet derzeit ein integratives Kunstprojekt statt, an dem behinderte Menschen aus der Werkstatt der Lebenshilfe in Steckenstein gemeinsam mit nicht behinderten Schülern der Hermann-Gmeiner-Schule arbeiten. Im Rahmen des diesjährigen europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai hat die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen dieses Projekt initiiert und sich dafür den Künstler Dieter Horn sowie die Daadener Schule mit ins Boot geholt. Denn diese ist seit 2007 eine Schwerpunktschule, in der sowohl lernbeeinträchtigte Kinder wie auch nicht beeinträchtige Kinder gemeinsam unterrichtet werden.
Beim integrativen Kunstprojekt stellen vier Leute der Lebenshilfe gemeinsam mit verschiedenen Schülergruppen zwei lebensgroße Tonfiguren her. Finanziert wird dieses Projekt von der Aktion Mensch, denn der Hintergrund des Aktionstages ist die konkrete Umsetzung der UN-Konventionen über Rechte von Menschen mit Behinderungen. Für die Lebenshilfe sowie für die Realschule Plus Daaden ist dies die erste Aktion dieser Art. Dabei sollen sich die Menschen im direkten Miteinander bei der Arbeit begegnen, meinte Jochen Krentel, der Geschäftsführer der Lebenshilfe. Die behinderten Menschen sollten nicht nur dabei sein, sondern eben mittenddrin, darum auch das Motto "Mitte wird Gestalt". Gemeinsam könnten die Leute so dem Leben, ihrem Leben, Gestalt geben und den Rechten behinderter Menschen einen Raum geben.
Vor Ort beteiligen sich an dem Projekt die Mitarbeiter der Lebenshilfe, Klaus Gerhardus und Natascha Imhäuser, sowie Konrektor Hans-Joachim Laubenthal, außerdem zwölf Schüler, die in drei verschiedenen Gruppen je drei Tage an dem neun-Tage-Projekt mitwirken. Modelliert wird immer einen ganzen Vormittag und die Hälfte der Figuren ist schon geschafft. Der künstlerische Leiter des Projektes, Dieter Horn, hat dazu 300 Kilo Ton in Plattenform mitgebracht. Diese wurden von den Teilnehmern in handliche Stücke geschnitten und ausgelegt, damit sie etwas trocknen können. Daraus entstehen nun die beiden Figuren. Modelliert werden zwei Hohlkörper, die durch den Einbau eines Tonskeletts Stabilität erlangen. Horn lobte das tolle Klima unter den Mitwirkenden, denen die gemeinsame Arbeit sichtlich Spaß mache. Nach Fertigstellung der Figuren werden diese mit eingefärbtem Ton bemalt, anschließend auseinandergeschnitten und zum Atelier des Künstlers gebracht. Dort müssen die Einzelteile einige Zeit trocknen bevor sie dann bei 1160 Grad Celsius im Ofen gebrannt werden. So haltbar gemacht klebt Horn die einzelnen Teile wieder zusammen und bringt sie nach Daaden zurück. Hier sollen die Figuren auf dem Außengelände der Schule installiert werden. "Hier entsteht Kunst mit bleibendem Wert", meinte Bürgermeister Wolfgang Schneider, der sich über dieses bleibende Erinnerungsstück für die Schule freut und dem Projekt Lob und Anerkennung zollte. Der Künstler Dieter Horn aus Bitzen ist studierter Diplom Psychologe und hat schon mehrfach mit Schülern solche Projekte durchgeführt und dafür auch schon Preise bekommen. Eines dieser Projekte kann man an der Maximilian-Kolbe-Schule in Scheuerfeld bewundern, dort sitzen mehrere solcher Figuren auf dem Schulhof. Bis die Hermann-Gmeiner Schule ihre Kunstwerke erhält, wird sie noch bis in den September warten müssen. (anna)
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Gemeinsam modellieren Schüler der Realschule Plus mit behinderten Menschen von der Lebenshilfe zwei große Tonfiguren. Im Hintergrund der Künstler Deiter Horn. Foto: anna


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