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Nachricht vom 03.03.2020    

VG-Werke vergeben Aufträge für über 2,6 Millionen Euro

Gerade erst haben sie das Licht der Welt erblickt, aber schon bringen die seit dem 1. Januar 2020 existierenden Werke der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld in den kommenden Monaten "eine Menge Moneten unter die Leute". Zahlreiche Aufträge mit einem Gesamtvolumen von knapp über 2,6 Millionen Euro wurden in der ersten Sitzung des neu zusammengestellten Gremiums am Dienstagabend (3. März) vergeben.

Die Kläranlage Mehrbachtal wird in naher Zukunft vergrößert, um auch die Arbeit der Teichkläranlage in Hasselbach zu übernehmen. (Foto: hak)

Altenkirchen. Die Verbandsgemeindewerke Altenkirchen-Flammersfeld bleiben ihren ehemals separat agierenden Vorgängern treu: Sie nehmen große Investitionen vor, um das Leitungssystem für Wasser und Abwasser in Schuss zu halten. "Wir vergeben Aufträge in Höhe von knapp über 2,6 Millionen Euro. Das ist für eine einzige Sitzung schon eine Hausnummer", sagte Fred Jüngerich als Bürgermeister der VG Altenkirchen-Flammersfeld, ehe die Mitglieder des neuen Werkausschusses in ihrer Premierenzusammenkunft nach der Fusion ins Detail gingen. Leuchtturmprojekt in nächster Zeit ist die Erweiterung der Kläranlage Mehrbachtal, die mit rund 8,5 Millionen Euro angesetzt ist. Die Werke kommen mit diesem Schritt einer Maßgabe der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord nach, die eine Sanierung der Teichkläranlage in Hasselbach fordert.

Drei Varianten geprüft
Mit dieser Vorgabe konfrontiert, ergaben sich drei Varianten, dem SGD-Anliegen gerecht zu werden: Neubau in Hasselbach, Sanierung der Anlage im Mehrbachtal oder Zusammenfassung der beiden Anlagen im Mehrbachtal, die sich als wirtschaftlichste Alternative herausstellte. Die Teiche in Hasselbach sollen als Rückhaltebecken weiter genutzt werden. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung der Bietergemeinschaft Enwacon/Rheinplan aus Kiel. Derzeit gehen die Werke davon aus, dass die neue Kompaktanlage eine deutliche Verbesserung der Reinigungsleistung bei gleichzeitig reduzierten Betriebskosten garantiert.

So sieht die Planung aus
Einstimmig verabschiedete der Werkausschuss die Planung, die Alexander Schulz-Pflugbeil und Michael Eckard vom Fachbüro aus dem hohen Norden vorstellten. Der Komplex zwischen Mehren und Hirz-Maulsbach wird für 7850 Einwohnerwerte konzipiert. Zu den bestehenden Anlagen gesellen sich zwei Belebungsbecken sowie ein Gebäude, in dem die Technik untergebracht wird. Pro Jahr sollen 340.000 Kubikmeter Schmutzwasser gereinigt und gesäubert in den Mehrbach geleitet werden. Der Stromverbrauch wird mit rund 150.000 kWh pro Jahr angegeben. Zwischen Hasselbach (Teichkläranlage) und Forstmehren muss noch ein Kanal gebaut werden, der in Forstmehren an einen bestehenden Verbindungssammler angeschlossen wird. Baubeginn für die Rohrleitung könnte Juli/August 2020 sein. Die Erweiterung der eigentlichen Anlage könnte im November diesen Jahres starten.

Bietergemeinschaft kommt zum Zug
Darüber hinaus erbringt die Bietergemeinschaft die Planungsleistungen der Leistungsphasen 5 bis 9 laut Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), die mit rund 435.000 Euro ins Gewicht fallen. Auch um die Leistungsphasen 1 bis 4 (Kosten: 335.039 Euro) kümmert sie sich bereits. Noch einmal kommen die Norddeutschen zum Zuge. Denn auch die Ingenieurleistungen zur Tragwerksplanung liegt in ihren Händen, wie die Zusammenkunft ebenfalls ohne Widerspruch entschied. Dafür dürfen 97.297 Euro geltend gemacht werden.

