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Nachricht vom 22.06.2020    

Lampenfieber: keine neue Spielzeit, vielleicht ein „Best of“

„Wir spenden – auch wenn wir selbst eigentlich Spenden bräuchten.“ Unter diesem Motto hat das Amateurtheater „Lampenfieber“ aus Etzbach (früher Breitscheidt) 2300 Euro an die Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth übergeben. Währenddessen müssen die Laienschauspieler in ihre privaten Portemonnaies greifen, um eigene Kosten zu decken.

Jutta und Ulrich Fischer (vorn rechts) nahmen dankbar die 2300 Euro von Lampenfieber entgegen – fallen doch sehr viele andere Gelder aus. Weiter im Bild (von links): Ingo Neuhaus (Vorsitzender Lampenfieber), Renate Krämer, Carina Meister (Kassenwartin), Anne Preuss und Peter von Glasow (Bühnenbau). (Foto: Amateurtheater Lampenfieber)

Etzbach. Seit vielen Jahren geben die Laienschauspieler gegen Jahresende sechs Vorstellungen. Mehrakter, die für Lachsalven sorgen und auch lokale Ereignisse aufs Korn nehmen, sind ihre Spezialität. Der Eintritt ins meist ausverkaufte Haus macht es möglich, die Unkosten zu stemmen. Doch in diesem Jahr wird es wegen Corona keine Spielzeit geben.

Zwar dürfen sich seit dieser Woche wieder 150 Leute in geschlossenen Räumen versammeln. Für die nur kleine Theatergruppe ist es aber viel zu knapp, um bis zum Herbst ein neues Stück auf die Beine zu stellen – ganz zu schweigen von der Umsetzung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen. „Aber wir machen weiter“, verspricht Vorsitzender Ingo Neuhaus.

Der Umzug vom Breitscheidter Gasthof Schäfer, der verkauft worden war, ins Etzbacher Bürgerhaus hat die Theaterspieler 2019 viel Kraft und auch Geld gekostet. „Wir mussten eine Bühne mieten, es war ja keine vorhanden. Später haben wir dann eine gekauft. Auch in professionelle Lichttechnik wurde investiert“, berichtet Neuhaus. Hinzu kommt Miete für Lagermöglichkeiten, denn im Gegensatz zum Gasthof Schäfer, wo nur noch Theater gespielt wurde, muss der Platz im Bürgerhaus auch anderen Mietern zur Verfügung stehen.

Abgesehen von den Einnahmen aus der Benefizvorstellung, die sorgsam zur Seite gelegt wurden, war also das ganze Geld weg, trotz erfolgreicher Theatersaison 2019. „Der Kassenstand ist null“, so der Vorsitzende. „Wir haben sogar die Getränkekasse geplündert, trotzdem mussten die Mitglieder die laufenden Kosten für Versicherungen und Lagermiete aus eigener Tasche zahlen.“



Was das Team aber nicht gehindert hat, an die Kinderkrebshilfe zu spenden. „Dazu haben wir uns verpflichtet, und das sind wir auch den Besuchern schuldig.“ Bei der Übergabe an den Vorstand der Gielerother überkam die Lampenfieber-Leute aber fast noch ein schlechtes Gewissen, dass es nicht mehr war. „Die sind ja wirklich ganz schlecht dran. Alle Veranstaltungen, bei denen Geld verdient wurde, sind ausgefallen, das eigenen Sommerfest, das immer einen hohen Erlös erbracht hat, kann ebenfalls nicht stattfinden. Das ist angesichts des Vereinszwecks schon mehr als schlimm“, bedauert Ingo Neuhaus.

Für die Fans von Lampenfieber ist die Spende aber auch ein Signal, dass man sich auf die Truppe verlassen kann. Und auch eine kleine Chance, sie noch dieses Jahr zu sehen zu kriegen, gibt es: „Vielleicht kriegen wir es hin, zwar kein neues Stück, aber ein ‚Best of‘ aus vergangenen Spielzeiten auf die Beine zu stellen“, deutet der Vorsitzende an.

Und wenn nicht dieses Jahr, dann wird man von Lampenfieber eben später hören. (PM)


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