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Nachricht vom 09.03.2020    

Infotage im Krankenhaus Altenkirchen: Pfleger – Beruf mit Zukunft

Es ist ein Beruf, der viele Facetten bietet, abwechslungsreich ist und Zukunft hat: Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen werden händeringend gesucht. Bei Informationsveranstaltungen im DRK-Krankenhaus Altenkirchen sollen Schüler einen Vormittag lang in diesen Job einmal "reinriechen" können.

Auch das Messen des Blutdrucks oder des Gehalts des Sauerstoffs im Blut durften die Schüler bei ihrer Stippvisite im DRK-Krankenhaus Altenkirchen ausprobieren. (Foto: hak)

Altenkirchen. Fachkräftemangel allerorten: Auch heimischen Kliniken fällt es bisweilen schwer, Nachwuchs für die Pflege zu generieren. Informationsvormittage im DRK-Krankenhaus Altenkirchen wenden sich an Schüler von Realschulen plus im Kreis, bei denen der Dienst am Mitmenschen in groben Zügen vorgestellt wird. Gut zu wissen: Die Pflegeausbildung wird vom 1. August an neu geregelt. Einstmals trennende Linien wie beispielsweise zwischen Kranken- und Altenpflege gehören dann der Geschichte an. Pflegefachfrauen und -männer können alsbald mit ihrem erworbenen Wissen für die verschiedenen Arbeitgeber dieser Sparte des Gesundheitswesens tätig werden.

Landrat Dr. Peter Enders, der selbst vor seinem Arztstudium mehrere Monate ein Krankenpflegepraktikum absolviert hatte, sprach am Montagvormittag (9. März) vor Schülern der Altenkirchener August-Sander-Schule (die IGS Hamm hatte die Teilnahme ihrer Abordnung abgesagt/zwei weitere Schulen folgen an einem zweiten Termin) von einem "Berufsbild, das viel zu wenig bekannt ist. Uns fehlen viele Tausend Pfleger". Er machte im Hospital am Leuzbacher Weg den jungen Leuten Mut, sich für diesen Beruf zu entscheiden: "Sie müssen sich keine Sorgen machen, irgendwann einmal ohne Arbeit zu sein. Der Beruf hat Zukunft. Die Bezahlung wird sich auch ändern müssen."

Drei Jahre Ausbildung
Corinna Kronsteiner-Buschmann, Leiterin (Schuldirektorin) des DRK-Bildungszentrums Hachenburg, skizzierte kurz die dreijährige und vielseitige Ausbildung, die mit einer staatlichen drei geteilten Abschlussprüfung (schriftlich, praktisch, mündlich) endet und die Fachholschulreife darstellt. Deswegen kann sich in Rheinland-Pfalz ein Studium der Pflege anschließen. Die Theorie umfasst 2100, die Praxis 2500 Stunden in den 36 Monaten. Eine Zwischenprüfung erfolgt nach der Hälfte der "Lehrzeit". Im ersten Ausbildungsjahr werden 1065, im zweiten 1131 und im dritten 1240 Euro gezahlt. 29 Tage Urlaub sind wie auch eine sechsmonatige Probezeit vorgesehen. "So schlecht stehen wir nicht da", merkte Kronsteiner-Buschmann an.

Bedingung: Mittlere Reife
Voraussetzung für eine Einstellung ist der Abschluss der Sekundarstufe I (Mittlere Reife). Im Laufe der drei Jahre muss der Azubi 18 Jahre alt werden. Hilfreich, aber nicht zwingend vorgeschrieben, ist ein Praktikum in welcher Form auch immer vor dem Start in den neuen Lebensabschnitt. Auch ist es möglich, als Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) oder FSJler (Freiwilliges Soziales Jahr) zu ersten Einblicken zu kommen. "Es ist ein toller Beruf, ich bin immer noch dabei", schmunzelte Kronsteiner-Buschmann, die "vor über 30 Jahren in der Altenpflege angefangen" hat. Pro Jahr werden an der Schule in Hachenburg 50 bis 60 Ausbildungsplätze angeboten. Im Hospital der Kreisstadt sind aktuell immer noch Vakanzen vorhanden. Sowohl Kronsteiner-Buschmann als auch Enders betonten: "Die Chancen, nach der Ausbildung in ein festes Angestelltenverhältnis übernommen zu werden, sind immens hoch." Dazu würden auch die neuen Pflegepersonaluntergrenzen beitragen, die Mindeststandards regelten.



Imagefilme auf Youtube
Die stellvertretende Pflegedirektorin am Standort Altenkirchen, Marion Strüder, verwies explizit auf den Teamgedanken in diesem Beruf. "Man ist nie alleine. Es sind immer Ansprechpartner auf der Station", erläuterte sie einen aus ihren Augen wichtigen Fakt. Bewegte Bilder vom Krankenhaus selbst und von Berufsbildern gebe es als Imagefilme auf "Youtube". Jessica Larisch und Susanne Voth, Auszubildende im dritten und zweiten Jahr, erwähnten ebenfalls die "große Familie" im Haus, in der sie sich offenbar gut aufgehoben fühlen. Larisch zog einen Vergleich zwischen der Zahl der Arbeiten in der Schule und der auf dem Weg hin zur neuen Qualifikation, die doch deutlich niedriger sei. Sowohl Voth als auch sie erläuterten den Schülern der neunten und zehnten Klasse im Praxisteil die Handhabung medizinischer Geräte.

Ein vielseitiger Beruf
Lukas Becker und Katharina Krämer zeigten auf, welche beruflichen Möglichkeiten sich nach dem Abschluss der Ausbildung bieten. Beide studieren "Pflege" auf Lehramt in Vallendar/Koblenz, um in gar nicht allzu ferner Zukunft dieses Fach und ein weiteres an Berufsbildenden Schulen unterrichten zu dürfen. Krämer ihrerseits hat sich zudem aufgemacht, Praxisanleiterin zu werden (Strüder zählte Anfang der 1980er-Jahre zu den ersten in Rheinland-Pfalz überhaupt). "Ich kenne kaum einen Beruf, der so vielseitig ist", meinte Becker, der vor der Aufnahme der Hochschulbildung "noch ein Jahr auf Station" arbeitete. (hak)


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