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Nachricht vom 29.05.2010    

Sportfreunde Herdorf feiern ihr 100-jähriges Bestehen

Mit einem Festkommers im Hüttenhaus haben die Sportfreunde Herdorf am Freitagabend ihre Veranstaltungsreihe zum 100-jährigen Bestehen begonnen. Vorsitzender Marco John sagte bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste, das Jubiläum und dessen Vorbereitung habe den Verein nochmals deutlich zusammenrücken lassen.

Herdorf. Mit einem Festkommers im Hüttenhaus eröffneten die Sportfreunde Herdorf die Feierlichkeiten zu ihrem 100-jährigen Jubiläum. Der erste Vorsitzende Marco John begrüßte unter den Gästen die Ehrenmitglieder des Vereins Martin Rüter, Alfred Mertens und Hans Grünebach. Desweiteren galt sein Gruß dem Vertreter des Fußballkreises WW/Sieg, Bernd Schneider, dem Kreissportvorsitzenden Dr. Michael Weber, dem Vorsitzenden der DJK Herdorf, Michael Stark, dem ersten Kreisbeigeordneten Konrad Schwan, Bürgermeister Uwe Erner und den Vertretern des Stadtrates. John berichtete, dass er schon bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren immer dieses 100-jährige Bestehen des Vereins im Auge gehabt habe. Das Jubiläum habe den Verein nochmals deutlich zusammen rücken lassen. Er wünsche sich und dem Verein nochmals ein Jahrzehnt ohne Abstieg zu erleben, so wie damals in den 50er Jahren. Bürgermeister Uwe Erner sprach von einem besonderen Sieg, den es zu feiern gälte. 100 Jahre zu bestehen sei ein Sieg für alle, die daran beteiligt waren. Sportvereine bezeichnete Erner als fest geknüpfte soziale Netzwerke der Gesellschaft.
Konrad Schwan erklärte, dass für ihn schon als Kind die Sportfreunde Herdorf ein Begriff gewesen seien. Jeden Sonntag habe seine Familie im Radio die Fußballnachrichten gehört und Herdorf sei immer mit benannt worden. Dr. Michael Weber überbrachte gleich drei Geschenke - vom Kreissportbund, dem Sportbund Rheinland und dem DFB, dabei eine Ehrenurkunde und eine Plakette zum Jubiläum. Michael Stark gratulierte im Namen der Sportkameraden der DJK und hatte 10 Fußbälle im Gepäck. Bernd Schneider überreichte Urkunden an verdiente Sportfreunde, darunter Jürgen Gerhardus und Heinz Wolf für 24 Jahre Einsatz für den Verein, Gerhard Lück war 13 Jahre im Vorstand und Rudolf Stockschläder ist seit 1978 als Schiedsrichter aktiv. Auch langjährige Mitglieder des Vereins wurden vom Vorsitzenden ausgezeichnet. Seit 25 Jahren sind Bernd und Klaus Schuhen, Elke Schmidt, Nico Stolz, Friedel Düber und Andreas Löhr dabei, seit 40 Jahren Gerhard Muhl, seit 50 Jahren Hans Grünebach. Sogar schon 60 Jahre sind Norbert Quast und Gerd Krah im Verein und Alfred Mertens sage und schreibe seit 70 Jahren.
Auch an die Unterhaltung der Gäste hatten die Sportler gedacht. So gestalteten der Bollnbacher Musikverein unter der Leitung von Andreas Klöckner, der Männerchor Herdorf, dirigiert von Bernd Minker, und die Tanzgruppe "Body Talk" von Sabine Steinau den Abend mit. Durch das Programm führte Thomas Schuhen. Zu guter Letzt bedankte sich John bei allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten, besonders Heinz Wolf vom Festausschuss und Tobias Gerhardus für die Gestaltung der Festschrift. Zudem wies John auf die am Samstag geplante Grün-Weiße Nacht mit der Band "7AMP" hin, sowie auf den Festtag am Sonntag.
