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Nachricht vom 03.07.2020    

Ein Schritt weiter Richtung Fachmarktzentrum am Weyerdamm

Für den Bau des Fachmarktzentrums am Altenkirchener Weyerdamm bleibt die Ampel auf "grün": Nachdem der Rat sowie der Umwelt- und Bauausschuss der Stadt Altenkirchen Mitte Mai die Aufstellung des Bebauungsplans für dieses Areal beschlossen hatten, zog der Verbandsgemeinderat Altenkirchen-Flammersfeld in seiner jüngsten Sitzung nach. Einstimmig entschied er sich für die Änderung des Flächennutzungsplans der Alt-VG-Altenkirchen.

Diese Ansicht vom Altenkirchener Weyerdamm wird sich in gar nicht allzu ferner Zukunft ändern, wenn das Fachmarktzentrum gebaut wird. (Foto: hak)

Altenkirchen. Die lokalen Gremien geben Gas, um das geplante Fachmarktzentrum am Altenkirchener Weyerdamm Wirklichkeit werden zu lassen. Der Rat und der Umwelt- und Bauausschuss der Stadt Altenkirchen hatten mit ihrem einmütigen Okay zur Aufstellung des Bebauungsplans vorgelegt, der Verbandsgemeinderat Altenkirchen-Flammersfeld zog in seiner Zusammenkunft am Donnerstag (2.Juli) nach. Die Änderung des Flächennutzungsplans für die Alt-VG Altenkirchen war eine einstimmige Formsache, so dass nun die vorgeschriebenen Schritte abgearbeitet werden können. Dort, wo aktuell das leer stehende Rewe-Center und der noch geöffnete Elektrofachmarkt Expert Klein das Areal dominieren, sollen noch vor Weihnachten 2022 ein Vollsortimenter (Rewe?), zwei Fachmärkte (Drogerie?/Elektro?/Bekleidung?) und ein Discounter eröffnen. Die Verkaufsfläche soll rund 6650 Quadratmeter betragen. Flankiert wird das Quartett von über 250 Stellflächen für Autos. Eine "städtische" Parkzone auf dem Festplatz jenseits des Quengelbachs schafft Ausgleich für die wegfallenden. Ebenfalls sind Änderungen der Verkehrsführung im Dammweg und der Schützenstraße geplant.

"Anker für Innenstadt"
"Das Fachmarktzentrum ist eine Investition in die wirtschaftliche Situation unserer Kreisstadt", nahm Dagmar Hassel (CDU) zum Vorhaben allgemein Stellung und erinnerte an die Geburt des großen Komplexes am Dammweg, der unter dem Begriff "Jumbo" das Licht der Welt erblickt hatte. "Damals ist großstädtisches Flair in die Stadt eingezogen. Es war das Nonplusultra dieser Zeit", ergänzte sie. Die Umgestaltung sei eine "große Entwicklungsmöglichkeit, eine große Chance für die Stadt, die sich da auftut, denn ein Leerstand wäre für Altenkirchen nicht tragbar gewesen." Das Fachmarktzentrum werde der Stadt ein noch freundlicheres Aussehen verleihen. Als einen "Anker für die Innenstadt" stufte Frank Bettenhäuser (SPD) das neue Ensemble ein. Wenn sich nichts getan hätte, wäre das eine Katastrophe gewesen, "ein Szenario, das keiner gewollt hätte". Es werde ein attraktives Konzept ermöglicht - nicht auf der "grünen Wiese" vor, sondern mitten in der Stadt. Was wäre die Alternative gewesen? "Eine Ruine mitten in der Stadt!". Er mahnte eine "Offenheit für neue und bessere Lösungen der Verkehrsführung" an.

"Ein großer Gewinn"
"Die Ansiedlung der ins Auge gefassten Einkaufsmöglichkeiten mitten in der Stadt Altenkirchen hat viel Positives. Das Gutachten zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans hebt das auch in allen analysierten Punkten hervor", meinte Jürgen Salowsky (Bündnisgrüne), "durch die neue Planung werden sich keinerlei Nachteile für den ökologischen Gesamtzusammenhang der beplanten Fläche ergeben. Was ja nicht verwundert, weil ein Großteil der Flächen ja bereits geteert oder zumindest geschottert ist. Die einzig zaghaft entstehenden Biotope befinden sich wahrscheinlich nur in den Hinterlassenschaften der Nutzer mancher Fast-Food-Ketten." Andrea Ackermann (FWG) betrachtete die "Folgen" der Sanierung und nahm an, dass die Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze steigen und das Leben in der Innenstadt belebt werde. Auch sie ließ ihren Blick ein wenig zurückschweifen und rief die Namensänderungen von Jumbo über Toom hin zu Rewe-Center noch einmal ins Gedächtnis sowie den Bus, der in den Anfangsjahren die Kunden in den Dörfern zum Einkauf abgeholt und wieder gen Heimat gefahren habe. Unter dem Strich stellte sie fest: "Das Fachmarktzentrum ist ein großer Gewinn für die Stadt und die Verbandsgemeinde."



"Existentielle Bedrohung"
Die Schließung des Rewe-Centers nannte Dr. Johannes Noll (FDP) einen "versorgungsstrukturellen Konsumverlust" zum 30. April und wertete sie als "existentielle Bedrohung für die Stadt und die Region". Am vorgelegten Konzept hatte er nichts auszusetzen, es sei schlüssig. Noll brachte die Planung zudem in Verbindung mit dem seit rund acht Jahren bestehenden Einzelhandelskonzept der Stadt, dem sie entspreche. Sein Fazit: Das Fachmarktzentrum sei eine "versorgungsstrukturelle Aufwertung". Ratsmitglied Matthias Gibhardt (SPD), seines Zeichens auch Stadtbürgermeister, war und ist "dankbar für die Unterstützung durch die Verbandsgemeindeverwaltung bei der Realisierung des Projektes, wir fühlen uns gut beraten". Zudem trat er ein wenig von Salowsky sachte geäußerten Bedenken entgegen, die den Öffentlichen Personennahverkehr, die Situation für Fahrradfahrer und ökologische Aspekte zum Inhalt gehabt hatten. Bereits jetzt gebe es an den neu geschaffenen Bushaltestellen in der Quengelstraße (Mühlsteine) einen Halb-Stunden-Takt, im Bereich des Zentrums sei eine Ladestation für E-Bikes vorgesehen und die Begrünung der Dachflächen ebenfalls im Gespräch, "weil sie auch billiger ist". Zudem existiere die Idee, die Parkflächen auf dem Festplatz nicht komplett zu versiegeln. "Und schließlich hoffe ich, dass die Bäume, die gepflanzt werden sollen, wirklich da gepflanzt werden, wo sie geplant sind", führte Gibhardt aus. (hak)



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