Weitere Aufträge vergeben
Einen Batzen Geld verschlingt die Erneuerung der Wasserleitung in Rott. Knapp 1,234 Millionen Euro sind veranschlagt, um Rohre in einer Länge von 2,5 Kilometern zu ersetzen. Hinzu kommen rund 105 Hausanschlüsse. Die Firma Willi Jungbluth GmbH aus Großmaischeid nimmt sich des Großauftrags an. In Helmenzen wird der zweite Bauabschnitt des Wasserleitungsaustausches (circa 1000 Meter mit rund 40 Hausanschlüssen) in vier Straßen Wirklichkeit. Die Firma Müller Tiefbau GmbH aus Hemmelzen wurde einstimmig auserkoren, die Maßnahme für 525.764 Euro umzusetzen. In Weyerbusch sollen im Frühjahr die Abwasserpumpstationen an der Grundschule und im Gewerbegebiet erneuert werden. Die Tiefbauarbeiten sind Sache der Firma Müller Tiefbau GmbH aus Hemmelzen, die 69.772 Euro in Ansatz gebracht hat. Die Maschinen- und Elektrotechnik in beiden Einheiten, denen aufgrund des hohen Alters und der Reparaturanfälligkeit zu Leibe gerückt werden muss, ersetzt die Firma Witec GmbH aus Kroppach für 140.429 Euro. Schließlich müssen drei weitere Grundstücke im Baugebiet "Auf dem Bornfeld II" in Wölmersen erschlossen werden. Ergänzung und Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitungen sind zusammen mit 112.427 Euro veranschlagt. Die Firma BMV Bau Management Vohl GmbH aus Oberdreis kommt für diesen Betrag zum Zug.



Ausschreibung aufgehoben
Aufgehoben wurde einstimmig die Ausschreibung für die Erneuerung der Belüftung in den Belebungsbecken I und II der Kläranlage Peterslahr. Nachdem zur Submission vier Angebote vorgelegt worden waren, mussten drei aufgrund fehlender Angaben ausgeschlossen werden. Das einzig wertbare lag bei 255.575 Euro und somit sehr deutlich über dem geschätzten Ansatz des Büros Tutthas und Meyer aus Aachen in Höhe von rund 195.000 Euro. "Wir hatten keinen Wettbewerb", erläuterte Jüngerich, "deshalb geht es in die zweite Runde", aus der möglicherweise sogar bessere, also günstigere, Angebote resultieren. Der Stundenvergütungssatz für den Einsatz der Wasserwerkskolonne verharrt für das Jahr 2020 bei 39, der für den Einsatz der Abwasserwerkskolonne bei 40 und der des Abwassermeisters bei 42,50 Euro. Der Wasserverlust im 382 Kilometer langen Leitungsnetz belief sich im abgelaufenen Jahr in der schon zusammen veranlagten Groß-VG auf 119.695 Kubikmeter (6,78 Prozent).


Okay für Giesenhausen
Die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld ist, so das einstimmige Votum, grundsätzlich bereit, das häusliche Abwasser der Ortsgemeinde Giesenhausen über Sörth zu leiten und in der Kläranlage im Leuzbacher Wiesental zu entsorgen. Das ist angedacht, weil die Verbandsgemeinde Hachenburg ein Zukunftskonzept Abwasserbeseitigung mit der Schließung der Kläranlage Giesenhausen auf den Weg bringen will. Dagegen wird die Übernahme von Abwasser aus Gewerbegebieten nicht möglich und nicht zulässig. Sollte Giesenhausen wider Erwarten doch Standort des neuen DRK-Krankenhauses (derzeit in Müschenbach vorgesehen mit Anschluss an die hoch zu rüstende Kläranlage in Mudenbach) werden, müsse darüber neu verhandelt werden, hieß es im Gremium. Den Überlegungen, die die VG Hachenburg präsentiert hatte, hatte der Werkausschuss der Alt-VG Altenkirchen in der Sitzung am 12. November 2019 bereits grundsätzlich zugestimmt. (hak)



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