Werbung

Nachricht vom 12.06.2020    

Kolumne „Themenwechsel“: Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortung

Von Rabea Weller

GASTBEITRAG | Die Coronakrise ist allgegenwärtig, derzeit bleibt kein Bereich unseres Alltags davon unberührt. Jeden Tag gibt es neue Schlagzeilen, und das überall. Das ist gut so, denn Information ist wichtig. In unserer Kolumne wollen wir jedoch auch einen Blick auf die Themen werfen, die trotz Corona gerade aktuell sind, oder solche, die unsere Leser bewegen. Ein Gastbeitrag von Rabea Weller.

(Symbolbild: Pixabay)

Wann haben wir angefangen, Verantwortung von uns weg zu schieben? Es gibt einen Satz, den ich diese Woche sehr oft zu hören bekommen habe, weil ich auf einem Social-Media-Kanal einen Post zum Thema Rassismus geteilt habe: "Was bringt es, wenn wir in Deutschland dagegen demonstrieren?" Diese Frage geht einher mit der Aussage "Wir sind doch nicht betroffen".

Aber genau dort beginnt das Problem, und genau dies sagt aus, wie sehr wir betroffen sind. Wir haben zwar das Glück, nicht direkt damit konfrontiert zu werden - aber das nicht, weil wir nicht davon betroffen sind. Wir weisen jegliche Verantwortung für unser Handeln von uns und sind uns keiner Schuld bewusst. Aber hier geht es gar nicht um Schuld, sondern um Verantwortung.

Auch in Deutschland gibt es Rassismus
Und das nicht zu wenig. Selbst Kanzlerin Angela Merkel, die übrigens das erste Staatsoberhaupt war, das im Falle George Floyd von Mord gesprochen hat, hat dies erklärt. Struktureller Rassismus geht nicht nur die Personen etwas an, die darunter leiden und sich seit hunderten von Jahren versuchen, dagegen zu wehren. Nun ist es unsere Aufgabe, ihnen endlich richtig zuzuhören. Wir sollten unsere Privilegien erkennen und so einsetzen, dass sie solidarische Wirkung erzielen.

Wir sollten uns informieren, bevor urteilen und wir sollten uns informieren, bevor wir uns darüber entnervt aufregen, dass dieses Thema in den Medien vertreten ist. Hier zählt nicht die Frage nach anderen Problemen, Whataboutism war nie unangebrachter als jetzt.



Aber wie kann Ich helfen?
Es gibt so viele Möglichkeiten, nicht nur gegen den Rassismus in Deutschland, sondern auch gegen Rassismus weltweit ein Zeichen zu setzen. Nutzen wir doch die Möglichkeiten unserer Zeit - wir können Petitionen unterschreiben und teilen, wir können offene Briefe verfassen, ohne, dass wir dafür bestraft werden. Im Gegensatz zu anderen sind wir frei und dürfen uns politisch engagieren, ohne dabei Angst um unser Leben oder das unserer Familie haben zu müssen. Wir können Bücher lesen und Dokumentationen schauen, wir können Menschen in unserem Umfeld auf Rassismus ansprechen und wir können vor allem zuhören. Wir sollten die Stimmen der Betroffenen wahrnehmen und sie bestärken, und nicht die Eventualität, dass auch unser Leben irgendwann einmal in Gefahr sein könnte, vor den aktuellen Diskurs stellen. Denn es geht hier nicht um uns, sondern darum, uns zu solidarisieren. Nicht darum, über die Stimmen der Betroffenen zu sprechen.

In diesem Sinne: Bitte informieren Sie sich, bevor Sie wegschalten, wenn die Proteste erwähnt werden. Bitte informieren Sie sich, bevor Sie sagen "Aber ich bin doch nicht rassistisch". Das Problem liegt nämlich leider darin, dass trotzdem Rassisten Verbrechen begehen können. Egal, ob wir selbst die Schuld von uns weisen.

Wir lesen uns am Mittwoch!

www.change.org/p/mayor-jacob-frey-justice-for-george-floyd


Lokales: Wissen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   



Aktuelle Artikel aus Region


Gesund, stark und zufrieden: Handwerk punktet mit Prävention und Perspektive

Im Handwerk zählt nicht nur Können, sondern auch Gesundheit. Eine aktuelle Studie der IKK classic belegt: ...

BMW-Fahrer in Mudersbach wegen Alkoholgeruchs gestoppt

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (18. September 2025) führte die Polizei in Mudersbach eine ...

Erneute Kontrolle: 17-Jähriger ohne Fahrerlaubnis auf Motorroller erwischt

In Steineroth geriet ein 17-jähriger Motorrollerfahrer erneut ins Visier der Polizei. Bereits im Frühjahr ...

Kind bei Fahrradunfall in Herdorf leicht verletzt

In Herdorf kam es am Mittwoch (17. September 2025) zu einem Unfall, bei dem ein 10-jähriger Junge mit ...

Burglahr feiert 700 Jahre: Benefizveranstaltung eröffnet den Festreigen

Die Ortsgemeinde feiert am Samstag (4. Oktober) ihr 700-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten werden ...

Toter bei Brand in "Schrott-Immobilie" – Angeklagter beim Amtsgericht Altenkirchens freigesprochen

Mit einem überraschenden Urteil endete am Amtsgericht Altenkirchen der Prozess gegen einen 75-jährigen ...

Weitere Artikel


Waldschwimmbad in Hamm: Wasserratten müssen sich gedulden

Die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) arbeitet mit Hochdruck daran, entsprechend der Corona-Bekämpfungsverordnung ...

Schüler setzen Statement: „Say no to racism“

Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf setzt mit einer Collage ein klares Statement gegen jegliche ...

Auf der „Raiffeisenmeile“ in Hamm unterwegs

Nach dem Natalia, Mayya und Ljusja aus der Ukraine im März im Haus der Heimatfreunde einen fundamentalen ...

Polizeipräsidium Koblenz bietet Beratung zum Thema Einbruch an

In diesen Tagen erfahren wir mehr und mehr Lockerungen in der CORONA-Krise. Endlich ist es wieder möglich, ...

Steinbuschanlage: FWG sorgt für neuen Glanz an Andachtshalle

Die Idee stand am Anfang. Bei einer Begehung der neu gestalteten Steinbuschanlage fiel die Andachtshalle ...

Frauen Union Kreisverband Altenkirchen nominiert Jessica Weller für Landtagswahl 2021

Geht es nach der Frauen Union, bleibt Jessica Weller Landtagsabgeordnete der CDU im Landtagswahlkreis ...

Werbung