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Nachricht vom 26.04.2020    

Was tun gegen Heuschnupfen?

Von Helmi Tischler-Venter

Die Pollen explodieren, wegen der derzeitigen Witterungslage mit sehr viel Sonne und so gut wie keinen Niederschlägen gibt es deutlich mehr Tage mit Pollenflug. Die vorhandenen Allergene werden kaum durch Regen gebunden, sondern immer wieder aufgewirbelt. Die Belastung wächst mit jedem Tag und die Allergiker im Westerwald leiden zurzeit stark. Mancher macht sich sogar Gedanken, ob er gar unter Corona leidet. Eine Infektion mit Covid-19 ist jedoch verbunden mit Fieber, Husten und Abgeschlagenheit.

Auch Hunde können Heuschnupfen haben. Foto: Helmi Tischler-Venter

Dierdorf. Unter Heuschnupfen (Pollinosis) versteht man eine Allergie gegen Pollen, also gegen den Blütenstaub von Pflanzen. Sie ist die häufigste Allergie hierzulande: Nahezu jeder vierte bis fünfte Erwachsene leidet unter Heuschnupfen. Bei Kindern unter sechs Jahren sind drei bis sieben Prozent betroffen; bei älteren Kindern sind es sogar zwischen 7 und 13 Prozent. Bei allen Allergien ist die Tendenz steigend und wie alle Allergien wird auch Heuschnupfen häufig vererbt. Das Immunsystem reagiert dabei überempfindlich auf die Eiweiße bestimmter Pollen.

Die am häufigsten Allergien auslösenden Pollen kommen von Birke, Erle, Hasel, Buche, Gräsern und Roggen sowie Kräutern wie Beifuß, Ambrosia oder Ampfer. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Pflanzen, deren Pollen Allergien auslösen können. Die Symptome treten hauptsächlich im Frühjahr und Sommer auf, also in der Hauptblühperiode. Sie bringen erkältungsähnliche Symptome wie juckende, brennende und tränende Augen, Niesreiz, Kratzen im Hals, Kopfschmerzen und Hautreaktionen.

Mittlerweile weiß man, dass übermäßige Hygiene zum Entstehen von Allergien beitragen kann. Ist das Immunsystem in der Kindheit durch einen geringen Kontakt mit Allergenen und Erregern unterfordert, kann es sein, dass es später versucht auch harmlose Substanzen wie Pollen zu bekämpfen. Kinder, die auf Bauernhöfen groß werden, neigen seltener zu Allergien und Asthma, weil sie offenbar häufiger mit Allergenen wie Tierhaaren und Gräsern, in Kontakt kommen und so einen natürlichen Schutz entwickeln.

Es gibt Antihistaminika, Medikamente zur Linderung der Heuschnupfensymptome. Darüber hinaus lässt sich Heuschnupfen durch eine medizinische Hyposensibilisierung in den Griff bekommen.

Man kann jedoch durch eine bewusste Lebensweise sein Immunsystem unterstützen, denn ein gestresstes Immunsystem reagiert umso empfindlicher auf Allergene. Daher sind ausreichend Schlaf, Stressvermeidung beziehungsweise Entspannung, Versorgung mit Vitamin D und Vermeidung von Alkohol und Nikotin für Allergiker hilfreich.

Man kann sich mittels einer Pollenflugvorhersage über die aktuelle Pollenbelastung informieren und – wenn man weiß, welche Pollen für die allergische Reaktion verantwortlich sind – auf Nahrungsmittel mit verwandten Allergenen (zum Beispiel Honig) verzichten.



Lebensmittel, die Histamin enthalten, können die Symptome noch verstärken. Dazu zählen etwa Rotwein, Tomaten, Spinat und Schokolade. Während der Akutphase meiden sollten man auch Salami, Rohwürste, Gepökeltes, gereiften Käse, Hefe, Essig, Hülsenfrüchte, Nüsse, Zitrusfrüchte, schwarzen Tee, Mate-Tee, Farbstoffe, Thunfisch, Makrelen, Lakritz, scharfe Gewürze, Weizenbier, Sekt und Champagner.

Dagegen unterstützt eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem (histaminarmem) Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten die körpereigene Abwehr. Eine Reihe von Lebensmitteln lindern Allergiebeschwerden, ihre Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe beruhigen die gereizten Schleimhäute und schonen das Immunsystem.

Bei Heuschnupfen sollten Sie zugreifen bei Brokkoli, grünem Blattgemüse wie Rucola und Endivien (kein Spinat), Holunderbeeren, schwarzen Johannisbeeren, Acerola, Sanddorn, Petersilie, Thymian, Zwiebeln, Äpfeln und Sonnenblumenkernen.

Da man zurzeit nicht durch einen Urlaub an der Küste oder im Hochgebirge dem Pollenflug entgehen kann, sollte man seine Aktivitäten im Freien nach dem Pollenflug richten, der auf dem Land in der Regel morgens am stärksten ist. Man sollte sich nur mit Garten- oder Balkonpflanzen umgeben, gegen die man nicht allergisch ist. Zur Vermeidung von Gräserpollen empfiehlt es sich, den Rasen kurz zu halten, damit er nicht zum Blühen kommt. Für Autos gibt es Pollenfilter für die Lüftung und für die Wohnung Pollenschutzgitter, die vor die Fenster gesetzt werden. Häufiges Saugen von Teppichen und Polstern mit Pollenfilter und abendliches Haare waschen helfen ebenso.

Wer es kann, sollte nicht unbedingt auf Wiesen und Feldern laufen und überhaupt lange Aufenthalte im Freien vermeiden. Da im Moment jedoch Spazierengehen sinnvoll ist, hilft der Gesichtsschutz auch gegen umherfliegende Pollen. Es empfiehlt sich, anschließend die Kleidung mit anhaftenden Pollen nicht im Schlafzimmer auszuziehen und möglichst oft in die Wäsche zu geben. Dann nicht im Freien trockenen.

Der von Landwirten, Förstern, Gärtnern, Wasserwerkern und Feuerwehrleuten sehnsüchtig erhoffte Regen bringt Linderung auch für die geplagten Schleimhäute der Pollenallergiker. htv


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