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Nachricht vom 21.06.2020    

Nicole nörgelt … über schrumpfende Mode

GLOSSE | Ich bin sauer. Stinksauer. Geradezu geladen. Dabei war ich gerade shoppen und das soll doch angeblich zu glücklich machen!? Tja. Das gilt anscheinend nur, wenn man nicht gerade die letzten drei Monate mit Chips und Schokolade auf dem Sofa vor dem Streaming Dienst verbracht hat.

Foto: pr

Region. Dabei wollte ich doch eigentlich nur meine Sommergarderobe ein bisschen auffrischen. Ein paar neue Shirts, vielleicht ein, zwei Hosen? Kurz gesagt: Ich wollte einfach was Neues, was Frisches, was Schönes. In den letzten Monaten war ich auch sehr brav und habe außer einem kleinen Online-Ausrutscher nichts für Klamotten ausgegeben. Da kann man doch mal losgehen, oder?

Ich zog also gutgelaunt los zur Shoppingmeile, natürlich brav die Gesichtsmaske im Gepäck und lauter Wünsche im Kopf. Die gute Laune war aber schnell dahin, denn irgendwie scheine ich mehr als drei Monate aus dem Mode-Spiel gewesen zu sein. Seit wann sehen alle Kleidungsstücke so aus, als wären sie von blinden, tibetanischen Mönchen in der Dunkelheit für Aliens mit zwei Meter langen Beinen und einer 40-Zentimeter-Taille zusammengetackert worden?

Ich habe es trotzdem versucht und mir ein paar Teile in meiner üblichen Größe mit in die Umkleide genommen. Ja. Und jetzt kann ich mir irgendwie vorstellen, wie sich eine Schlange fühlt, der ihre Haut zu eng geworden ist und sie sich unbedingt häuten will. Ich hatte wirklich Mühe, das Shirt, in dem ich festsaß, nicht schon in der Umkleide vor lauter Frust zu zerreißen. Schließlich habe ich es doch geschafft, mich in das bunte Stück Stoff zu zwängen. Na also, geht doch! Ich habe trotzdem mal prophylaktisch den Bauch angezogen, als ich die Kabine verlassen musste, um mich im Spiegel zu betrachten. Hätte ich mal besser gelassen.

Das leicht entsetzte Luftschnappen der Verkäuferin hätte ich wirklich nicht gebraucht. „Das haben wir aber keine Nummer größer!“, erklärte sie mir mit leicht pikiertem Blick, während ich versuchte, sie über den Spiegel mit meinen Blicken zu erdolchen. „Sehe ich aus, als würde ich das größer brauchen?“, fauchte ich und hob den Kopf so hoch in den Nacken, wie es mir in meiner eingezwängten Lage möglich war. So schwungvoll ich konnte, schnappte ich meine eigenen Sachen und marschierte an die Kasse. „Ich lasse das gleich an!“, rief ich der Dame an der Kasse zu, laut genug, dass es die nette Kollegin hinten bei den Kabinen ja mitkriegt. Zwar rollte sich der Stoff inzwischen schon über meinen Bauch hoch, aber das brachte auch das Preisschild zum Vorschein, so dass ich mich scannen lassen, Bargeld auf den Tresen knallen und dann möglichst souverän aus dem Laden rauschen konnte.



Na, das hat sich ja gelohnt. Jetzt bin ich wenigstens wieder zu Hause und habe eigentlich nur ein Problem: Wie komme ich aus diesem Fetzen wieder raus?? Ich überlege noch, ob ich die Schere suchen oder doch eine Diät anfangen soll, bis das Teil an mir herunterrutscht, weil es zu groß geworden ist. Jaja. Schon gut. Wo ist die Schere?

In diesem Sinne – bleiben Sie gesund.
Ihre Nicole


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