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Nachricht vom 30.11.2019    

Vortrag: „Deutsche Sprache: schön - schwierig – gefährdet“

Die Kolpingsfamilie und die Katholische Frauengemeinschaft Wissen hatten zu einem interessanten Thema in den Kolpingraum des Pfarrheims eingeladen. Es ging um die „Deutsche Sprache - schön - schwierig – gefährdet“.

Heinz Burbach (mi.) sprach in Wissen über die deutsche Sprache. Im Namen der Kolpingsfamilie bzw. Frauengemeinschaft bedankten sich Richard Walter und Angela Nilius. (Foto: Kolpingsfamilie)

Wissen. Richard Walter als Vorsitzender der Kolpingsfamilie und Angela Nilius seitens der Frauengemeinschaft freuten sich bei der Begrüßung über das rege Interesse und hießen vor allem den Referenten willkommen: Heinz Burbach. Der Wissener beschäftigt sich seit langem mit seiner Muttersprache und zog die Zuhörer von Beginn an in seinen Bann. Burbach ist sich sicher: „Die deutsche Sprache ist ebenso schön wie flexibel und hat keine Verunstaltung durch sogenannte Anglizismen verdient“. Bei Veranstaltungsankündigungen wie „Swim & Run for Kids“ müsse man sich schon fragen, ob manche Kinder kein Deutsch mehr verstehen. Ähnliches gelte, wenn eine Wissener Wählergruppe zum „Clean up your City“ aufruft.

Der Hobbysprachforscher ging dann ausführlich auf die Verbreitung der deutschen Sprache
ein. Demnach gibt es weltweit 7000 Sprachen, in Europa sind es 150. 100 Millionen Menschen bezeichnen Deutsch als ihre Muttersprache. Lautmalende Worte sind besonders sympathisch, so der Referent. Bei einem Wettbewerb des Deutschen Sprachrats landeten „Habseligkeiten“, „Geborgenheit“ und „lieben“ auf den ersten Plätzen. Heinz Burbach hat vor einiger Zeit versucht einem jungen Syrer Deutsch beizubringen: „Dabei ist mir bewusst geworden wie schwer es einem Einwanderer oder Touristen fallen muss, unsere Sprache zu erlernen“. So gibt es allein sechzehn Möglichkeiten, die Mehrzahl zu bilden. „Sprachen sind immer Veränderungen unterworfen“, fuhr der Referent fort. Es bestehe ein Geben und Nehmen: „Wir haben immer Wörter aus anderen Sprachen übernommen“. „Chaiselongue“ beispielsweise stammt aus dem Französischen und bedeutet „Langer Stuhl“. Ein Ausdruck den heute vermutlich niemand mehr verwendet. Und warum aus „Rollschuhen“ unbedingt „Inline Scater“ werden mussten, kann sich Heinz Burbach nicht erklären. Überhaupt hat er sich „Denglish“ vorgenommen, denn so nennt der Volksmund treffend Anglizismen, die sich rasend schnell ausbreiten: „Hinter der Kritik steht die Sorge, dass die deutsche Sprache nicht mehr als Quelle für neue Wörter genutzt und dadurch ärmer wird“. Beispiele: Dauerlauf wird zu Jogging oder der Hausmeister zum Facility Manager. Der „Coffee to go“ gehört längst zum allgemeinen Sprachgebrauch.



„Offenbar sind gerade wir Deutschen geradezu verrückt danach, ganz gewöhnliche deutsche Begriffe durch Anglizismen zu ersetzen“, so der Referent am Schluss. Aber vielleicht sollen wir nur für dumm verkauft werden. Starker Beifall bewies, dass der Hobbysprachforscher den richtigen Nerv der Zuhörer getroffen hatte. In der anschließenden Diskussion wies einer Anwesenden auf einen Begriff hin, der ganz aktuell in Wissen gern verwendet wird, nämlich „Citymanager“, was genau in den Tenor des Vortrags „Die deutsche Sprache“ passt.

Angela Nilius und Richard Walter bedankten sich mit einem Präsent bei Heinz Burbach und kündigten an, die Zusammenarbeit zwischen Kolpingsfamilie und Frauengemeinschaft zu intensivieren. Am Sonntag, 8. Dezember 2019, findet der traditionelle Kolpinggedenktag statt. Dann werden auch langjährige Mitglieder geehrt. Gleichzeitig bittet man das
Spenden von Schuhen und Handys.

Am 19. Dezember lädt die Kolpingsfamilie zu einer Adventsfeier ein. Für den 4. Januar 2020
plant man den beliebten „Krippenweg“. Er wird diesmal nach Köln führen. (PM)




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