Werbung

Nachricht vom 21.05.2020    

„Verwaiste“ Jungvögel bitte nicht aufnehmen

DDas schöne Wetter lockt nicht nur am Himmelfahrtstag viele Wanderer und Spaziergänger in die schöne Natur. Der NABU informiert: Jedes Jahr zur Brutzeit häufen sich Fundmeldungen über scheinbar hilflose Jungvögel und andere Tierkinder, die aus dem Nest gefallen sind. Man sollte solche Tiere auf keinen Fall gleich aufnehmen, sondern sie an Ort und Stelle belassen.

Junger Turmfalke. Foto: Monika Strukow-Hamel, NABU

Region/Holler. Jedes Jahr zur Brutzeit häufen sich Fundmeldungen über scheinbar hilflose Jungvögel und andere Tierkinder, die aus dem Nest gefallen sind und von unzureichend informierten Spaziergängern mitgenommen werden. Dabei gilt: Wer auf einen einsam und hilflos wirkenden Jungvogel trifft sollte das Tier auf keinen Fall gleich aufnehmen, sondern es an Ort und Stelle belassen.

Der Schein trügt häufig, denn die Jungen vieler Vogelarten verlassen ihr Nest bereits, bevor ihr Gefieder vollständig ausgebildet ist. Wichtig ist, dass der Finder eines „aus dem Nest gefallenen“ Jungvogels besonnen die Situation beurteilt und sich möglichst fachkundigen Rat einholt, bevor er handelt. Meist handelt es sich nicht um Waisen, sondern um fast flugfähige Jungvögel mit relativ vollständigem Gefieder, die durch Bettelrufe noch mit ihren Eltern in Verbindung stehen. Sobald der Mensch sich entfernt, können sich die Eltern wieder um ihre Kinder kümmern.

Die fast flügge Vogelbrut verteilt sich nach dem Verlassen des Nestes an verschiedene Stellen des Gartens oder Wäldchens. So können nur einzelne Tiere, und nicht die gesamte Brut auf einmal, von natürlichen Feinden entdeckt werden. Dass es sich bei den Jungvögeln um wirklich verwaiste und nicht um „Scheinwaisen“ handelt, kann man durch längeres – zwei bis drei Stunden –, vorsichtiges Beobachten aus einem Versteck, wie etwa hinter einer Fenstergardine, erkunden. Lediglich wenn Gefahr droht, wenn Jungtiere beispielsweise auf der Straße sitzen, sollte man eingreifen, die Jungtiere wegtragen und an einem geschützten Ort, aber nicht zu weit vom Fundort wieder absetzen.

Auch Eulen verlassen oftmals als halbgroße Jungvögel die zu eng gewordene Brutstätte und sitzen bis zur Flugfähigkeit als „Ästlinge“ im bodennahen Strauchwerk. Solange menschliche Beobachter, im Falle der nachtaktiven Eulen noch dazu zur falschen Tageszeit, sich in der Nähe der Jungtiere aufhalten, kehren die Altvögel nicht zu diesen zurück. Wer einen solchen kräftig wirkenden „Scheinwaisen“ findet, sollte ihn am besten in Ruhe lassen oder erforderlichenfalls an einen geschützten Ort, wie etwa eine Hecke, umsetzen. Noch nackte Jungvögel sollten möglichst vorsichtig ins Nest zurückgesetzt werden. Vögel stören sich im Gegensatz zu manchen Säugetieren nicht am menschlichen Geruch. Jungvögel werden daher auch nach dem Umsetzen wieder von den Alttieren angenommen und versorgt.




Stellenanzeige

img

Fachkraft (m/w/d)

Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen/Ww gGmbH
57632 Flammersfeld


Gemäß Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel übrigens nur vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank, und somit tatsächlich hilflos sind. Jungvögel, die mit nach Hause genommen werden, haben selbst bei fachgerechter Pflege deutlich schlechtere Überlebenschancen als in der Natur. Die elterliche Fürsorge in der Naturaufzucht kann niemals ersetzt werden, so dass die Handaufzucht immer nur die zweitbeste Lösung ist. Nur bei deutlich geschwächt wirkenden oder wirklich verwaisten Vögeln ist die Handaufzucht zu empfehlen, wie auch in Fällen, in denen durch Unwetter, Baumaßnahmen oder dergleichen der Nistplatz zerstört ist.

Zur Gewährleistung der tiergerechten Aufzucht und auch zur Vermeidung der Gefahr der Fehlprägung auf den Menschen, welche eine spätere Wiederauswilderung nahezu unmöglich macht, sollten solche Jungvögel nach Möglichkeit in eine anerkannte Auffangstation oder Vogelpflegestation gebracht werden. Diese können bei den Gruppen des NABU, den Naturschutzbehörden der Landkreise, beim Zoo Neuwied, der sich um verletzte Greifvögel und Säugetiere kümmert (Telefon: 02622 904 60) oder auch bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen erfragt werden.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Vereine


Wissener Bogenschützen auf Erfolgskurs: Deutsche Meisterschaften im Visier

Die Bogenschützen des Wissener SV blicken auf ereignisreiche Wochen voller Wettkämpfe zurück. Die Teilnahme ...

SSV95 Wissen: Rekordbeteiligung im Jubiläumsjahr

Der SSV95 Wissen feiert sein 30-jähriges Bestehen mit einem neuen Vereinsrekord. Noch nie zuvor nahmen ...

Friedhelm Adorf: Dreifacher Meister bei Deutschen Masters in Gotha

Bei den Deutschen Meisterschaften der Masters in Gotha konnte Friedhelm Adorf aus Heupelzen seine Titel ...

KKSV Döttesfeld feierte 71. Schützenfest

Der Kleinkaliber Schützenverein Döttesfeld hat am vergangenen Wochenende (16. und 17. August) sein traditionelles ...

Gemeinsames Fußballerlebnis in Engers: Public Viewing zieht Hunderte Fans an

Trotz einer klaren Niederlage am Sonntag (17. August 2025) gegen Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal erlebte ...

RSC Betzdorf: Höhen und Tiefen im Radsport

Die Fahrer des RSC Betzdorf bereiten sich intensiv auf die bevorstehende Betzdorfer City Night vor. Dabei ...

Weitere Artikel


Hobbypiloten werden zu fliegende Feuermeldern

Wie in den vergangenen Jahren haben die Piloten des Segelflugclubs SFC Betzdorf-Kirchen e.V. nicht nur ...

Bund und Land spannen Rettungsschirm für Kommunen

„Die Corona-Krise hat in die kommunalen Haushalte tiefe Löcher gerissen. Es ist daher eine gute Nachricht ...

Corona-Schutz: Kreisfeuerwehrverband liefert Desinfektionsmittel

Der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen e.V. bemüht sich auch in der Corona-Zeit eine wertvolle Unterstützung ...

Lohnfortzahlung für Eltern soll verlängert werden

Eltern, die wegen geschlossener Schulen und Kitas nicht arbeiten können, sollen länger Lohnersatz bekommen ...

Gemeinsame Leitlinien zur künftigen Kita-Betreuung erarbeitet

Gemeinsam haben Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und die Vertreter/innen der Kita-Spitzen in Rheinland-Pfalz ...

Coronazeit gemeinsam bunter machen

Eine passende und kreative Alternative zu dem sonst üblichen, jährlich stattfindenden Pflanztag hat sich ...

Werbung