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Nachricht vom 10.05.2010    

Bürgerfreundliche Abfallkonzepte entwickeln

Die Biovergärungsanlage der Firma Bellersheim in Boden besuchten Vertreter der Grünen-Kreisverbände im nördlichen Rheinland-Pfalz. Dabei forderten sie die Entwicklung bürgerfreundlicher Abfallkonzepte.

Region/Boden. Bei einer Besichtigung der Biovergärungsanlage der Firma Bellersheim in Boden, Westerwald, diskutierten die Vertreter der Grünen-Kreisverbände des nördlichen Rheinland-Pfalz über ein bürgerfreundliches Abfallkonzept. Von Landkreis zu Landkreis werden derzeit unterschiedliche Konzepte in der Abfallpolitik verfolgt. Während der Landkreis Rhein-Hunsrück die Re-Kommunalisierung erfolgreich durchgeführt hatte und dadurch
die Müllgebühren für die Bürgerinnen und Bürger senken konnten, gibt es im Landkreis Mayen-Koblenz noch kein Abfallkonzept mit
Kostentransparenz und niedrigeren Müllgebühren, stellten die Bündnisgrünen fest. Der Landkreis Mayen-Koblenz habe nach wie vor die teuersten Müllgebühren landesweit.
Die Abfallgebührensatzung biete zudem keinerlei Anreize zur Abfallvermeidung. Sie sei damit weder zeitgemäß noch gesetzeskonform zum Kreislaufwirtschaftsgesetz, so
dass auch unter diesem Aspekt in Mayen-Koblenz nachzubessern sei.
Im Landkreis Altenkirchen wurde bereits vor Jahren ein transparentes Gebührensystem bei den Müllgebühren eingeführt.
Die Firma Bellersheim entsorgt den Biomüll und Grünschnitt der Landkreise Westerwald und Altenkirchen. In einer selbst konzipierten Anlage werden die Bioabfälle einer Vergärung zugeführt. Hieraus wird Biogas zur Stromerzeugung gewonnen. Das Biogas wird ins Netz eingespeist (zurzeit jährlich 3,8 Millionen
Kilowattstunden). Die anfallende Wärme könne bislang leider nur zu einem Drittel genutzt werden, da es keinen gewerblicher Abnehmer in unmittelbarer Nähe des Werkes gebe und auch kein Nah- oder Fernwärmenetz existiere.
Ob eine Re-Kommunalisierung für einen Landkreis möglich ist, oder ob mit einer mittelständischen Entsorgungsfirma zusammengearbeitet werden kann, sei von Kreis zu Kreis vor Ort zu entscheiden.
Nach Überzeugung der Teilnehmer können die bestehenden Kooperationen zum Beispiel bei den mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) in Linkenbach und Singhofen, aber auch bei der Vergärungstechnologie deutlich ausgebaut werden.
Einig waren sich die Vertreter der Kreisverbände und der Firma Bellersheim, dass kreisübergreifende Zusammenarbeit und Kooperationen dort sinnvoll sind, wo Synergieeffekte und Wirtschaftlichkeit zu einer bürgerfreundlicheren, preiswerteren und umweltgerechteren Entsorgung führen und die privaten Haushalte entlastet werden. Ferner bestand Einigkeit darin, dass die Müllvermeidung und Müllverwertung Vorrang vor der Müllverbrennung haben soll.
Auf Europa-, Bundes- und Landesebene werden entsprechende Initiativen zur verstärkten Förderung von Müllvermeidung und Müllverbrennung gestartet, um die Müllverbrennung soweit möglich, zu vermeiden und auf einen geringst möglichen Umfang zu begrenzen. Die bündnisgrünen Vertreter wollen künftig verstärkt die Abfallpolitik regional abstimmen und auf umfassende Informationen der Bürgerinnen und Bürger besonderen Wert legen.
Hier wurde an verschiedenen Landkreisen Kritik laut, die derzeit ohne umfassende Information ihrer Entscheidungsgremien überregionale Lösungen im Bereich des Bioabfalls auch über die Landesgrenzen hinweg vorbereiten.


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