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Nachricht vom 21.01.2020    

Damit der Krebs nicht die Kontrolle übernimmt

„Sie haben Krebs“, drei Worte, die dem, der sie hört, den Boden unter den Füßen wegreißen. Alleine muss niemand durch die schwere Zeit, die der Diagnose folgt. Ein offenes Ohr für Patienten und Angehörige hat die Psychoonkologin Silvia Teuwsen vom Ambulanten Evangelischen Hospizdienst Siegerland.

(Symbolbild: Pixabay)

Siegen. Mut machen, Kompetenzen stärken: Dies sind die zentralen Ansätze der Psychoonkologie. Denn Betroffene werden von einer Welle aus Fragen überrollt: Wie verläuft die Therapie? Wird es mir schlecht gehen? Fallen meine Haare aus? Muss ich jetzt sterben? Antworten kann das nähere Umfeld oftmals nicht liefern, denn auch die Angehörigen sind im ersten Moment häufig überfordert. In diesen Ausnahmesituationen ist guter Rat nun nahe. Das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis Siegen hat eine ambulante psychoonkologische Beratungsstelle installiert – und Silvia Teuwsen hat bereits viel zu tun.

Jeder kennt jemanden, der an Krebs erkrankt ist. „Doch wenn es einen selbst trifft, weiß man nicht, was da auf einen zukommt“, sagt Silvia Teuwsen. Neben der Angst um das eigene Leben bringt die Therapie an sich auch andere, unerwünschte Nebenwirkungen mit sich, „ein Großteil der Patienten leidet etwa an Erschöpfung oder Schlaf- und Gedächtnisstörungen“. Im Erstgespräch klärt die Psychoonkologin ihre Klienten über das auf, was da auf sie zukommen könnte: „Damit kann man schon viele Sorgen nehmen.“

Nicht automatisch ein „Todesurteil“
Die Psychoonkologie ist ein relativ junges, psychosoziales Feld, das allerdings seit rund zwei Jahrzehnten immer mehr Aufschwung erhält. Der Grund liegt auf der Hand: „Die Therapien werden immer besser und die Menschen immer älter“, schlüsselt Silvia Teuwsen auf. Und weiter: „Wer die Diagnose Krebs erhält, bekommt nicht automatisch ein „Todesurteil“. Die Menschen müssen vielmehr lernen, mit der Erkrankung umzugehen und weiter zu leben.“

Auf dem Weg der Verarbeitung hilft die Psychoonkologin. Einerseits mit Gesprächen. Andererseits aber auch mit „therapeutischem Rüstzeug“, wie etwa Entspannungstechniken oder Aufklärungsarbeit. „Wichtiger Tipp: Googeln Sie Ihre Krankheit nicht“, sagt die Psychoonkologin in diesem Zusammenhang. Besser sei es, wenn sich Patienten, die tiefer in die Materie einsteigen möchten, mit spezieller Literatur beschäftigen. Etwa mit der „Blauen Reihe“, die die Deutsche Krebsgesellschaft für Patienten erstellt und herausgibt. Bücher können auch dabei helfen, die Krankheit in den Familien zu verarbeiten. „Gerade für Kinder ist es ja schwer zu verstehen, warum die Mama jetzt so lange weg ist oder warum der Papa so blass aussieht“, so Silvia Teuwsen. Beratungsgespräche bietet die Psychoonkologin auch bei den Patienten zu Hause an. Etwa dann, wenn diese nicht mehr mobil sind oder sich einfach in der vertrauten Umgebung wohler fühlen: „Das wird sehr gut angenommen.“



Aber manchmal, helfe Reden auch überhaupt nicht: „Jeder Mensch ist da anders. Manche möchten über die Krankheit sprechen, andere verarbeiten die Diagnose am besten mit sich selbst oder bei dem Werkeln im Garten. Auch das kann hilfreich sein.“ Egal wie: „Wichtig ist, dass jeder Patient seine eigene Kraftquelle findet, in der Familie, im Glauben oder in einer für ihn wichtigen Aufgabe.“

Angeboten wird die psychoonkologische Beratung in den Räumen des Ambulanten Evangelischen Hospizdienstes Siegerland an der Wichernstraße 48 in Siegen. Termine können mit Silvia Teuwsen per E-Mail an silvia.teuwsen@diakonie-sw.de oder unter Telefon 0271/333 66 70 vereinbart werden. (PM)



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