Die Geschichte der Sportfreunde Herdorf beweist einmal mehr, dass aller Anfang schwer ist. In der Gaststätte Wolf trafen sich junge fußballbegeisterte Heranwachsende, um so wie in einigen Nachbarorten auch, einen eigenen Fußballverein zu gründen. Sie gaben dem Club den Namen "Spielverein 1910 Herdorf" und wählten Josef Wolf zum ersten Vorsitzenden, grün-weiß wurde als Vereinsfarbe bestimmt. Gespielt wurde auf den Wiesen im Ort - nicht immer zur Freude der Besitzer und auch bei einigen Eltern gab es Vorbehalte. So wurde der Verein nach nur zwei Jahren wieder aufgelöst und man beschloss, dem Turnverein Jahn als Fußballabteilung beizutreten. Es folgten der erste Weltkrieg und die Inflation. Differenzen über die Höhe des Mitgliederbeitrages der Fußballer im TV Jahn besiegelten 1926 erneut das Ende der Fußballabteilung. Zwei Jahre später wurden die "Hellertaler Sportfreunde" aus der Taufe gehoben. Franz Jung und Heinrich Schütz stellten finanzielle Mittel zur Verfügung, so dass ein geregelter Spiel- und Trainingsbetrieb zu Stande kam. In der Spielsaison 1934/35 gelang der ersten Mannschaft sogar die Kreismeisterschaft. Der Zweite Weltkrieg brachte den Spielbetrieb wieder zum Erliegen, doch schon kurz nach Kriegsende lebte der Verein wieder auf. Da gab es aber erst einmal einige Schwierigkeiten mit der französischen Militärregierung. Als "Sportfreunde Herdorf" traten die Fußballer im ersten Freundschaftsspiel gegen die Nachbarn aus Altenseelbach an. Schon in der Saison 1946/47 wurden die Sportfreunde Herdorf Meister in der Verbandsliga Gruppe Westerwald. Nur drei Jahre später spielten die Herdorfer um den Aufstieg in die damals höchste Spielklasse Deutschlands, der Oberliga, mit. Gegen die Eintracht Kreuznach mussten sie sogar zweimal zum Entscheidungsspiel nach Koblenz reisen und scheiterten letztlich mit einem 1:5. Trotzdem blieben die 50er Jahre die wohl erfolgreichsten der Sportfreunde überhaupt. Damals war Hüttendirektor Heinz Berndt Vorsitzender der Sportfreunde. Zum-50 jährigen Jubiläum kam sogar die Mannnschaft von Eintracht Frankfurt an die Heller gereist und 6000 Zuschauer strömten in das Glück-Auf-Stadion an der Bollnbach. Wenn auch das Spiel mit 2:6 verloren wurde, so war es doch ein Erlebnis für Spieler und Zuschauer, einen Deutschen Fußballmeister der vorangegangenen Saison vor Ort gehabt zu haben. Nach 15 Jahren Vereinsvorsitz gab Berndt das Amt aus gesundheitlichen Gründen auf. Sein Nachfolger wurde Walter Krämer aus Biersdorf, Inhaber der Tankbaufirma Krämer. Mit dem neuen Trainer Josef Mertens schafften die Kicker wieder den Aufstieg in die Rheinlandliga. Vier Jahre später folgte der endgültige Abstieg und ein erneuter Anlauf zum Aufstieg 1970/71 ging nur knapp daneben. Elf Jahre später war mit dem Abstieg in die A-Kreisliga der vorläufige, sportliche Tiefpunkt erreicht. Nach weiteren sieben Jahren fusionierten die Sportfreunde Fußballer mit den Fußballern der DJK Herdorf zu einer Spielgemeinschaft. Drei Jahre später erfolgte der Aufstieg in die Bezirksliga Ost. Mit dem Aufstieg stiegen auch die Zuschauererzahlen allmählich wieder an. Es ging wieder hinauf bis in die Landesliga, aber auch wieder hinab in die A-Kreisliga. In der Saison 2008/09 ging es wieder hoch in die Bezirksliga, wo die Mannschaft auch heute noch spielt. Das ständige Auf und Ab hat dem Verein letztlich aber nichts anhaben können. Ein wichtiger Grundstock seiner Existenz ist auch die Jugendarbeit. Derzeit sind rund 160 Jungen und Mädchen in zehn Mannschaften aktiv und auch der Frauenfußball hat sich in Herdorf schon seit den 70er Jahren längst etabliert.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres wird es ab Montag eine Jugendsportwoche geben. A am Mittwoch, 2. Juni, spielen Spfr. Ü50 gegen SG 06 Betzdorf. Samstag, 5. Juni, spielen die Alten Herren nochmals gegen die AH der DJK. Für Mittwoch, 14. Juli, ist ein Freundschaftsspiel der SG Herdorf gegen den TuS Koblenz geplant und für den 8. August ein Tag der offenen Tür im Glück-Auf-Stadion. (anna)
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Marco John präsentiert die Ehrenurkunde zum 100 jährigen Bestehen des Vereins. Fotos: anna


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