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Nachricht vom 05.05.2010    

Beim Jubiläum wurde die Partnerschaft bekräftigt

Was einmal als zartes Pflänzchen begann, wurde bereits zu einem stattlichen Baum. Die Partnerschaft zwischen dem polnischen Landkreis Krapkowice und dem Kreis Altenkirchen, der Stadt Wissen und der Stadt Krapkowice wurde 10 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde gebührend gefeiert, Höhepunkt war die festliche Sitzung am 3. Mai bei den schlesischen Freunden. Die Freundschaft auf Kreis- und Stadtebene erhielt neue Impulse.

Krapkowice. Die Feiern zum zehnjährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen dem polnischen Landkreis Krapkowice, dem Kreis Altenkirchen und der Städtepartnerschaft Wissen und der Stadt Krapkowice am vergangenen Wochenende fanden ihren festlichen Höhepunkt am Montag, 3. Mai, am Nationalfeiertag, in Polen statt. Da Landrat Michael Lieber bereits am Sonntag zu dringenden Terminen nach Altenkirchen zurück musste, fand im Beisein der Kreisdelegation und des Kreisvorstandes aus Krapkowice in aller Frühe die Pflanzung der Partnerschaftsbäume vor der Kreisverwaltung statt. Lieber und sein Kollege Landrat Albert Macha pflanzten zwei Buchen, die an den zehnten Jahrestag der Partnerschaft erinnern. Neben den beiden Bäumen wurden die entsprechenden Pflöcke mit den Tafeln in die Erde geschlagen.
Für die beiden Delegationen aus dem Kreis und der Stadt Wissen hatte es zum Teil getrennte Veranstaltungen gegeben, am 3. Mai fand die gemeinsame Festveranstaltung statt. Es begann mit der feierlichen Kranzniederlegung am Ehrenmal in Krappitz. Es erinnert unter anderem an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft. Es trägt heute auch die Inschrift, die zu Frieden und Freiheit in Europa aufruft. Der Nationalfeiertag in Polen erinnert an die erste demokratisch geprägte europäische Verfassung aus dem Jahre 1791 und wird entsprechend als Tag der Verfassung gewürdigt. In den Zeiten der Gewaltherrschaft war der Feiertag verboten, erst 1990 wurde der 3. Mai wieder als offizieller Feiertag eingeführt.
Am Ehrenmal legten die polnischen Vertreter in einem feierlichen Rahmen ihre Kränze nieder, für den Kreis Altenkirchen übernahmen die Beigeordneten Dr. Heike Johannes und Erika Hüsch diese Aufgabe. Bürgermeister Michael Wagener führte die Wissener Delegation zur Kranzniederlegung an. Für die International Police Association (IPA) im Kreis Altenkirchen legten Kriminalrat Franz Orthen und Hubert Hammer das Gebinde am Ehrenmal nieder.
Eine festliche Sitzung des Kreistages und des Stadtrates mit den Vertretern der beiden Delegation fand in der geschmückten Halle der nahen Schule statt. Mit dabei waren auch die "Väter der Partnerschaft", die vor zehn Jahren den Anstoß gaben und unermüdlich für die Sache im Einsatz waren. Dazu zählen unter anderem ohne Zweifel auf Kreisebene Franz Weiss, auf polnischer Seite Romuald Haraf, Andrzej Kulpa, auf Seiten der Stadt Wissen Eberhard Rickert, der seit dem ersten Tag die Partnerschaft mit Polen in einem besonderen Maße begleitet. Die deutschen Delegationen und zahlreiche Ehrengäste waren zur Sitzung geladen, die mit der Intonierung beider Nationalhymnen eröffnet wurde. Der polnische Kreisvorstandsvorsitzender Kristian Komander eröffnete die Sondersitzung beider Gremien und würdigte die beiden Partnerschaften.
"Partnerschaft ist nichts anderes als Freundschaft, darum begrüße ich die Freunde aus dem Kreis Altenkirchen", sagte Landrat Albert Macha. In seiner Festansprache ging er auf die Anfänge der Partnerschaft ein und würdigte die Verdienste der Männer der ersten Stunde, darunter den damaligen polnischen Landrat Joachim Czernek. In den Betrachtungen des Landrates standen die Säulen der Partnerschaft, dazu zählen die Jugendbegegnungen im Sport und die Schulpartnerschaften sowie der Kulturaustausch. Aber auch die Bedeutung der gegenseitigen Besuche der Polizei und der Feuerwehren sah Macha als wichtigen Baustein der Partnerschaft. "Ich bin mir sicher, dass unsere Partnerschaft, die auf Freundschaft und gegenseitiger Verständigung basiert, auch in Zukunft effektiv weitergeführt wird", sagte Macha. Zur Erinnerung an den besonderen Tag überreichte er ein Geschenk des Kreises an die Altenkirchener Kreisbeigeordnete Dr. Heike Johannes.
