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Nachricht vom 04.06.2010    

Widerspruch der Kirchen gegen den "Konsum-Sonntag"

Gegen den "Konsumsonntag" hat sich jetzt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Raum Betzdorf/Kirchen ausgesprochen. Durch gegenseitige Absprachen unter den Kommunen werde der gesetzlich geschützte Sonntag praktisch ausgehebelt, heißt es in einer Erklärung.

Betzdorf/Kirchen. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Region Betzdorf/Kirchen spricht sich in einer Erklärung an ihre Mitgliedsgemeinden gegen die gegenwärtige Nutzung des gesetzlich geschützten Sonntags als Konsumtag aus. Durch die gegenseitige Abstimmung der Kommunen in der Region wird der Sonntag als Ruhetag faktisch ausgehebelt, denn fast jedes Wochenende kann in einer Gemeinde der Umgebung eingekauft werden. So wird der Sonntag als geschenkte Frei-Zeit missachtet, sein dauerhafter Schutz permanent in Frage gestellt und das Leben immer weiter ökonomisiert. "Wir wehren uns dagegen, dass unsere Kinder und Jugendlichen mit dem Eindruck aufwachsen sollen, dass eine Anhäufung von Waren heilsames Wachstum und wahres Glück für alle verspricht", heißt es in der ökumenischen Erklärung. "Menschen brauchen gemeinsame produktions- und konsumfreie Zeiten, um über die Gefahren des rastlosen Verbrauchens von Lebenszeit, Arbeitskraft und Natur nach zu denken." Der Sonntag als "Ruhetag für Gott und die ganze Schöpfung erinnert an die menschliche Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Freiheit für alle Menschen und mahnt, gemeinsam danach zu suchen."
Ihre Mitgliedsgemeinden ruft die ACK deshalb zur kritischen Besinnung und zum gemeinsamen und öffentlichen Widerspruch auf. So sollen Kirchengemeinden es nicht zulassen, dass christliche Themen für die Gestaltung eines Konsum steigernden Verkaufstages missbraucht werden. Gemeinden sollen sich fragen, ob ihre Angebote offen genug sind für Menschen, die von ihrem geringen Einkommen kaum oder gar nichts übrig haben. Die Kirchengemeinden sollen die Zerstörung der Schöpfung und die Missachtung von Menschenrechten durch Produktion und Konsum zum Thema machen und denen eine Stimme geben, die vor Ort unter geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen leiden. Viele Geschäftsleute stehen unter Druck, gegen ihren Willen sonntags zu öffnen. Die ACK spricht sich für Gespräche mit Politik und Verbänden aus und erwartet, dass ihre örtlichen Mitgliedsgemeinden und Gremien ihre Erklärung diskutieren und eine gemeinsame "heilsamen Sonntagskultur" entwickeln.
Der Wortlaut der Erklärung ist im Internet unter www.evangelisch-in-betzdorf.de abrufbar.


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