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Nachricht vom 18.06.2020    

Dieser Kaffee verhindert Fluchtursachen in Ruanda

Aus Ruanda, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz, neu im Regal des Weltladens Betzdorf und vielleicht bald auf vielen Betzdorfer oder Kirchener Frühstückstischen: Bio Café MUSASA. Was unterscheidet diesen Kaffee von anderen Kaffees, die im Weltladen angeboten und von vielen Kundinnen und Kunden geschätzt werden?

Kaffeetesterin Emertha Mukabavugirise (Foto C.Nusch, GEPA)

Betzdorf. Der Mehrwert bleibt im Land, denn Bio Café MUSASA wird nicht nur in Ruanda geerntet, getrocknet und geschält, sondern auch geröstet und verpackt! Dass dadurch für die Kaffeebauern vor Ort und damit für die gesamte ruandische Wirtschaft ein höherer Gewinn erzielt wird, liegt auf der Hand. In konkreten Zahlen: Er ist dreimal so hoch wie wenn der Kaffee noch außerhalb des Landes geröstet und verpackt wird.

Werfen wir einen Blick in die Kooperative MUSASA, der der Kaffee seinen Namen verdankt, und schauen Adalbert Kuramugabo bei der Arbeit zu. Der Eimer, den er mit Schwung in den Trichter des Rösters schüttet, enthält genau zwölf Kilo Bohnen, die unablässig in der Trommel gedreht werden. In den ersten zehn Minuten des Röstvorgangs lässt Adalbert die Maschine einfach laufen. Doch dann beginnt der Röstmeister damit, unablässig Proben der gerösteten Bohnen herauszuziehen und daran zu riechen.

„Der Geruch verändert sich ständig. Wenn die Bohnen perfekt auf den Punkt geröstet sind, dann riechen sie nach Honig und Schokolade.“ Als er eine Klappe öffnet und die dampfenden Kaffeebohnen herausgleiten lässt, verbreiten sie einen köstlichen Duft. Sobald sie abgekühlt sind, werden sie auch schon von Benjamin Nyandwi und seinen Kollegen abgewogen und luftdicht verpackt, sodass sie ihr Aroma auf der langen Reise nach Betzdorf nicht verlieren. Adalbert Kuramugabo, Benjamin Nyandwi und dessen Arbeitskollegen: Sie stehen beispielhaft für die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze, die die Direktverarbeitung der Kaffeeernte in Ruanda geschaffen hat. Der höhere Gewinn durch die Weiterverarbeitung ermöglichte der Kooperative MUSASA außerdem Kühe für ihre Mitglieder zu kaufen, die Milch und organischen Dünger liefern. Die Milch wird von der Kooperative jeden Morgen abgeholt und zu Joghurt verarbeitet.



Diese neuen Beschäftigungsmöglichkeiten bleiben nicht auf die Ebene einer einzelnen Kooperative beschränkt. Mit MUSASA haben sich fünf weitere Kooperativen zum Dachverband RWASHOSCCO zusammengeschlossen, um ihren Kaffee gemeinsam zu rösten und zu vermarkten. Da Kaffee drei Viertel der ruandischen Wirtschaftsleistung ausmacht, sind so in den letzten zwei Jahrzehnten gezielt Kaffeekooperativen gefördert und Experten ausgebildet worden. Eine von ihnen ist die Kaffeetesterin Emertha Mukabavugirise. Die Tochter eines einfachen Kaffeebauern hat eine erstaunliche Karriere hinter sich und ist in der Coffee-Community Ruandas ein bekanntes Gesicht. 2003 wurde sie im Rahmen einer internationalen Kampagne zur Professionalisierung des Kaffeesektors ausgebildet und beurteilt jedes Jahr als Jurorin im nationalen Wettbewerb „Cup of excellence“, welcher Kaffeeproduzent die besten Bohnen liefert.

Dass Emertha Mukabavugirise, Adalbert Kuramugabo, Benjamin Nyandwi und viele andere nicht an Abwanderung oder Flucht aus ihrer Heimat denken, wird kaum verwundern. Bei den Möglichkeiten, die sie haben. Durch den Kauf des Bio Cafés MUSASA aus Ruanda, können z.B. Betzdorfer und Kirchener Mitmenschen dazu beitragen, dass das so bleibt.

Übrigens: Neben dem zu 100 Prozent vor Ort produzierten Röstkaffee Musasa aus Ruanda hat der Weltladen Betzdorf auch einen solchen aus Guatemala im Angebot. (PM)


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