Krapkowices Bürgermeister Piotr Solloch ist ebenfalls ein Mann der ersten Stunde und er erinnerte an die offizielle Urkundenunterzeichnung in Wissen am 27. Mai 2000. In seiner Ansprache ging Solloch auf die Entwicklung der Partnerschaft ein, die zu zahlreichen Freundschaften geführt hat. Die Bürgerschaft habe die Partnerschaft in Schwung gebracht, und die Schulpartnerschaft mit dem Kopernikus-Gymnasium Wissen und der Jan-Kilinskiego Schule sei der Grundstein für die erfolgreiche Städtepartnerschaft gewesen.
Für den Landkreis Altenkirchen sprach die Kreisbeigeordnete Dr. Heike Johannes und würdigte die Menschen und Organisationen, die die Partnerschaft ins Leben gerufen hatten und jetzt auch mit Leben füllen. Das Fundament seien die Schulpartnerschaften, wenn sich die Jugend kennen und wertschätzen lerne, dann werde die Fackel der Freundschaft auch in die nächsten Jahrzehnte getragen. "Aus dem zarten Pflänzchen Freundschaft wurde ein stattlicher Baum, die gepflanzten Bäume sollen ein Zeichen sein und wachsen und tief in der Erde verwurzelt den Stürmen der Zeit für die Zukunft standhalten", sagte Johannes mit Blick auf die Baumpflanzaktionen. Sie wiederholte die Einladung an die Freunde in Krapkowice zur Teilnahme am Kreisheimattag im Jahr 2011, die Lieber bereits am Samstagabend ausgesprochen hatte (der AK-kurier berichtete).
Bürgermeister Michael Wagener blickte auf eine sehr erfolgreiche Städtepartnerschaft in seiner Ansprache zurück. Für Wissen seien die Städtepartnerschaften zu einem Erfolgsmodell geworden, mit Frankreich, England und Polen habe immer der Wunsch, Grenzen zu überwinden, im Mittelpunkt gestanden. Im Namen der Stadt und Verbandsgemeinde sprach Wagener den Dank an die Menschen in Krapkowice aus, an die Gastfamilien ebenso wie an die Führungspersonen in den Gremien. Eine Rede, die von Applaus unterbrochen wurden, denn Wagener traf den Kern der Freundschaften, die insbesondere die Vereine, Verbände aber auch die Menschen privat pflegen. Sein besonderer Dank galt den polnischen Freunden Piotr Solloch, Andrzej Kulpa, Romuald Haraf, Christian Clemens, Bernhard Friedla, Ludwig Waclaw, Anna Maria Weinert, Karol Stach und vor allem Heinz Steinhoff. Die gemeinsamen Ziele der Partnerschaften auf Kreis- und Stadtebene betonte Wagener und wünschte den Verbindungen einen weiterhin gutes Gedeihen. "Der heutige Tag ist ein Tag der Freude und des Feierns, des Innehaltens und der Erinnerung, aber er muss vor allem ein Tag des neuen gemeinsamen Aufbruchs in eine gute polnische und deutsche und somit vor allen Dingen gemeinsame europäische Zukunft sein", sagte Wagener. Er lud die Freunde zum Gegenbesuch ein. Eine besondere Einladung zur 1100-Jahrfeier der Stadt Wissen, die im Jahr 2013 stattfinden wird, erfolgte ebenfalls. Als Gastgeschenk gab es neben der Wissener Urkunde auch die große Fahne der Stadt Wissen.
Nach einer Pause begann ein stimmungsvoller Teil der Sitzung. Zum Konzert spielte ein Ensemble der Philharmonie Breslau, Sopranistin Monika Gruszczynka von der Breslauer Staatsoper erfreute mit reizvollen Arien und Liedern. Im Wechsel mit den Solotänzern des Staatsballetts wurde es ein wahrlich wunderschöner Abschluss des Festaktes, der sicher unvergessen bleibt. Es gab stehende Ovationen für die Künstler und beiden Delegation aus dem Kreis Altenkirchen waren sich einig: "Es war einfach toll und ein Erlebnis."
Für die beiden Stadtbürgermeister Wagener und Solloch begann im Anschluss an die Feierstunde handfeste Arbeit: Die Baumpflanzaktion am neuen Schwimmbad in Krapkowice. Beide pflanzten Ahornbäume, die auch sogleich das erforderliche Nass aus den Regenwolken erhielten. Den Abschluss fand das Jubiläumsfest mit einem gemeinsamen Abendessen, allerdings in den jeweils getrennten Delegationen - eigentlich schade. (hw)
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Die gemeinsame Kranzniederlegung am Ehrenmal in Krapkowice am Nationalfeiertag in Polen stand am Anfang der gemeinsamen Feierstunde zum 10. Partnerschaftsjubiläum. Fotos: Helga Wienand



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