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Nachricht vom 29.10.2019    

Ein Konzert zum Abschied

Pfarrer Marcus Tesch (Kirchengemeinde Wissen) verabschiedete als stellvertretender Superintendent in einem gut besuchten Konzert für Bläser und Orgel in der Wissener Kirche den jungen Kantor Johann-Ardin Lilienthal , der auf eigenen Wunsch den Kirchenkreis nach zweieinhalb Jahren zum 1. November verlassen wird.

Kreiskantor Johann-Ardin Lilienthal (links) wurde bei einem festlichen Abschiedskonzert in der Wissener Erlöserkirche von dem stellvertretenden Superintendenten Marcus Tesch aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen verabschiedet. Foto: Petra Stroh

Kreis Altenkirchen. „Der Westerwald, konkret der Kirchenkreis Altenkirchen, bietet zwar weder die ganz großen Orgeln noch die ganz großen Kirchen", so Tesch, "aber Johann-Ardin Lilienthal hat diese Herausforderung als Kreiskantor des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen bewusst angenommen und es geschafft, beeindruckende Werke zur Aufführung zu bringen, indem er professionelle Musiker und Menschen zusammengeführt hat, die Musik in ihrer Freizeit machen, und uns so alle mit wunderbaren Musikerlebnissen beschenkt. Ich danke Johann-Ardin Lilienthal für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit. Gerne habe ich mit ihm Gottesdienste vorbereitet und gestaltet. Es ging immer reibungslos“, hob Tesch hervor. Neben Lilienthals virtuosem Orgelspiel zeigte sich Tesch beeindruckt von dessen hintergründigem Humor und seiner Fähigkeiten als musikalischer Brückenbauer.

Der festliche Konzertabend in Wissen – er wurde mit dem Schwerpunkt der doppelchörigen Musik für Bläser und Orgel vom Kreiskantor an der Orgel und dem Kreisposaunenchor unter Leitung von Alfred Stroh gestaltet – habe erneut bewiesen, wie vielfältig Lilienthal unterwegs sei. Tesch erinnerte zudem an die „großen Werksaufführungen“ unter Lilienthals Leitung, etwa das Weihnachtsoratorium 2017 und erst kürzlich Händels „Messias“, bei denen er wunderbar Profimusiker mit den heimischen Chören zusammengeführt habe.
Als Abschiedsgeschenk erhielt der 30jährige Kantor, der sich nun andernorts musikalisch weiterentwickeln möchte, eine künstlerische Collage der geöffneten Kirchentüren aller 16 heimischen evangelischen Gemeinden. „Ich wünsche Ihnen, dass auf ihrem weiteren Lebensweg auch die Türen für das offen stehen, was Sie sich vorgenommen haben“, wünschte Tesch.

Seit sich in Italien und vor allem in Venedig während der Renaissance im Markusdom und in den anderen großen prunkvollen Kirchengebäuden - man konnte dort wunderbar von vielen Seiten und Emporen den „musikalischen Dialog“ pflegen - die mehrchörige Musik entwickelte, griffen viele Komponisten diese Idee auf und schufen imposante Werke, die mit ihrer Klangpracht raumfüllend die Zuhörer begeisterten.



Der Kreisposaunenchor – 2015 vom Altenkirchener Walter Schütz angeregt, vom damaligen Kreiskantor Alexander Kuhlo und seit 2016 von Alfred Stroh (Birnbach) geleitet - besteht aus rund 20 Bläser*innen aus Chören der Region. „Allesamt chorerfahren und nach ihrem beruflichen Wirken nun auch bereit für vormittägliche Proben“, merkte Walter Schütz an, der die zahlreichen Besucher des Wisseners Konzerts mit seinen Moderationen bereichernd durch die Besonderheiten der vorgestellten Werke leitete. Eine Premiere sei die Aufführung der doppelchörigen Musiken für die Bläsergruppe mir dem Kreiskantor als „Chorpartner“ an der Orgel.
Quer durch Renaissance, Romantik, Wiener Klassik bis hinein in die zeitgenössische Musik führten Bläser und Organist die Zuhörenden mit den imposanten Raumklängen, die ebenso feierlich wie eindrücklich hallten. Geben doch auch gerade die doppelchörigen Werke den geistlichen Choralmelodien eine Aussagekraft, die weit mehr berührt als den „Hörsinn“. In das Konzert wurden zudem mehrfach die Zuhörenden als Sängerchor eingebunden.

Mit fast „sphärischen Klängen“ setzte Johann-Ardin Lilienthal mit dem „Mirroir“ des zeitgenössischen holländischen Komponisten Ad Wammes an der Orgel in der Konzertmitte einen bewussten Kontrapunkt inmitten der fulminanten „Volltönung“, während die Bläser ihrerseits mit ihren klangspezifisch besonderen Ausdrucksmöglichkeiten dann einen nachklingenden Schlusspunkt mit dem Abendchoral „Bleib bei mir Herr“ gestalteten. (PM)



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