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Nachricht vom 02.07.2020    

„Im Tal“ in Hasselbach: Mit Kunst und Natur im Dialog

Zum Rundgang und Dialog im Landschaftsraum „im Tal“ zwischen Hasselbach und Werkhausen hatten der Künstler Erwin Wortelkamp und seine Familie Vertreter der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und der IGS Horhausen eingeladen.

Norbert Schmalen (Direktor der IGS Horhausen, von links) und seine Frau, der Erste Beigeordnete Rolf Schmidt-Markoski, Ulla, Erwin und Kim Wortelkamp, der Beigeordnete Kevin Lenz sowie Bürgermeister Fred Jüngerich stimmten darin überein, dass der Hasselbacher Skulpturenpark „Im Tal“ als Kleinod im Westerwald stärker herausgestellt werden soll. (Foto: Julia Hilgeroth-Buchner)

Hasselbach. Bürgermeister der Verbandsgemeinde Fred Jüngerich, der Erste Beigeordneten Rolf Schmidt-Markoski, der weitere Beigeordneten Kevin Lenz sowie der Direktor der IGS Horhausen, Norbert Schmalen, und seine Ehefrau machten sich vor Orrt ein Bild. Grund für den Besuch „im Tal“ war das Anliegen der neuen Verbandsgemeinde, dieses Kleinod im Westerwald als Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben und in Wert zu setzen, mit dem Ziel, noch mehr interessierte Besucher aus nah und fern für das Tal zu gewinnen.

Nach der Begrüßung und einem Austausch mit den Gastgebern, sprach sich Bürgermeister Jüngerich dafür aus, nicht nur den Landschaftsraum im Tal mit seinen Kunstwerken, sondern auch die historischen Zusammenhänge um die Persönlichkeiten Friedrich Wilhelm Raiffeisen und August Sander stärker ins Bewusstsein zu rücken. „Das möchten wir kommunal begleiten.“ Rolf Schmidt-Markoski, der die Aufgabenfelder Tourismus und Kultur in der VG schwerpunktmäßig betreut, pflichtete dem bei. Norbert Schmalen empfahl, in die Vernetzung von Kunst und Natur auch die örtliche Gastronomie einzubinden. Schließlich drückte Bürgermeister Jüngerich seinen Respekt für die Verdienste des Künstlers aus: „Erwin Wortelkamp verbindet hier Natur und Kunst auf eindrucksvolle Weise. So lassen sich beide Elemente hautnah erleben. Durch den Bezug zum Fotografen August Sander und zu Friedrich Wilhelm Raiffeisen trägt Wortelkamp dazu bei, dass unsere regionale Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.“

Der anschließende Rundgang durch die sommerliche Landschaft mit den unterschiedlichsten herausragenden Kunstwerken erfolgte unter der Leitung von Landschaftsarchitekt Kim Wortelkamp, Sohn der Stifter Erwin und Ulla Wortelkamp, der bereits in der nächsten Generation die Verantwortung übernommen hat.

Seit 1986 gestalten etwa 50 Künstler, Landschaftsarchitekten, Bildhauer, Schriftsteller, und Musiker den Landschaftsraum „im Tal“ zwischen Hasselbach und Werkhausen. Dabei nutzen sie umgestaltend die landschaftlichen Gegebenheiten, die geprägt sind von einem Bachlauf, Wiesen, Weiden und bewaldeten Flächen. Mähwege und andere erschließen das Gelände von einer Größe über 100.000 qm in das die ortsbezogenen vielgestaltigen Kunstwerke integriert wurden und so einen behutsamen Dialog mit der Landschaft suchen. Um eine Wirkungseinheit von Landschaft und Kunst zu finden, waren auch historische Gartenkünstler wie Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823) eine Orientierung.

Aus der Privatinitiative des Künstlers Erwin Wortelkamp entstand ein Gesamtwerk, das die Autoren Horst Bredekamp und Frau Sojitrawalla in der Wochenzeitschrift DIE ZEIT besonders zu achten wissen:



DIE ZEIT vom 24. Mai 2012: Horst Bredekamp: „Das für meinen Begriff eindrucksvollste Gartenprojekt hierzulande ist das deutsche Bomarzo. Es nennt sich „im Tal“. Auf über 100 00 Quadratmetern, von Bauern zusammengekauft, hat der Bildhauer Erwin Wortelkamp seit Mitte der 80iger Jahre mit anderen Künstlern eine riesige Naturgartenlandschaft entwickelt – mitten im Westerwald. Das ist einer der großartigsten Gärten von heute mit enormer Aura. Auch eine Renaissance: hier ist ein Garten wieder zum Lebensprojekt geworden.“

DIE ZEIT vom 21. Juni 2012: Shirin Sojitrawalla schreibt im ZEIT-Museumsführer Und dunkel lockt das Tannenwäldchen: „Es gibt Orte, die man lieber verheimlichen würde, als sie der Öffentlichkeit preiszugeben. Für die Kulturlandschaft >im Tal< gilt das unbedingt.“
Wie Kim Wortelkamp informierte, möchten die „im Tal – Stiftung Wortelkamp“, der Kunstverein Hasselbach und der Förderverein „im Tal“ mit allen Beteiligten keinen Freizeitpark als Beitrag zur Event-Kultur, sondern einen Ort der Stille, wo sich vielleicht Fremdes und Fremde treffen. Möglich wäre aber auch, den Satz von August Sander (1876– 1964) laut zu zitieren, wenn man >im Tal“< in das „Haus für August Sander“ tritt: „Wir müssen wieder lernen mehr zu schauen und weniger zu reden.“

Die „im Tal – Stiftung Wortelkamp“ freut sich über interessierte Besucher. Die Anlage ist jederzeit zugänglich. Die Wechselausstellungen im „Depositum“ und im „Haus für die Kunst“ werden nur nach telefonischer Vereinbarung unter 02686 604 geöffnet.

Entgelt: Erwachsene 5 Euro, Kinder, Jugendliche, Studierende 2 Euro Führungen: nach Absprache, bis 13 Personen 150 Euro, ab 14 Personen 10 Euro pro Person

Schlüssel für die „Schlafende Schönheit“ von Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger, das Sander-Haus und die Eremitage von Gloria Friedmann sind auf Anfrage erhältlich.

Ein vollständiger Rundgang dauert ca. 3 Stunden. Schlüssel und Material sind bei Wortelkamps direkt oder bei den Nachbarn erhältlich.

Parken: vor dem Haus für die Kunst, ebenso Leinger Weg gegenüber dem Friedhof
Ein- und Ausgang der Anlage: Leinger Weg, Brücke – dort, im Kasten sind Lagepläne zu finden.

Weitere Infos unter Tel. 02686 604 oder www.im-tal.de (PM)


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