Werbung

Nachricht vom 05.11.2019    

ABC-Gefahrenschulung: Feuerwehrmänner lernten im Hörsaal

120 Feuerwehrleute aus ganz Deutschland haben an einer ABC-Gefahrenschulung an der Universität Siegen teilgenommen. Im Uni-Hörsaal und in Uni-Laboren bereiteten sie sich für den Ernstfall vor, um mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahren umzugehen.

Maximilian Heide und Michael Heinelt zeigten bei ihrem Kurs „Chemical Suicide“, wie sich Einsatzkräfte bei einem Suizidfall durch Chemikalien verhalten müssen. (Foto: Uni Siegen)

Siegen. Wie gelangen unsichtbare Schadstoffe in den Körper? Welche Regeln müssen Feuerwehrleute nach einem Einsatz unbedingt einhalten, um ihr Krebsrisiko zu verringern? Und warum ist Hygiene besonders wichtig? In sieben Modulen lernten die aus ganz Deutschland angereisten Gäste an der Uni Siegen, wie sie sich bei Einsätzen zur Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren verhalten sollen. Das „ABC-Symposium“ fand dieses Jahr bereits zum achten Mal statt und lockte 120 Feuerwehrleute an die Uni. Die in den Kursen geschulten Grundlagen aus der Chemie und Physik können beim Dienstalltag schützen und Risiken entscheidend verhindern.

Einer der diesjährigen Schwerpunkte war die Hygiene an der Einsatzstelle. Klaus Ehrmann, Diplom-Chemiker und Fachberater Chemie der Feuerwehr Siegen, schilderte dazu in seinem Seminar die Gefahren, der sich die Feuerwehreinsatzkräfte an der Einsatzstelle aussetzen. Auch auf mögliche Langzeitfolgen ging er ein. Feuerwehrmänner und -Frauen haben beispielsweise ein erhöhtes Krebsrisiko. „Wir wollen diese Risiken für Einsatzkräfte in Zukunft deutlich verringern“, erklärte Klaus Ehrmann. In seinem Kurs zeigte er den TeilnehmerInnen, worauf sie beim Einsatz achten sollten, aber auch welche grundlegenden Regeln nach dem Einsatz dringend einzuhalten sind. Insbesondere unsichtbare Schadstoffe, die nicht direkt bemerkt werden und kaum messbar sind, können dabei enorm gefährlich sein. In seinem Vortrag verdeutlichte er, wie das professionelle Verhalten an der Einsatzstelle das Risiko der Aufnahme jeglicher Brandbegleitstoffe verhindert. Darüber hinaus führte er den Einsatzkräften auch vor, wie wichtig bestimmte grundlegende Regeln sind, die nach dem Einsatz niemals unterschätzt werden dürfen. Nach dem Einsatz das Händewaschen zu vergessen, kann beispielsweise schnell dazu führen, dass Schadstoffe vom Einsatzort beim späteren Essen in den Körper gelangen können.

Maximilian Heide und Michael Heinelt zeigten bei ihrem Kurs „Chemical Suicide“, wie sich Einsatzkräfte bei einem Suizidfall durch Chemikalien verhalten müssen. „Wir müssen heute immer darauf vorbereitet sein, da die Möglichkeit des Erwerbs von Chemikalien im Internet einfacher wird“, warnte Michael Heinelt. Anhand von Geruchsexperimenten lernten die Anwesenden, woran sie beim Eintreffen frühzeitig einen derartigen Fall erkennen und sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.

„Die Austragung an der Universität Siegen bietet uns viele Vorteile, wie zum Beispiel die vorhandenen Abzüge in den Räumen“, sagte Jörg Koschig, Fachberater Chemie des Kreis Olpe und Mitorganisator der Tagung. „In kleinen Gruppen können die TeilnehmerInnen in den Räumlichkeiten so eng zusammenarbeiten, um dadurch möglichst viel mit nach Hause zu nehmen und die Beiträge für das sichere Arbeiten im Dienstalltag zu verwenden.“ (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Region


Zukunft der Altenkirchener Stadthalle: Info-Veranstaltung am 29. Januar

Ein solches Projekt darf nicht nur im „stillen Kämmerlein“ beraten werden: Die Zukunft der Altenkirchener ...

Westerwald-Kalender 2026: "Die schönsten Orte im Westerwald"

Der neue Kunst-Kalender "Die schönsten Orte im Westerwald" von Fotograf Andreas Pacek bietet beeindruckende ...

Seltene Rasse im Zoo Neuwied: Marderkaninchen bereichert Tierbestand

Im Zoo Neuwied gibt es einen neuen Bewohner, der für Aufsehen sorgt. Ein männliches Marderkaninchen ist ...

NGG Mittelrhein warnt vor zu langen Arbeitstagen im Westerwald

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Mittelrhein warnt eindringlich vor den Gefahren zu ...

Einbruch in Werkstatthalle im Industriegebiet Horhausen

Unbekannte Täter sind in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 2025 in eine Werkstatthalle in Horhausen ...

Neuer Wehrleiter der VG Altenkirchen-Flammersfeld: André Wollny übernahm das Amt

Nachdem Björn Stürz aus persönlichen und beruflichen Gründen sein Amt nach sechs Jahren aufgegeben hatte, ...

Weitere Artikel


Land bewilligt Fördergelder für Schaustollenanlage in Katzwinkel

Aus dem Dorferneuerungsprogramm 2019 des Landes erhält die Ortsgemeinde Katzwinkel eine Zuwendung in ...

Unterschriftenaktion: Neues Krankenhaus soll nach Bahnhof Ingelbach

Die Nachbarschaftshilfe Flammersfeld macht sich für einen künftigen Krankenhaus-Standort Bahnhof Ingelbach ...

„Wir sind bei diesem Punkt mit den Bürgern einer Meinung“

Auch bei der öffentlichen Vorstandssitzung des SPD Ortsvereins in Wissen war die mögliche Einführung ...

15-Jährige aus Kirchen wohlbehalten gefunden

Die seit den frühen Morgenstunden des 4. November vermisste 15-jährige Ammely G. aus Kirchen wurde wohlbehalten ...

Ticket im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks zum Bundesfinale gelöst

Im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks geht es auf die Zielgerade: nach den Landesentscheiden ...

Besonderes Fußballwochenende für talentierte Mädchen

Ein ganz besonderes Fußballwochenende wurde für talentierte Mädchen der Kreise Rhein-Lahn, Westerwald-Sieg ...

Werbung