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Nachricht vom 05.04.2020    

Wissener Haarstudio: Ein Friseursalon während der Corona-Krise

Auch das Haarstudio von Bettina Klein in Wissen musste wegen der Corona-Pandemie seine Türen schließen. Eine große Herausforderung, dennoch blickt die Friseurmeisterin optimistisch nach vorne.

Die Stühle im Haarstudio bleiben erst einmal leer. Friseurmeisterin Bettina Klein bleibt trotzdem zuversichtlich. (Foto: rst)

Wissen. Einzelhandel, Speditionen oder Kindertagesstätten – kein Bereich des öffentlichen Lebens ist derzeit nicht von der Corona-Pandemie betroffen. Dienstleistungsbetriebe, die nicht als systemrelevant eingestuft wurden, trifft die Krise sicherlich besonders hart, denn Kundenkontakt ist hier nicht mehr erlaubt. Friseursalons wie das Haarstudio von Bettina Klein in der Wissener Innenstadt leiden unter der aktuellen Situation, doch das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.

Am 24. März musste Bettina Klein, wie viele andere Friseursalons, ihr Ladenlokal schließen. Es ist eine Ausnahmesituation, die sowohl Selbstständige als auch Angestellte betrifft und vor finanzielle Herausforderungen stellt. Bettina Klein hat eine Festangestellte, die nun Kurzarbeitergeld bezieht, ihre Angestellten auf Minijob-Basis nehmen zurzeit Zwangsurlaub. Die Miete für den Salon muss auch ohne Kundschaft weiterhin gezahlt werden.

Auch für ältere Kundinnen ist die Situation nicht leicht. Viele kommen ein Mal die Woche in den Salon, um sich die Haare waschen und legen zu lassen, weil sie dies alleine nicht mehr können. Was selbstverständlich war, geht auf einmal nicht mehr und stellt die Betroffenen unter Umständen vor große Herausforderungen. Nicht nur das nette Gespräch muss ausfallen, sondern auch das körperliche Wohlbefinden muss nun auf andere Weise sichergestellt werden.

Optimistisch trotz Krise
Für Bettina Klein ist die Situation bedrückend, aber dennoch kein Grund zur Verzweiflung: „Ich wünsche allen Menschen das Bewusstsein, dass es uns hier in unserer Region noch gut geht, und dafür dankbar zu sein.“



Das Geschäft steht trotz allem nicht gänzlich still. Das Haarstudio steht den Kunden und Kundinnen weiterhin telefonisch beratend zu Seite.

Natürlich gibt es viele, die sich nun, mehr oder weniger aus der Not heraus, im Einzelhandel Haarfarben kaufen. Hier sieht die Friseurin aber einen Vorteil in ihrem Natursalon: „Die Drogerien haben auch gute Farben, aber bei uns im Salon werden die Naturfarben auf Wunsch individuell für die Kundin gemischt.“ So kann sich die Kundin auch zuhause sicher sein, dass sie die Farbe bekommt, die sie gewohnt ist. Auch andere friseurexklusive Produkte können kontaktlos geliefert oder verschickt werden.

Der Blick geht nach vorne
Noch weiß niemand, wie lange die Geschäfte geschlossen bleiben. Irgendwann muss und wird es aber weitergehen. Eine gewisse Sorge schwingt dabei dennoch mit. Die Kapazitäten werden nach der Wiedereröffnung anfangs vielleicht nicht reichen, um alle Kunden an ihren Wunschterminen bedienen zu können. Vielleicht wird der Salon dann auch montags öffnen. Bis dahin bleibt nur, abzuwarten.

„Die momentane Situation fordert jeden auf seine Art und Weise – machen wir das Beste daraus“, sagt Bettina Klein. „Es gilt, die Anordnungen zu befolgen, um möglichst bald wieder unsere Geschäfte öffnen zu können.“ Die Friseurmeisterin ist trotz der Krise optimistisch und blickt nach vorne. Sie wünscht sich, dass wir alle aus dieser Situation lernen – Konsum und ständige Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen sind eben doch nicht so selbstverständlich, wie wir bisher dachten. Vielleicht kann man sich dieses Bewusstsein auch nach der Krise beibehalten. (rst)


Mehr dazu:   Coronavirus  
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