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Kultur |


Nachricht vom 12.06.2010    

Hagen Rether sorgte für Sternstunde im Kulturwerk

Schwarzes Klavier und Bananen gehören zu den Liveauftritten von Hagen Rether. Sie fehlten auch nicht im Kulturwerk Wissen, wo rund 450 Gäste eine Sternstunde der besten kabarettistischen Unterhaltung genossen. Mit scharfem Witz und bissiger Satire verkündete er die Wahrheiten aus seiner Sicht.

Wissen. Hagen Rether, Deutschlands derzeit angesagtester Kabarettist, kam mit dem neuen Stück „Liebe III“ ins Wissener Kulturwerk und sorgte mehr als drei Stunden lang für einen höchst amüsanten Abend. Die mehr als 450 Gäste jedenfalls waren gegen Mitternacht mehr als zufrieden und feierten den Künstler.
Von der Kulturhauptstadt Europas (Essen) ins kleine gallische Dorf an der Sieg (Kulturhauptstadt Rheinland-Pfalz) hatte es Rether gezogen und er war vom Kulturwerk und der Initiative so begeistert, dass er sogleich Mitglied im Förderverein wurde. Er wollte wissen, was es in Wissen zu lachen gibt und mit Sätzen "Früher wurde hier Blech gewalzt, heute wird hier Blech geredet" sorgte er für den richtigen Einstieg.
Rethers Programm ist intelligente Unterhaltung pur, zum Lachen, obwohl es einem manchmal im Halse stecken bleibt. Seine spöttischen Sätze fangen manchmal so harmlos an doch dann explodieren sie wie Landminen in Afghanistan. "Da sagt einer mal die Wahrheit und spricht von Wirtschaftskriegen und denkt laut nach"“, meinte er zum Köhler Rücktritt und sinnierte bitterböse über den Afghanistankrieg. "Wir sind ein Volk von selbstgerechten Arschlöchern, ein Köhler wird pulverisiert, weil er eine Wahrheit ausdrückt, ein Zumwinckel wird wegen 1,5 Millionen pulverisiert, die Vorstände der "sanierten" Landesbanken machen ungehindert weiter", so Rether.
Seine Präsenz auf der Bühne ist geradezu umwerfend, da ist ein Kabarettist, der erbarmungslos mit den Themen Kirchen, Papst, Politik, dem Kapitalismus und dem Volk umgeht. Für den bitterbösen Spott mussten neben Rüttgers, Westerwelle und "Mutti" der Dalai Lama ebenso herhalten wie die Massenmedien und die Talkshows. Er hält natürlich auch dem Publikum den Spiegel vor. Rether betreibt aus einer Distanz heraus eine Art Aufklärung voller Sarkasmus mit einem schier unerschöpflichen Repertoire geschliffener Sätze voller Bösartigkeiten. Er enthüllt die Perversionen der Zeit. Da kommen pädophile Priester ebenso vor wie der Run auf Energiesparlampen. Das alles tut er mal Klavier putzend, mal aber auch mit Klavierbegleitung. Wenn seine Hände die Tasten berühren, muss man die Ohren spitzen. Denn dann kommt Rethers ganze Kunst zum Vorschein: sein unnachahmlicher Sarkasmus, die bitterböse Ironie und der giftige Zynismus. Es war ein Genuss und zum Schluss gab es für einige Gäste die typischen Bananen, die zu Rethers Auftritten ebenso gehören wie der schwarze Flügel. (Helga Wienand)
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Hagen Rether im Kulturwerk Wissen – es war ein Feuerwerk der deutschen Satire- und Kabarettkunst. Fotos Helga Wienand


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