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Nachricht vom 16.07.2020    

„Neowise“ über dem Westerwald: Hellster Komet seit 23 Jahren

GASTBEITRAG | Er entstammt den äußeren Regionen unseres Sonnensystems, in seinem tiefgefrorenen Kern von etwa 5km Größe sind reichlich Gas und Staub vereinigt, die infolge der Erwärmung durch die Sonne und unter deren Strahlungsdruck zu einem riesigen Schweif freigesetzt werden. Sein Name ist „Komet NEOWISE“ nach der Raumsonde, die ihn am 27. März 2020 entdeckt hat. Am 23. Juli steht der Komet der Erde am nächsten.

Wie sein großer Vorgänger "Komet Hale-Bopp" von 1997 hat NEOWISE einen auffallenden weißlich gelben Staubschweif. In dieser etwa 16 Minuten belichteten Aufnahme ist sogar der bläulich leuchtende Gasionen-Schweif zu erkennen. (Fotos: Stinner)

Wissen. 23 Jahre nach dem letzten „Großen Kometen Hale-Bopp“ schickt sich NEOWISE an, in dessen Fußstapfen zu treten. Nach einer Runde um die Sonne ist er nun in Deutschland am Morgenhimmel aufgetaucht und an dunklen Standorten zumeist mit bloßem Auge, aber garantiert mit einem Fernglas über dem Nordost-Horizont zu bestaunen.

In einer fast wolkenlosen Nacht am vergangenen Wochenende gingen Colin Thiel und Henri Bracht aus Altenkirchen, Bernd Koch aus Sörth, sowie Elisabeth und Peter Stinner aus Wissen auf Kometenpirsch. Vom Beobachtungsplatz in der Kroppacher Schweiz aus gesehen stand der Komet fast genau im Norden über dem Wissener Stadtteil Köttingen am Himmel. Ohne optische Hilfsmittel war der Kometenschweif zu erkennen, durch Colins Teleskop wurden sogar Strukturen im Schweifansatz erkennbar. Während mehrere auf den Kometen ausgerichtete Kameras liefen, konnten die Hobbyastronomen im Teleskop zudem Jupiter, Saturn, Mars und den abnehmenden Halbmond bewundern. Es war eine unvergessliche Beobachtungsnacht!

Das Beste zum Schluss: NEOWISE fliegt durchs All und wird von uns aus gesehen in Kürze am Abendhimmel auftauchen. Zunächst ganz knapp über dem Nordwesthorizont, dann immer höher. Sobald es draußen dunkel geworden ist, erscheint der Komet unterhalb des Sternbilds "Großer Wagen". Mit dem bloßen Auge sieht man einen mittelhellen, unscharfen "Stern", der nach oben eine fahle Schleppe hinter sich herzieht – das ist der Kometenschweif. Im Fernglas wird dieser Schweif erheblich deutlicher. Der Kometenkern glänzt tief am Horizont goldfarben, sein Schweif verschmilzt später in den Morgenstunden mit der aufziehenden Dämmerung.



Wie wird es mit dem Kometen NEOWISE weiter gehen? Das weiß niemand, daher beobachten und fotografieren die Astronomen, wann immer es möglich ist. Zu Ende Juli wird er wohl verblassen, daher ist jetzt die beste Zeit, um dieses einmalige Schauspiel am Himmel mit eigenen Augen zu sehen.

Gastbeitrag von Peter Stinner


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