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Nachricht vom 20.05.2010    

Forstexpertinnen zu Gast im Wisserland

Die weiteste Anreise zur 11. Internationalen Konferenz für Frauen in der Forstwirtschaft hatte Amanda Williams aus Australien. Sie war von den Wäldern im Wisserland ebenso begeistert wie die Teilnehmerinnen aus Schweden, der Slowakei, aus Serbien, Rumänien und aus ganz Deutschland. Naturnaher Waldbau und nachhaltige Forstwirtschaft standen auf dem Exkursionsplan der Teilnehmerinnen, der von der Hatzfeldtschen Forstverwaltung fachkundig organisiert worden war.

Wissen/Mühlenthal. Das nasskalte Wetter konnte die Exkursion von 25 Frauen aus fünf Ländern, die an der 11. Internationalen Konferenz für Frauen in der Forstwirtschaft teilnehmen, nicht beeinflussen. Es herrschte beim Abschluss am Mittwochnachmittag im Mühlenthal ausnehmend gute Laune bei den Teilnehmerinnen. Die einstige Männerdomäne Forstwirtschaft haben die Frauen langsam erobert und im bundesweit tätigen Verein "Frauen im Forstbereich" mit Sitz in Göttingen engagieren sich Forstexpertinnen, Waldbesitzerinnen und auch Jägerinnen sowie Frauen mit forstwirtschaftlicher Ausbildung.
Die Vorsitzende Birgit Homann hatte die Einladung der Hatzfeldt-Wildenburgschen Forstverwaltung angenommen und im Rahmen der mehrtägigen internationalen Konferenz das Wisserland ins Programm aufgenommen. Forstdirektor Dr. Franz Straubinger und Diplom-Biologin Elisabeth Emmert führten die Teilnehmerinnen unter anderem in den "Holzwald" in der Nähe von Birken-Honigsessen, zu einzelnen "Kyrillflächen" der Region und ins malerische Wippetal. Auf großes Interesse stieß die Art der Waldbewirtschaftung, die auf konsequente Naturverjüngung setzt.
Die Treffen der Forstfrauen finden regelmäßig in Europa statt. Zum ersten Mal am Kongress nahm Amanda Williams aus Australien teil. "Das gefällt mir, es ist sehr interessant", meinte die Fachfrau, die in ihrer australischen Heimat überwiegend im Kampf gegen ausgedehnte Buschbrände tätig ist.
International besetzt war die 25-köpfige Expertinnengruppe. Zur Australierin und den deutschen Forstfrauen kamen fünf Slowakinnen, drei Serbinnen, zwei Schwedinnen und eine Rumänin.
Im Westerwald unterwegs, hatten sich Expertinnen in Langenbach auch eine Pelletfabrik angeschaut, das Schloss Schönstein besichtigt und dann ging es in die Wälder.
Homann bestätigte, dass der Forstbereich nach wie vor als Männerdomäne im Bewusstsein der staatlichen Stellen, aber auch der Gesellschaft, verankert sei. Es gehe auch darum, Netzwerke zu bilden und den Austausch zu fördern. Frauen seien überwiegend in der Waldpädagogik tätig, in der Forstwirtschaft oder im Forstdienst seien Frauen noch deutlich unterrepräsentiert und würden auch deutlich schlechter bezahlt.
Die Konferenzteilnehmerinnen sind noch bis zum 22. Mai in Rheinland-Pfalz und Hessen unterwegs, um besondere Projekte kennenzulernen. Mit Blick auf die Hatzfeldtschen Forstbetriebe hatte Homann großes Lob für die nachhaltige Waldwirtschaft, deren Grundsätze man auf jede Klimazone übertragen könne. Besondere Erwähnung fand die Anpflanzung der Weißtannen unter den alten Fichtenbeständen, gemischt mit Buchen. Die konsequente Jagd sorge dafür, das es keinen Wildverbiss an den Tannen gebe, ein wohl einmaliges Projekt, das ohne Schutzmaßnahmen auskomme.
Für gute Laune bei den Exkursionsteilnehmerinnen sorgte am Nachmittag auch das schmackhafte Angebot des Gasthauses "Zur alten Mühle" im Mühlenthal. Mit leckeren Torten und dem regional typischen Kartoffelbrot nach Hausmacherart ließen sich die Forstfrauen verwöhnen. (hw)
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Die 11. Internationale Konferenz für Frauen in der Forstwirtschaft führte in die Wälder des Wisserlandes. Konferenzleiterin Birgit Homann (rechts) hatte großes Lob für die Hatzfeldt´sche Waldwirtschaft. Foto: Helga Wienand



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