Werbung

Nachricht vom 14.03.2020    

„Ich war sofort schockverliebt“

Ann-Christine Peiseler ist neue Koordinatorin beim Johanniter-Hospizdienst in Waldbröl. Sie möchte nun junge Menschen und vor allem Männer fürs Ehrenamt gewinnen. „Es ist eine der besten Entscheidungen meines Lebens gewesen“, beschreibt Ann-Christine Peiseler ihren beruflichen Wechsel in die Hospizarbeit.

Ann-Christine Peiseler ist neue Koordinatorin beim Johanniter-Hospizdienst in Waldbröl. Foto: Johanniter/Christian Melzer.

Lindlar / Waldbröl. Die gelernte Physiotherapeutin ist seit Anfang 2020 als dritte Koordinatorin im Ambulanten Johanniter-Hospizdienst für Morsbach, Reichshof und Waldbröl im Dienst. „Das Arbeiten rund um die Themen Sterben und Trauer liegt mir am Herzen, und der Dienst in der Hospizarbeit bereitet mir sehr große Freude“, sagt die 33-Jährige aus Lindlar.

Dass sie dieser Arbeitsbereich ausfüllt, das spürte sie bei ihrer Tätigkeit als freiberufliche Dozentin an der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) des Oberbergischen Kreises: Dort unterrichtet sie auch weiterhin die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter im Fach „Palliativarbeit“ und bringt ihnen den Umgang mit Trauer und Sterben näher.

Bei dieser Tätigkeit hatte sie ihren ersten Kontakt zur Hospizarbeit: Im Jahr 2017 besuchte sie mit ihren damaligen Schülerinnen und Schülern das Johannes-Hospiz der Johanniter in Wiehl. Dessen Wirken begeistert sie: „Ich erhielt einen neuen Blickwinkel auf die Sterbebegleitung und merkte schnell, dass ich mit meinen Fähigkeiten in der Hospizarbeit gut aufgehoben bin.“

Als Konsequenz kündigte sie ihre Arbeit als Physiotherapeutin, nahm an Aus- und Fortbildungen in Palliativ-Care und zur Koordinatorin für den Hospizdienst teil und schloss diese im Vorjahr ab. Den Berufswechsel bereue sie überhaupt nicht – im Gegenteil: „Auch wenn es manchmal holperig war, jeder Stein auf diesem Weg hat mich nur weiter zu meinem Ziel geführt.“



Und dieser Weg führte geradewegs zu den Johannitern: „Gleich bei meinem ersten Bewerbungsgespräch mit den Koordinatorinnen Sabine Achenbach und Claudia Koch vom Ambulanten Hospizdienst in Waldbröl war ich schockverliebt“, erzählt sie lachend. Es freute sich, dass ihr Einstieg direkt mit einer Veranstaltung zum 15-jährigen Bestehen dieses Hospizdienstes begann: „Das war richtig spannend, und ich habe bei der Feier direkt viele Menschen kennengelernt.“

Derzeit absolviert sie bis kommenden April noch eine Fortbildung in „Führungskompetenz“, die als dritter Baustein neben Palliativ-Care- und Koordinatoren-Seminar für ihren hauptamtlichen Dienst notwendig ist. Langfristig möchte sie dann vor allem junge Menschen für ein Ehrenamt in der Hospizarbeit begeistern. „Außerdem möchte ich gerne mehr Männer für unsere Begleitungen gewinnen.“ Für sie selbst ist der Tod nie ein Tabu gewesen: „Ich bin mit einem Bestattungsinstitut in meiner Familie aufgewachsen, das Sterben war daher immer ein selbstverständliches Thema, dem kein Schrecken anhaftete.“

Ann-Christine Peiseler lebt mit ihrem sechsjährigen Sohn und ihrem Partner in Lindlar. Zu ihren Hobbys gehört vor allem das Singen: In ihrer Freizeit singt sie derzeit in der Wiehler Band „Nachtexpress.“ (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Schauprozess am Amtsgericht Montabaur beleuchtet unterlassene Hilfeleistung

Am Mittwoch, dem 20. August, hatte das Amtsgericht Montabaur im Rahmen eines Aktionstages interessierte ...

Keine Züge mehr: Ab Freitag ist die Siegstrecke komplett gesperrt

Es geht los, nichts geht mehr: Ab Freitag, 22. August, bis Freitag, 12. September, ist die Siegstrecke ...

Goldene Hochzeit: Angelika und Volker Lauterbach feiern 50 Ehejahre

Ein halbes Jahrhundert Ehe verbindet Angelika und Volker Lauterbach. In Altenkirchen feierten die beiden ...

SWR Medientrixx 2025/26: Zehn Schulen in Rheinland-Pfalz profitieren

Digitale Medien bestimmen den Alltag vieler Kinder. Umso wichtiger ist eine frühe Förderung von Medienkompetenz. ...

Tradition neu belebt: Ehrenamtsprojekt „Milchbockschnack“ bringt Menschen in Werkhausen zusammen

Ein altes Stück Dorfgeschichte erlebt in Werkhausen eine moderne Wiederbelebung. Mit dem Ehrenamtsprojekt ...

Mitten im Wald entdeckt: Hubschrauber rettet Senior – Anwohner beschweren sich über Lärm

Am Abend des Mittwochs (20. August 2025) wurde in der kleinen Gemeinde Ölsen eine großangelegte Suche ...

Weitere Artikel


Der Aktionskreis Daaden hat in 2020 wieder viel vor

Zur Jahreshauptversammlung im Aktionskreis Daaden waren zahlreiche Mitglieder und Gäste gekommen. Der ...

Wissing unterstützt Unternehmen bei Bewältigung der Corona-Krise

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing hat sich mit Vertretern der Wirtschaft zum Spitzengespräch getroffen, ...

Schmitt: Neues wagen – Blockchain für den Mittelstand

Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt hat den Wirtschaftsdialog „Blockchain“ eröffnet. Die Fachveranstaltung ...

Wirtschaftsrat bei Thomas: „Wandel ist unser Geschäft“

Unter Leitung von Sektionssprecher Christoph Held besuchte der Wirtschaftsrat Thomas in Herdorf. Markus ...

CDU-Kreisverband: Zum Politischen Aschermittwoch nach Passau

Der CDU-Kreisverband lud in diesem Jahr erstmals zu einer Fahrt zum Politischen Aschermittwoch der CSU ...

Drei nachgewiesene Corona-Infektionen im Kreis Altenkirchen

Im Kreis Altenkirchen gibt es mittlerweile drei nachgewiesene Corona-Infektionen. Über eine Infektion ...

Werbung