Werbung

Nachricht vom 02.12.2019    

CDU: Fauler Kompromiss schadet dem Krankenhaus

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Westerwälder Kreistag, Dr. Stephan Krempel, hat sich in die Diskussion um den zukünftigen Krankenhaus-Standort eingeschaltet und die derzeitige Auseinandersetzung scharf kritisiert. Es sei schlichtweg nicht zu vermitteln, einen Klinikstandort gegen jede Vernunft auf die grüne Wiese zu verlegen, nur „um Politiker glücklich zu machen“. Alle objektiven Daten würden eindeutig für den Standort in der Stadt Hachenburg sprechen, dort müsse das Krankenhaus dann auch tatsächlich gebaut werden.

Hachenburg. Krempel nannte den angedachten Kompromiss in der Gemarkung Hattert einen „politischen Schildbürgerstreich“. Wenn man die Diskussion verfolge, gehe es scheinbar nur darum, dass Lokalpolitiker nicht ihr Gesicht verlieren würden. „Man kann ein neues Krankenhaus auch tot-einigen“, fasst der Fraktionschef seine Betrachtungen zusammen. Wer nur aus politischer Rücksichtnahme einem unpassenden Standort zustimme, gefährde die Zukunft dieses neuen Krankenhauses.

In der Bevölkerung gibt es nach Einschätzung des CDU-Politikers kein Verständnis für dieses „Geschacher“. Krempel verwies darauf, dass die vom DRK beauftragten Gutachter sich eindeutig für den Standort Hachenburg ausgesprochen hätten. Das sei ein transparentes Verfahren gewesen, in das alle Beteiligten von Beginn an eingebunden gewesen seien, auch die Altenkirchener Politiker und die Gesundheitsministerin. „Es ist schon mehr als fragwürdig, dass man ein solch hochwertiges Gutachten plötzlich in Frage stellt, nur weil das Ergebnis nicht passend ist“ kritisiert Krempel das durchschaubare Vorgehen der Gesundheitsministerin, die selbst aus dem Landkreis Altenkirchen stammt. Es wäre nach seiner Ansicht von einer Landesministerin zu erwarten gewesen, dass sie die Regionalbrille absetzt und sich an ihre Verpflichtung für das ganze Land Rheinland-Pfalz erinnere.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende erinnerte daran, dass das Gutachten sich sehr deutlich für einen Standort mit „städtischem Umfeld“ ausgesprochen habe. Es sei nachvollziehbar, dass ein solcher Standort attraktiv für Ärzte und Personal sei, darauf sei das Krankenhaus unbedingt angewiesen. Aber auch Patienten und Gäste würden eine urbane Einbindung bevorzugen, zitiert Krempel die gutachterlichen Feststellungen. Ein neues Krankenhaus ohne jede passende Infrastruktur sei eine „Kunstfigur ohne Erfolgsaussicht“, dafür dürfe ein dreistelliger Millionenbetrag nicht verschleudert werden.



Heftig wehrte sich Krempel auch gegen den Vorwurf, der Standort Hachenburg finde nicht die ausreichende Akzeptanz. Die Stadt habe den Vorteil, dass sie von fast allen Bereichen im Landkreis Altenkirchen gut erreichbar sei. Es sei aber jetzt auch einmal an der Zeit, laut und deutlich über die Akzeptanz im Landkreis Westerwald zu reden. „Je weiter der Standort in Richtung Altenkirchen wandert, desto mehr verliert das neue Krankenhaus Patienten aus Rennerod, Bad Marienberg und Westerburg“. Dabei hätten die Gutachter deutlich herausgestellt, dass die Zukunft des Krankenhauses davon abhängig sei, aus diesen Regionen im Westerwald ausreichend Patienten zu bekommen.

Abschließend bat Krempel alle beteiligten Politiker, mit Augenmaß und Vernunft an die Sache zu gehen. Es sei eine einmalige Chance, dass das DRK als Träger ein neues zukunftsfähiges Großkrankenhaus mit Fördergeldern aus Bund und Land bauen könne. Das schmale Zeitfenster für eine solche Lösung dürfe nicht mit regionalen Egoismen verspielt werden. Wer jetzt weiter aus purem Eigeninteresse an dem Standort zerre, trage hinterher die Verantwortung für das Ergebnis „Operation gelungen - Patient tot“, kommentierte Krempel die derzeitigen Diskussionen abschließend. (Karl-Heinz Boll)


Mehr dazu:   CDU  
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Politik


Hausaufgabenüberprüfung: FREIE WÄHLER kritisieren Bildungsminister Teuber

Zum Schuljahresstart 2025/2026 hat Bildungsminister Sven Teuber unangekündigte Hausaufgabenüberprüfungen ...

Fortschritte beim Wiederaufbau der Kreuzerhöhungskirche in Wissen

Der Wiederaufbau der katholischen Pfarrkirche Kreuzerhöhung in Wissen schreitet nach dem Brandanschlag ...

Grüne ziehen Bilanz des Cannabis-Gesetzes: Diskussionsabend in Betzdorf

In Betzdorf fand eine gut besuchte Diskussionsrunde zum Konsum-Cannabis-Gesetz statt, organisiert vom ...

Demokratie-Bus der SPD macht Halt in Daaden

Die SPD-Landtagsfraktion tourt mit dem Demokratie-Bus durch Rheinland-Pfalz. Am Freitag, 15. August 2025, ...

CDU fordert stärkere Unterstützung für Holzvermarktung in Rheinland-Pfalz

In Höhr-Grenzhausen trafen sich CDU-Landtagsabgeordnete mit Vertretern der Kommunalen Holzvermarktung, ...

Politik hautnah: Gordon Schnieder in Betzdorf

In Betzdorf hatten 130 Bürger die Gelegenheit, CDU-Parteichef Gordon Schnieder persönlich zu erleben. ...

Weitere Artikel


Kita Fürthen: Lebendiger Adventkalender läutete Adventszeit ein

„Die Phantastischen Vier“ aus Fürthen luden die Familien der Kita-Kinder zum Adventsnachmittag ein. Auf ...

BUND-Kalender für den guten Zweck für das Jahr 2020

Die Kreisgruppe Altenkirchen bietet auch dieses Jahr wieder einen Jahreskalender für 2020 mit Landschafts-, ...

Bartels-Bühne mit „Pension Schöller“ in Dernbach zu Gast

Mit ihrer spritzigen Komödie „Pension Schöller“ war die Bartels-Bühne aus Flammersfeld im „TheARTrale“ ...

Stimmungsvolle Bergweihnacht mit „Gänsehaut-Garantie“

Am Sonntag, den 8. Dezember (2. Advent), lohnt sich der Besuch der mittelalterlichen Schiefergrube „Assberg“ ...

Daadener Kreativmarkt im „Advents-Bürgerhaus“ wieder gut besucht

Auch der 9. Kreativmarkt im Bürgerhaus Daaden am 1. Advent war nach Aussage der Organisatoren großartig. ...

Erleuchtetes Fenster: Wallmenroth wird zum Adventskalender

Auch in diesem Jahr wird es in der Vorweihnachtszeit in Wallmenroth die Aktion „Beleuchtetes Fenster“ ...

Werbung