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Nachricht vom 20.01.2020    

Fußballfans aus der Region nehmen lange Wege auf sich

In der ländlich geprägten Region beschränkt sich das Fußballwesen auf die Amateurligen. Die Sportfreunde Siegen, erfolgreichster Verein der Region, spielt in der Oberliga Westfalen. Rot-Weiß Koblenz schaffte es immerhin in die Regionalliga Südwest und den DFB-Pokal. Anhänger des Profi-Fußballs nehmen daher lange Wege auf sich – und das während der gesamten Fußballsaison.

Foto und Quelle: Comfreak | pixabay.com

Fast jeder Bundesligaverein hat einen Fanclub in der Region
Kaum jemand sucht sich seinen Verein bewusst aus. Meist wird die Liebe innerhalb der Familie weitergegeben, wenn der Vater den Sohn (und erfreulicherweise immer häufiger die Tochter) mit ins Stadion nimmt. Auch Schulfreunde können die Wahl beeinflussen. Daneben spielt die Geografie eine wichtige Rolle. Ein Fan des 1. FC Köln braucht von Altenkirchen aus nur eine Stunde mit dem Auto oder anderthalb Stunden mit dem Zug bis zum RheinEnergie Stadion in der Großstadt. Auch die Ruhrgebietsmetropolen Dortmund und Gelsenkirchen (Schalke) sind relativ einfach zu erreichen. Schwieriger ist es jedoch, wenn das Fanherz für weiter entfernte Vereine wie den FC Bayern München schlägt, oder für Vereine, die selbst in eher abgelegenen Regionen ansässig sind. Der Fan aus der Region von Borussia Mönchengladbach muss schon mit mindestens zwei Stunden Autofahrt oder drei Stunden Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rechnen.

Kein Wunder also, dass es in der Region zahlreiche Fanclubs der Bundesligavereine gibt. Einige Fans leisten sich sogar Dauerkarten für den Verein ihrer Wahl und organisieren zu jedem Heimspiel Fahrgemeinschaften oder sogar einen Fanbus. Andere planen zumindest einmal im Jahr eine große Tour wie der FC Bayern-Fanclub Hoher Westerwald nach München. Mit Hotel und einem gemütlichen Abend in der Stadt nach dem besuchten Spiel wird so schnell ein unvergessliches Wochenende aus dem gemeinsamen Ausflug.

Fanclubs helfen bei den Eintrittskarten
Eine Mitgliedschaft im Fanclub hat viele Vorteile. Bei ausreichender Mitgliedzahl lassen sich Fahrten mit einem Reisebus organisieren: Dies senkt die Kosten für jeden Fan im Vergleich zur Bahnfahrt oder Anreise mit dem eigenen Auto, die obendrein noch entweder hohe Parkplatzkosten nach sich zieht oder eine mühsame Suche nach freien kostenlosen Parkplätzen in der Umgebung des Stadions. Dazu sind Fanclubs oft in der Lage, Eintrittskarten auch für stark nachgefragte Spiele zu bekommen. Jeder Verein hat einen eigenen Betreuer für offizielle Fanclubs, über den Kontingente verteilt werden. Dies gilt nicht nur für die Heimspiele, sondern auch für die Auswärtsspiele. So können Fanclubs aus der Region möglicherweise profitieren, wenn der eigene Lieblingsverein aus der Ferne zu einem Auswärtsspiel in der Region anreist und zum Beispiel Karten für das Spiel des FC Bayern beim 1. FC Köln erhalten.

Fanclubs als zweite Familie
Doch die gemeinsamen Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen sind letztendlich nur ein Aspekt. Hinter jedem Fanclub steht ein großes ehrenamtliches Engagement. Viele treffen sich regelmäßig, um die Spiele des Vereins gemeinsam zu verfolgen, spielen zusammen Fußballmananger-Spiele im Internet und vergleichen die aktuellen Bundesliga-Wettquoten miteinander, um ihr Fußballwissen in bare Münze umzusetzen. Dazu organisieren sie regionale Aktivitäten von Grillpartys über Wandertage bis zu großen Kinderfesten mit Fußballturnier. Selbstverständlich sind viele Mitglieder auch selbst aktive Spieler in den Amateurmannschaften der Region. Die gemeinsame Leidenschaft für den Fußball verbindet mehrere Generationen miteinander und für so manchen wird der Fanclub zur zweiten Familie.

Der FC Bayern München hat die meisten Fanclubs
Insgesamt 4.409 Fanclubs soll der Rekordmeister haben nach Angaben von Statista auf sich vereinen. Dahinter folgen Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke. Alle drei Vereine haben natürlich auch in der Region ihre Fanclubs. Eine andere Umfrage wollte übrigens wissen, dass sich rund 33 Millionen Deutsche als Fußballfans bezeichnen. Wobei dieser Begriff scheinbar dehnbar ist, denn nur drei Prozent der Befragten gehen auch tatsächlich regelmäßig ins Stadion. Als Hauptgrund für die eigene Fanleidenschaft wurde die regionale Verbundenheit mit 51 Prozent genannt.

Fehlt der eigene Lieblingsverein noch bei den Fanclubs in der Region? Es ist gar nicht so schwer, einen Fanclub zu gründen. Erster Ansprechpartner ist der Fußballverein selbst. Der Fanbeauftragte gibt gerne Auskunft zu den Formalitäten. So muss zum Beispiel die offizielle Nutzung des Vereinslogos und der Verkauf von eigenen Fanartikeln (z. B. Fanclub-T-Shirts mit dem Logo) rechtlich geklärt werden. Dazu kommt die Organisation des Fanclubs selbst: Für eine einzelne Person ist die Arbeit generell zu viel. Mindestens zwei weitere Unterstützer sollten in den Vorstand geholt werden. Sie kümmern sich um die Finanzen und die in Deutschland unverzichtbare Bürokratie. Auch an Werbung muss gedacht werden, um weitere Mitglieder zu finden. Dann kann irgendwann der erste eigene Fanbus aus dem Westerwald in Richtung Stadion aufbrechen... (PRM)



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