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Nachricht vom 27.01.2020    

Kreis Altenkirchen will „smarte Landregion“ werden

Der Kreis Altenkirchen hat "Smarte Landregionen", ein Modellvorhaben des Bundes, ins Auge gefasst. Es ist inzwischen aber vielmehr als ein lockerer Blick: Das AK-Land möchte einer von letztlich nur sieben Landkreisen werden, die jeweils in den Genuss einer Förderung von einer Million Euro kommen, die über eine Dauer von vier Jahren gezahlt wird.

Ausblick von Birkenbeul. (Foto: Björn Schumacher)

Altenkirchen. Eile ist angesagt: Bis zum 28. Februar muss der Landkreis Altenkirchen seine Interessensbekundung eingereicht haben, mit der er signalisiert, dass er am Modellvorhaben des Bundes "Smarte Landschaften", das unter der weit gefassten Überschrift "Digitalisierung" steht, teilnehmen möchte. Der Kreisausschuss jedenfalls machte in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend (27. Januar) einstimmig den Weg für eine Kandidatur frei, wobei die monetären "Fleischtöpfe" (in vier Jahren soll eine Million Euro an Förderung fließen) sehr hoch hängen, wie Sebastian Dürr vom Regionalmanagement im Kreishaus in der Zusammenkunft ausführte. Lediglich sieben Landkreise werden letztlich bundesweit in den Genuss dieses finanziellen Zubrotes kommen. Abgesteckt sind vier Innovationsfelder: Mobilität, Ehrenamt, Gesundheit und Heimat.

Teilnehmerzahl unklar
"Die Schätzung, wie viel teilnehmende Landkreises es schließlich geben wird, reicht von 50 bis 200", beantwortete Dürr eine Frage aus dem Gremium. In die Vorauswahl schaffen es gerade einmal 20. "Die, die als Modellregion ausgewählt wurden, werden zum einen vom Ministerium unterstützt. Sie erhalten aber darüber hinaus auch Beistand aus einer Umsetzungsbegleitung – es handelt sich dabei um einen Dienstleister, der vom Ministerium organisiert wird – und vom Fraunhofer IESE, die die Software bzw. Apps programmieren werden", ergänzte er, verwies jedoch auch darauf, dass der Kreis an Sieg und Wied einen Eigenanteil von rund 100.000 Euro aufbringen muss. Gefördert werden die Personalausgaben und auch die Umsetzung sowie die Beteiligungsaktivitäten in der Region. Wichtig sei, dass sowohl die Leistungen von Fraunhofer wie auch der Prozessbegleitung außerhalb dieses Budgets direkt vom Ministerium übernommen werden.

Gesamtheitliche Strategie
"Konkret und auf unseren Kreis herunter gebrochen, bedeutet dies, dass gemeinsam mit den Menschen in der Region der Frage nachgegangen wird, mit welchen neuen digitalen Diensten und Lösungen bestehende Probleme angegangen werden können", ging Dürr ins Detail. Darüber hinaus seien diese neuen Dienste vor Ort zu erproben. Der vielleicht wichtigste Aspekt aber sei die Chance, eine gesamtheitliche Digitalisierungsstrategie zu entwickeln. "Es gibt sehr viele Ansätze. Beispielsweise der Breitbandausbau, der hier im Haus von der Wirtschaftsförderung koordiniert wird. Aber auch viele andere Ideen von anderen Dienstleistern und Akteuren sind vorhanden. All diese können dann in eine langfristige Strategie eingebunden werden", berichtete Dürr. Projektideen können entweder für einzelne Handlungsfelder, beispielsweise den Bereich Mobilität, oder für Kombinationen aus verschiedenen Handlungsfeldern eingereicht werden: "Wir sind bei unseren Überlegungen zu dem Ergebnis gekommen, Handlungsfelder miteinander zu verknüpfen."



Geld fließt in den Geopark
Ebenfalls ohne Widerspruch beschloss der Ausschuss (vorbehaltlich einer positiven Haushaltsgenehmigung), die Unterzeichnung des neuen Geschäftsbesorgungsvertrages "Geopark Westerwald-Lahn-Taunus", wie ihm der Kreistag bereits mit Mehrheit zugestimmt hatte. Pro Jahr werden 26.180 Euro fällig. Einmalig kommen in 2020 noch 3.000 Euro hinzu. Angesichts der schlechten Haushaltslage war sogar schon einmal überlegt worden, den Geopark zu verlassen. Die Sonderzahlung fließt in den Masterplan, der die Voraussetzung für die erneute Zertifizierung als nationaler Geopark ist. Das ausgewiesene Gebiet ist eine Initiative der Landkreise Altenkirchen, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg sowie Westerwald und wird unterstützt durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Verbandsgemeinde Asbach und die Stadt Diez. Das AK-Land ist seit 2010 Mitglied. Der Rhein-Lahn-Kreis hatte den Park zum 31. März 2013 verlassen. Er ist in erster Linie ein "Geopark der Rohstoffe" und besticht durch die Vielfältigkeit der vorkommenden Bodenschätze. Von der frühgeschichtlichen Zeit bis in die Gegenwart spielen Abbau und Verarbeitung von Rohstoffen eine bedeutende Rolle für die Menschen der Region. Die Arbeit mit Marmor, Stein und Eisen sowie Ton ist die Grundlage für eine prosperierende wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung und gleichsam der rote Faden, der die gesamte Fläche durchzieht und die seit dem 8. November 2012 als "Nationaler Geopark in Deutschland" zertifiziert ist.

Zuschüsse bleiben bestehen
Die neuen Träger der Beratungs- und Koordinierungsstellen (Beko) in den Pflegestützpunkten Daaden/Herdorf und Kirchen, die zum Beginn des kommenden Jahres auf den Plan treten, werden vom Kreis, so das einstimmige Votum im Ausschuss, je eine Projektförderung von 7500 Euro pro Jahr erhalten, also so viel, wie es im gesamten AK-Land gang und gäbe ist. Die Verträge der aktuellen Träger, Kirchliche Sozialstation Daaden-Herdorf und Ökumenische Sozialstation Betzdorf-Kirchen, laufen zum Jahresende aus. Beide Vakanzen werden ausgeschrieben. Die Kontrakte mit den anderen drei Trägern für Altenkirchen/Flammersfeld, Betzdorf/Gebhardshain und Wissen/Hamm enden jeweils erst am 31. Dezember 2027. In den Beko-Büros gibt es allerhand Hilfe für Angehörige pflegebedürftiger Menschen, die immer unter dem Leitsatz "ambulant vor stationär" steht. (hak)


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