Corona-Viren: Wo halten sie sich besonders lange?
Noch immer hält die Welt aufgrund des Corona-Virus den Atem an. Wortwörtlich, denn die Atemluft von Infizierten ist nach derzeitigem Kenntnisstand eine entscheidende Infektionsquelle. In Österreich gilt innerhalb von Supermärkten Mundschutzpflicht. Als erste deutsche Stadt hat auch Jena eine Mundschutzregel erlassen und im öffentlichen Raum überlegt man sich mittlerweile zweimal, welche Oberflächen man mit den eigenen Händen berührt. Schließlich könnten auch an Türklinken und Haltegriffen Viren kleben. Wie wahrscheinlich die Ansteckung über bestimmte Oberflächen ist, wird derzeit heiß diskutiert.
So lange überleben Coronaviren außerhalb des Körpers
Unermüdlich erforschen internationale Wissenschaftler inmitten der Corona-Pandemie das neuartige Virus SARS-CoV-2. Antikörpertests werden entwickelt, Impfstoffe und Medikamente getestet und Informationen über die Viren gesammelt. Je mehr man über das Virus in Erfahrung bringt, desto eher wird es sich kontrollieren lassen. Bei der Prävention hängt vieles von der Frage nach den Infektionsquellen ab. Obwohl Experten die Ansteckung über Oberflächen bei ausreichendem Händewaschen für unwahrscheinlich halten, schließen sie Infektionen dieser Art nicht vollständig aus. Studien aus den USA sind nun zum Schluss gelangt, dass Corona-Viren – anders, als bisher angenommen – höchstens 72 Stunden auf Oberflächen überleben. In einer deutschen Studie war im Februar noch von neun Tagen die Rede. Die Universitäten Greifswald und Bochum hatten diese Ergebnisse nach der Untersuchung von Oberflächen aus Metall, Kunststoff und Glas zusammengefasst. Die wissenschaftlichen Berichte aus den USA geben demgegenüber folgende Überlebenszeit an:
- drei Stunden in Luft/Rauch/Nebel
- vier Stunden auf Kupfer
- 24 Stunden auf Pappe und Papier
- 72 Stunden (drei Tage) auf Edelstahl und Kunststoff
Im Haushalt sind Oberflächen aus Kunststoff und Edelstahl besonders verbreitet. Einig sind sich die Experten mittlerweile zumindest darüber, dass Desinfektionsmittel eine wirksame Waffe gegen Coronaviren sind. Wer mehr zum aktuellen Forschungsstand und den empfohlenen Hygienemaßnahmen erfahren möchte, kann beispielsweise die Corona-Hotline der Barmer anwählen.
Mehr Hygiene im Haushalt
Seit Ausbruch der Pandemie rät das Robert Koch-Institut im Rahmen der Infektionsprävention zu Maßnahmen wie regelmäßigem Händewaschen. Auch im Haushalt werden Hygienemaßnahmen angesichts der aktuellen Krise zunehmend wichtiger. Das betrifft einerseits die Desinfektion viel genutzter Oberflächen sowie andererseits das Putzen, Waschen und Lüften. Vielgenutzte Oberflächen finden sich insbesondere in der Küche. Aber auch Türklinken, Fernbedienungen und Smartphones werden oft mit den Händen angefasst und sollten daher umso mehr Hygiene erhalten.
Hygiene-Tipp: Smartphones und Tablets am besten mit passendem Schutz ausstatten, der sich leicht reinigen lässt. Handyhüllen und Schutzfolien für das Display lassen sich mit Desinfektionstüchern in Sekundenschnelle säubern, ohne dass die Geräte beschädigt werden.
Ein wichtiger Grundsatz für alle Säuberungsmaßnahmen im Haushalt: Der Putzlappen sollte regelmäßig bei 60 Grad gewaschen und anschließend getrocknet werden. Für verschiedene Räume nutzt man außerdem lieber unterschiedliche Lappen. Damit sich Erreger nicht in der Raumluft halten, ist regelmäßiges Lüften eine ebenso wichtige Hygiene-Maßnahme. Auch die Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben einen Einfluss darauf, wie lange die Viren in der Luft überleben. In trockener Luft halten sich die Erreger nach aktuellem Kenntnisstand beispielsweise länger als in feuchter. (PRM)