Werbung

Nachricht vom 05.05.2020    

Wäschenbach: Landesregierung missachtet Erfahrungen der Praxis

In seiner Sitzung am 28. April hat der Gesundheitsausschuss über die neue Landesverordnung zu Besuchs- und Aufnahmeregelungen in Einrichtungen der Altenpflege debattiert. „Die CDU-Landtagsfraktion hatte in der Debatte eindringlich darum gebeten, dass bei der Modifizierung der Verordnung, auf die Praxis zu hören ist“, erklärt der pflegepolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Michael Wäschenbach

(Symbolbild: Gerd Altmann/Pixabay)

Mainz/Betzdorf. Er ergänzt: „Wir haben ganz bewusst Wert darauf gelegt, dass die neue Verordnung vor dem 1. Juni so zu gestalten ist, dass alle Einrichtungen sowie deren Personal im Alltag damit gut leben können.“ Auch die PflegeGesellschaft hatte die unzureichende Abstimmung der Landesregierung mit den Verantwortlichen bemängelt.

Michael Wäschenbach weiter: „Nun gibt es Hinweise von Betroffenen, dass die neue Verordnung durchgepeitscht werden soll und mit heißer Nadel gestrickt wurde. Es werden Regelungen zum Besuch und zum Außenaufenthalt von Bewohnern und Bewohnerinnen getroffen, die in der Praxis untauglich sind. Zwei Regelungen der neuen Verordnung müssen dabei besonders kritisch gesehen werden: Ministerin Bätzing-Lichtenthäler fordert bei der Wiederaufnahme von Bewohnerinnen und Bewohnern nach einem Krankenhausaufenthalt ohne Testung die räumliche Absonderung innerhalb der Einrichtung für 14 Tage. Abweichend von diesem Grundsatz kann auch eine Testung auf SARS-CoV-2 ab der Wiederaufnahme in die Pflegeeinrichtung an dem Tag der Aufnahme sowie am dritten, siebten und vierzehnten Tag nach der Aufnahme durchgeführt werden. Hierbei kann es nach dem negativen Test am 7. Tag eine Verkürzung der Absonderung geben. Wir halten dieses Verfahren für eine unzumutbare Belastung der betroffenen Heimbewohner. Die psychische Belastung, die alleine schon durch den Krankenhausaufenthalt entsteht, wird hierdurch um bis zu 14 Tage in den Einrichtungen der Altenpflege unnötig verlängert. In Nordrhein-Westfalen hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann veranlasst, dass BewohnerInnen bereits in den Krankenhäusern vor ihrer Entlassung zweimal hintereinander getestet werden. Wenn keine Infektion vorliegt, kann der Bewohner normal in die Einrichtung aufgenommen werden.



Es ist richtig und geboten, bei dem zurückgehenden Infektionsgeschehen, auch die Besuchsregelungen zu lockern. Allerdings machen die neuen Regelungen – ein Besucher pro Tag und Bewohner für eine Stunde – sowie die von den Einrichtungen dringend einzuhaltenden Abstands-, Hygiene- und Registrierungsmaßnahmen schier unmöglich. Die CDU-Fraktion befürwortet, zunächst pro Bewohner 1 Besucher mit ggf. bis zu 2 stündiger Besuchszeit einmal in der Woche zu erlauben. Darüber hinaus sollten die Besuchszeiten terminlich abgestimmt werden. Nur so können die Wohneinrichtungen die hygienisch einwandfreie Nutzung von Besuchsräumen, die erforderliche Desinfektion und die hinreichende Registrierung der Besucher verantwortlich und verlässlich sicherstellen.“

Mit der neuen Landesverordnung werde bei Weitem nicht alles besser, kritisiert Wäschenbach. Vielmehr bekomme man den Eindruck, dass das Land die Verantwortung und letztendlich die Verantwortung juristisch auf die Einrichtungen und Pflegebedürftigen abzuwälzen versucht. „Nur wenige Stunden wurden den beteiligten Verbänden zur Stellungnahme zur neuen Verordnung gegeben. Wertschätzung und solide umfassende Zusammenarbeit zum Wohle der Pflegebedürftigen sieht anders aus“, so der Pflegebeauftragte der CDU-Landtagsfraktion, Michael Wäschenbach, abschließend. (PM)


Lokales: Betzdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Politik


Zukunft des Ehrenamts im Fokus: Infoabend in Daaden-Biersdorf

Ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar – steht aber zunehmend unter Druck. In Daaden-Biersdorf wird ...

Offene Gespräche bei "Sabines Stammtisch" in Weitefeld

Die Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler lädt zu einem weiteren Gesprächsabend ein. Bei "Sabines ...

Agrardieselsteuerrückerstattung ab 2026: Ein Erfolg für die Landwirtschaft

Die Entscheidung des Bundeskabinetts, die Agrardieselsteuerrückerstattung ab dem Jahr 2026 vollständig ...

CDU Wisserland setzt auf bewährtes Team bei Vorstandswahl

Die CDU im Wisserland hat bei ihrer Mitgliederversammlung den Vorstand neu gewählt und setzt dabei auf ...

Sabine Bätzing-Lichtenthäler lädt zur Bürgerwanderung im Daadener Land ein

Die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler lädt zu einer Wanderung, um mit Bürgern ins ...

Finanzierung der Feuerwehrbedarfspläne: Kommunen fordern mehr Unterstützung

Bei einer Blaulichtkonferenz am 2. September 2025 in Betzdorf wurde die finanzielle Lage der Gemeinden ...

Weitere Artikel


Hygieneempfehlungen für Kindertagesstätten veröffentlicht

Das Bildungsministerium hat in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium Empfehlungen zur Anpassung der ...

Rüddel wirft Mobilfunknetzbetreiber Verschleppung vor

„Während die Politik konsequent den Ausbau der Mobilfunkversorgung forciert, um gerade in ländlichen ...

Am „Ox“ in Freudenberg gibt es jetzt ein Autokino

In der Disko feiern ist während der Corona-Pandemie tabu. Doch das ist noch lange kein Grund für die ...

Keine neuen Corona-Infektionen, Zahl der Geheilten steigt

Am Dienstag (5. Mai) liegt die Zahl der seit Mitte März im Kreis Altenkirchen positiv auf das Coronavirus ...

Jugendliche können mitmachen bei der „Ausstellung über Corona“

Die Evangelische Landjugendakademie ruft Jugendliche auf, an einer Ausstellung über die Corona-Krise ...

Energietipp: Vorsicht beim Lüften kühler Räume im Sommer

Es klingt erst mal einleuchtend einen feuchten Keller im Sommer durch warme Luft zu trocknen. Leider ...

Werbung