Werbung

Nachricht vom 30.01.2020    

Geplante Bauernmilliarde - Westerwälder Landwirte entsetzt

Um die Landwirte bei der Umsetzung der Düngemittelverordnung zu unterstützen, soll in den kommenden vier Jahren eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt werden. Die CSU nennt es „Bauernmilliarde“.

Symbolfoto

Westerwald. Vor dem Hintergrund heftiger Bauernproteste plant die große Koalition Milliardenhilfen für Landwirte. Um die Bauern bei dem anstehenden Transformationsprozess zu unterstützen, werde man innerhalb von vier Jahren eine Milliarde Euro für Agrarumweltprogramme und Investitionen zur Verfügung stellen. So steht es in einem Beschlusspapier des Koalitionsausschusses vom frühen Donnerstagmorgen (30. Januar).

„Das ist nicht das, was die Bauern wollen. Bauern sind nicht käuflich, zumindest wir von "Land schafft Verbindung" nicht!“, heißt es in einer ersten Reaktion der Westerwälder Bauern.

„Umgerechnet macht das 2.600 bis 3.600 Euro je landwirtschaftlichen Betrieb. Es ist offenbar viel einfacher Steuergelder zu verteilen, als die eigenen Fehler, die unsere Regierung beziehungsweise BMU und BMEL gemacht haben, einzugestehen und diese nachweislich gemachten Fehler zu revidieren. Es ist unverständlich und schockierend, dass die deutsche Landwirtschaft wieder mit Almosen abgespeist werden soll“, heißt es weiter.

Fakt ist, dass unser Nitratproblem in Deutschland gar nicht nachweislich ausschließlich aus der Landwirtschaft kommt, beklagen die Bauern. "Des Weiteren stehen die Bauern in Deutschland seit Jahren schon unter Druck, das ist gerade in den bäuerlichen Familienbetrieben sehr stark zu vernehmen. Angefangen von immer mehr sinnloser Bürokratie zu völlig überzogenen Forderungen der Politik in Bezug auf Umweltschutz und Co."

Der Aufschrei in den Reihen der Landwirte ist heute Morgen sehr groß „Bauernmilliarde nein danke, Anständige Agrarpolitik JA BITTE!“ ist einer der Slogans. „Seit Jahren steigen die Auflagen, jedoch die auskömmlichen Preise der landwirtschaftlichen Produkte bleiben aus. Wir fordern ein Moratorium in der Nitratmessstellen-Debatte und nicht nur eine Überprüfung sondern eine Überarbeitung des Messstellennetzes. Deutschland hat als einziges Land ein „Belastungsmessnetz“ nach Brüssel gemeldet, während alle anderen EU-Staaten ihr repräsentatives Nitratmessnetz gemeldet haben“, schreiben die Landwirte in einer Pressemitteilung.



Erklärung der Westerwälder Bauern zur Nitratmessung
Während das Belastungsmessnetz nur die negativen Messstellen darstellt, umfasst das repräsentative Messstellennetz alle Nitratmessstellen in Deutschland, das hat wiederum zur Folge, dass der Durchschnittswert wesentlich niedriger dargestellt wird. Fakt ist, dass durch diesen Fehler, der durch das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium gemacht wurde, Deutschland wesentlich schlechter dasteht, als es ist und vor allem im EU-Vergleich steht Deutschland sehr schlecht da. Die Deutsche Landwirtschaft steht als Sündenbock am Pranger und soll diese Fehler nun ausbaden, das wiederum führt viele Betriebe in finanzielle und betriebliche Notlagen, zum einen durch Ertragsausfälle und zum anderen durch Investitionen in Milliardenhöhe, das wiederum in keinem Verhältnis zu der einen Milliarde Euro „Unterstützung“ des Bundes steht. Unrecht kann man nicht durch Geld zu Recht umfunktionieren!
(PM/woti)


Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


MdB Sandra Weeser (FDP) wird stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss

Die Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz, Sandra Weeser, wird zukünftig als stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss ...

Diskutieren Sie mit Malu Dreyer: SPD-Veranstaltungsreihe macht Halt in Wissen

Wissen. Im Zuge der anstehenden Wahlen auf kommunaler und europäischer Ebene veranstaltet die SPD Rheinland-Pfalz eine Reihe ...

CDU Kirchen stellt Liste mit 36 Bewerbern für Verbandsgemeindewahl auf

Kirchen. "Die Politik der Verbandsgemeinde ist immens wichtig auch für die Entwicklung unserer Gemeinden: Energieversorgung, ...

Bundestagsabgeordneter Martin Diedenhofen zu Gast bei Gesprächsreihe "Gott und die Welt"

Flammersfeld. Martin Diedenhofen ist Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er trat 2014 in die SPD ein und ist nach wie vor ...

SPD-"Kreisvorstand vor Ort" besucht den Jugendtreff in Herdorf

Herdorf. Die Ratsmitglieder der SPD-Verbandsgemeinderatsfraktion Alexandra Probst, Sabine Steinau und Timo Lindinger übernahmen ...

Anhaltender Doppelbau im Glasfasernetz: Rheinland-Pfalz ohne effektive Gegenmaßnahmen

Mainz. "Im April 2023 haben wir das Problem des ineffizienten Doppelbaus im Glasfasernetz aufgegriffen, bei dem zwei Unternehmen ...

Weitere Artikel


Neujahrsgrüße und Neuigkeiten vom Frauenchor Niedererbach

Niedererbach. Interessierte Sängerinnen sind zu den Proben jederzeit herzlich willkommen. An dieser Stelle möchten die Vereinsmitglieder ...

Ein Global Player im Bereich der Fassadenverkleidung

Elkenroth. „Blech ist unsere Welt“, so brachte es Thomas Imhäuser, der das Unternehmen von seinem Vater Stefan Imhäuser übernommen ...

Zum Abschied des Pfarrerehepaars kamen viele gute Wünsche

Flammersfeld. „Viel Segensreiches ist durch Euer Mitwirken und Euer Tun entstanden, konnte weiter wachsen und hat das Miteinander ...

TASKPHONE® – einfach zu bedienen, schwer zu zerstören

Koblenz. Ob Maler, Dachdecker, Maurer, Schreiner oder Mechaniker: Das TASKPHONE® ist der optimale Begleiter für jeden, der ...

Mehr Menschen im Kreis zum Jahresauftakt arbeitslos

Neuwied/Kreis Altenkirchen. Die Arbeitslosenquote kletterte im vergangenen Monat um 0,4 Prozentpunkte nach oben. Mit derzeit ...

Girls' and Boys' Day bei der CDU Rheinland-Pfalz

Mainz/Kreisgebiet. Der Tag startet in der Helmut Kohl-Landesgeschäftsstelle mit einer Diskussion mit dem Spitzenkandidaten ...

Werbung