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Nachricht vom 27.04.2020    

Bätzing-Lichtenthäler in Altenkirchen: „Die Pandemie wird uns weiter begleiten“

Es ist ebenfalls extrem gefordert in diesen Zeiten, in denen das Corona-Virus das Leben auch der Menschen im AK-Land ganz entscheidend mitbestimmt: Das Gesundheitsamt, angedockt an die und Teil der Altenkirchener Kreisverwaltung, wird seit Wochen intensiv für Rat und Tat gesucht.

Sabine Bätzing-Lichtenthäler (2. von rechts) wurde bei ihrer Stippvisite im Altenkirchener Gesundheitsamt von Dr. Peter Enders (rechts), Marion Ostermann und Heinz-Uwe Fuchs informiert. (Foto: hak)

Altenkirchen. Über Arbeit brauchen sich die Bediensteten des Altenkirchener Gesundheitsamtes nicht zu beklagen. Die Corona-Pandemie gewährt ihnen kaum Verschnaufpausen, tagtäglich gilt es in erster Linie, die "Kontaktpersonennachverfolgung" zu gewährleisten, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen. Sabine Bätzing-Lichtenthäler als rheinland-pfälzische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie lobte bei einer Stippvisite im Komplex "In der Malzdürre" die Tätigkeit der Mitarbeiter rund um den Leiter dieser Abteilung der Kreisverwaltung, Medizinaldirektor Heinz-Uwe Fuchs. "Es ist sehr beeindruckend, was hier auf die Beine gestellt wurde", bilanzierte Bäting-Lichtenthäler, "die sehr guten Zahlen in Rheinland-Pfalz verdanken wir auch der sehr guten Arbeit der Gesundheitsämter." Sie lobte die Organisation vor Ort und dass an "Alltag doch sehr viel über Bord geworfen werden musste". Die Ministerin startete am Montag (27. April) mit den Abstechern nach Altenkirchen und Montabaur ihre Tour, die sie in den kommenden beiden Wochen noch in andere Behörden gleicher Couleur führen wird.

Pandemie wird uns weiter begleiten
Für Bätzing-Lichtenthäler gilt es nach eigenen Worten zu eruieren, wie die "Herausforderungen aus der Praxis für die kommenden Wochen aussehen". Denn: "Die Pandemie wird uns weiter begleiten." Das A und O bleibe die Kontaktpersonennachverfolgung, damit die Infektionsketten sichtbar werden. Sie erwartet, dass bei einer weiteren Lockerung der Beschränkungen die Zahl der Fälle steigen und somit noch mehr Kontaktpersonennachverfolgungen erforderlich werden könnten. Vor diesem Hintergrund steht ein Pool von 600 freiwilligen Landesbediensteten bereit, die nach einer Kurzschulung für einen Einsatz vor Ort abgerufen werden können. "Wir wollen nicht von der Entwicklung überrollt werden", nannte Bätzing-Lichtenthäler den Ansatz für diese "Feuerwehr". Zudem seien die Testkapazitäten erhöht worden. In den kommenden Wochen und Monaten will sie "Senioren stärker in den (Test)Fokus rücken", den Schwerpunkt auf "besonders schutzwürdige Personen konzentrieren". Mit Stand vom 26. April gab es in Rheinland-Pfalz 5873 Infizierte, von 854 vorhandenen Beatmungsplätzen in Krankenhäusern waren lediglich 80 belegt. 4153 Menschen gelten als genesen.

Menschen Perspektiven bieten
"Hausherr" Landrat Dr. Peters Enders, der gemeinsam mit Fuchs und Marion Ostermann als Leiterin des Geschäftsbereichs V (zu dem das Gesundheitsamt gehört) Bätzing-Lichtenthäler informiert hatte, betonte ebenfalls, dass es gelte, die "Pflegeeinrichtungen nachhaltig über einen längeren Zeitraum zu schützen". Es sei gleichfalls ebenfalls wichtig, den Menschen nun Perspektiven zu geben und gute Nachrichten zu betonen. Als Beispiel für die weiterhin bestehende Ungewissheit nannte er die Gastronomie, die immens von der angeordneten Schließung der Lokalitäten gebeutelt ist. Die Schraube dürfe nicht überspannt werden. Enders setzte ein positives Signal: "Die Kreisverwaltung wird von der kommenden Woche an wieder regulär geöffnet sein." Mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden wolle er einen Konsens über Gleiches für die Rathäuser finden.



525 Beatmungsgeräte gekauft
Auch für Bätzing-Lichtenhäler ist es wichtig, Perspektiven aufzuzeigen. "Es gilt, die Balance zu finden zwischen Gesundheitsschutz und Ökonomie", sagte sie und kündigte an, dass die Krankenhäuser alsbald wieder mehr Patienten "mit Augenmaß im elektiven Bereich" aufnehmen können. Diesen Schritt begrüße auch die Krankenhausgesellschaft von Rheinland-Pfalz. Aber immer müsse es schnell möglich sein, wieder auf den Corona-Modus umzuschalten. Das Land habe darüber hinaus 525 Beatmungsgeräte gekauft, die bis August ausgeliefert und an die Krankenhäuser verteilt werden. 1500 Menschen werden per Schnellschulung zu Pflegefachkräften ausgebildet, "die Zielgröße von 2000 bleibt bestehen".

Erste Generation eingearbeitet
Enders und Fuchs ("Der Besuch der Ministerin hat uns gut getan. Kommen Sie gerne noch einmal vorbei!") machten deutlich, dass derzeit kein Bedarf an personellem Zuwachs aus dem "Mainzer Reservoir" besteht. "Wir planen zunächst einmal ohne", erklärte Enders, "wir müssen die Entwicklung abwarten", ergänzte Fuchs. Derzeit rekrutiert sich die zusätzlich erforderlich gewordene Mannschaft aus Mitarbeitern des "Stammhauses", die ihm (Fuchs) "momentan näher steht. Die erste Generation ist inzwischen eingearbeitet und kann die zweite Generation ausbilden. Der Punkt wird kommen, an dem wir auf die Landesebene zurückgreifen müssen". Wie viele Tests im AK-Land bislang überhaupt getätigt wurden, vermochte Fuchs nicht zu beziffern. Im Gesundheitsamt seien es 350 gewesen. Dazu kommen noch die Untersuchungen in den Fieberambulanzen, die, die die Kassenärztliche Vereinigung veranlasst, in Krankenhäusern und die, die niedergelassene Ärzte erledigen dürfen. Eine Gesamtzahl auf Kreisebene werde laut Fuchs daraus nicht ermittelt. Im gesamten Land sind es zwischen 2300 und 2500 pro Tag, wobei, so erklärte Bätzing-Lichtenthäler, die Zahl deutlich hochgefahren werden könne. Die Kapazität der Labore belaufe sich auf 5000 pro Tag, eine Knappheit an Tests gebe es nicht.

Respektvollen Umgang gelobt
Dass in diesen außergewöhnlichen Zeiten vieles einfacher vonstatten geht, machte Enders an einem Beispiel deutlich. Die Einrichtung der beiden Fieberambulanzen in Altenkirchen und Kirchen, die das Gesundheitsamt immens entlastet hätten, sei Mitte März ohne Schriftverkehr, sondern lediglich per Telefon und WhatsApp-Kommunikation mit der Gesundheitsministerin auf den Weg gebracht worden. Er freute sich, dass "es selten so wenig parteipolitischen Streit wie jetzt gegeben hat. Das ist eine ,Sternstunde der Demokratie'. Mit respektvollem Umgang können wir viel erreichen". (hak)


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